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Tote Mädchen

Tote Mädchen

Titel: Tote Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Calder
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einander wie Protagonisten in einem Psychozygo-Western gegenüber ‒ gut, böse und bijou .
    »Ihr nur dummes Gesindel«, sagte Kito. Ihre Lippen waren geschwollen, und sie blutete aus der Nase. »Ihr glauben, ihr können mir Nana einfach wegnehmen? Ich Mama-san von roboto okuku , bevor sie schneiden euch aus Plastikbauch. Von Waisenhaus zu Schönheitskönigin ‒ Miss Cashewnuss, Miss Wassermelone ‒, war Teufelskreis. Ich fast verrückt, bis ich kommen nach Bangkok und arbeiten in Bar, dann kaufen Bar, kaufen Soi , kaufen Nana: Ihr glauben, ihr mich können auf Kopf hauen? Und Sie«, sagte sie zu Morgenstern, »Sie ganz großer Lügner! Ich so dumm ...«
    »Ich bin zu alt, um mir von einem Telefon Angst einjagen zu lassen, Madame.« Ein unsichtbarer Lichtstrahl ließ innerhalb von einer Mikrosekunde ein kleines Stück von Jack Morgensterns Oberschenkel verdampfen. Aus seiner Waffe löste sich ein Schuss ‒ mehrere exotische Pflanzen gingen in Flammen auf ‒, bevor sie zu Boden polterte und ein bewusstloser Fleischberg auf ihr landete.
    Die Partikelwaffen der Pikadons brachten nur ein Klick, Klick, Klick zustanden, als sie abdrückten; und schon hatte Kito ihren Strahler auf sie gerichtet. »Aufhören!«, fauchte Kito, als würde sie zwei bösartige Kinder ausschelten. »Ich zuerst aufwachen. Nehmen Batterie aus Pistole.« Die Zwillinge wechselten verlegene Blicke. »Schlechter Tag für euch, als Smith & Wesson fusionieren mit Mattel. In die Kuppel!« Kito verriegelte die Tür von außen und ließ die Zwillinge mit den Fäusten gegen Stahlplatten trommeln.
    »Erschießen Sie ihn, Madame«, sagte ich.
    »Ich nicht wollen Ärger mit CIA. Mr. Jack keine kleine Ganove, den man kann umbringen ohne Probleme. Komm, Primavera, du wieder für mich arbeiten. Du auch, Mr. Ignatz. Wir nehmen Wagen. Fahrstuhl bringen uns nach unten in Garage.«
    Primavera reckte den Kopf aus dem Kerker ihrer Verzweiflung. »Wir haben es geschafft«, schrie sie ‒ die Gehässigkeit einer Mörderin vermengte sich mit dem Überschwang eines Cheerleaders. »A, B, AB, O ‒ macht uns alle wieder froh! Rhesusfaktor, Rhesusfaktor, yeah, yeah, yeah!« Dann nahm der Abgrund sie jedoch wieder in sich auf.

12
Desperados
    Wir erreichten die Route 2 noch vor Tagesanbruch und glitten durch die träumende Stadtlandschaft Bangkoks, bis die Dämmerung die Sterne am Himmel auslöschte. Am frühen Morgen fuhren wir über die Khorat-Hochebene. Mitten in der entwaldeten Einöde unter uns funkelte der Pak Chang-Stausee. Primavera und Kito schliefen auf dem Rücksitz des SiL. Zum Glück! Seit Sukhumvit hinter uns lag, hatte Kito unablässig davon geredet, wie sie sich an den Pikadons rächen wollte; und Primavera hatte sich zwar über Migräne und Bauchkrämpfe beschwert, war aber ebenso geschwätzig gewesen und hatte darauf beharrt, dass der Einfluss der ehemaligen Mama-san jetzt so gering war, dass ihr niemand mehr eine Schüssel Nudeln schenken, geschweige denn helfen würde, die Pikadons zur Strecke zu bringen. »Warum haben Sie sie nicht umgebracht, als Sie die Gelegenheit dazu hatten?«, fragte Primavera. »Hatten Sie Schiss? Wahrscheinlich haben Sie sich in den letzten Jahren allzu sehr auf Gesindel wie mich verlassen. Eine echte Cartier-Puppe hätte in dieser Situation ...« Endlich hatten die Anstrengungen der vergangenen Nacht ihren Tribut gefordert; ich war fünfzig Kilometer in völliger Stille gefahren, wenn auch nicht in Frieden.
    An einem Straßencafé hielt ich an. »He«, sagte ich und schüttelte Primavera wach. »Hier wird Touristenkram verkauft ‒ T-Shirts und Jeans. Ist das nichts für dich?«
    Primavera rieb sich die Augen. » So kann ich ja wohl kaum rumlaufen, oder?« Primaveras Haut, so kühl und fein wie zu Talk zerriebener Alabaster, hob sich vor dem Hintergrund des Kunstlederbezugs strahlend hell ab, ihre primären und sekundären Geschlechtsmerkmale ein goldenes Dreieck gezierter Erogenität.
    Kito regte sich. »Madame, hätten Sie ein paar Satang für uns?«
    »In meine Robe ich haben kein Geld, Mr. Ignatz. Hier ...« Sie reichte mir den Laser. »Du kaufen ganze Laden.«
    Etwas zu essen bekam ich nicht. Die Kleider waren schon schwierig genug. Die Geschäftsinhaber hielten meine Waffe für ein Spielzeug, und ich musste erst einen kleinen Hund zerstrahlen, bevor sie einsahen, dass es möglicherweise klug war, meinen Forderungen nachzugeben. Erst als ich wieder im Wagen saß, fiel mir auf, dass ich mit schreienden Bluejeans

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