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Tote Männer Milch (German Edition)

Tote Männer Milch (German Edition)

Titel: Tote Männer Milch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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auf. „Wollen Sie damit andeuten, dass es unter Umständen kein Unglücksfall war, sondern…“ Isolde blickte theatralisch die beiden Beamten abwechselnd an.
    „KK“ Wagenknecht schüttelte energisch den Kopf. Frisch entzog sich Isoldes Blick, indem er mit erhobenem Kopf über sie hinwegschaute.
    „Haben Sie Frau Maibach gekannt?“, kam Wagenknecht zur Sache.
    „Nun ja, wir haben uns über meine Leiter kennengelernt“, deutete Isolde in vager Zurückhaltung an. „Frau Maibach stand in aller Herrgottsfrühe vor meiner Tür und hat mich gefragt, ob sie meine Leiter haben könnte, weil sie sich ausgesperrt hatte.“
    „Wann war das?“ Die Beamtin zückte den Notizblock und hing ungeduldig an Isoldes Lippen, als hätte sie Angst, dass ihre Gesprächspartnerin den Faden verlieren könnte.
    „Das war…lassen Sie mich nachdenken …das war an dem Tag, als ich mein Versandhauspaket bekommen habe. Sie müssen wissen, ich beteilige mich gelegentlich an Gewinnspielen, da habe ich schon einige Preise eingeheimst, aber nicht, dass Sie jetzt denken, dass ich eine Schmarotzerin bin, ich…“
    „Wann haben Sie das Paket erhalten, Frau Brösel?“, unterbrach die Beamtin ungnädig.
    „Ja, wenn ich’s recht überlege, war es an dem Tag, als Frau Maibach…“, Isolde räusperte sich verlegen und blickte hilfesuchend den Kommissar an.
    „…als Frau Maibach verunglückte“, ergänzte der
    zuvorkommend.
    „Ja“, bestätigte Isolde erleichtert. „An dem Tag, habe ich sie im Prinzip das erste und das letzte Mal gesehen“, fügte sie betreten hinzu.
    „Erzählen Sie bitte weiter“, drängte Frau Wagenknecht.
    Isolde holte tief Luft und fasste die besagte Begegnung mit den Maibachs im Telegrammstil zusammen. Sie hob Belanglosigkeiten hervor, schmückte ihre Hilfsbereitschaft aus, als müsste sie die Polizeibeamten davon überzeugen, dass die illegitime Tochter von Jesus Christus höchst selbst vor ihnen säße, und kehrte die zwischenmenschlichen Unstimmigkeiten unter den Tisch. Als Kommissarin Wagenknecht um eine Einschätzung von Doris Maibach bat, überlegte Isolde sehr lange, bevor sie sich zu einer Antwort hinreißen ließ.
    „Sie war eine sehr couragierte Frau. Eine Dame, eine, die vor 150 Jahren mehr der Bourgeoisie als dem Lumpenproletariat angehört hätte – wenn Sie verstehen was ich meine?“, bemerkte Isolde geziert.
    „Sicher“, behauptete Wagenknecht, während sie sich stichpunktartige Notizen machte und ihr klingendes Handy wortlos an ihren Kollegen weiterreichte. Isolde nutzte die Betriebsamkeit ihrer beiden Besucher und betrachtete die junge Frau mit dem blonden Pferdeschwanz, dem runden Kinn und den wachen blauen Augen, hinter deren mädchenhafter Fassade, sich eine engagierte und durchaus erfahrene Beamtin zu verstecken schien. Eine karrieregeile Emanze, die ihrem ersten Mord hinterherjagte wie ein Schoßhündchen dem Wildkaninchen. Doch dieses kleine Biest, könnte mir trotzdem gefährlich werden. Ich muss vorsichtig bleiben, schloss Isolde. Sie lächelte verhalten, als „KK“ Wagenknecht von ihrem Notizblock aufblickte.
    „Sie hatten erwähnt, dass Herr Maibach Ihnen im Haus begegnet sei. Wie hat er sich seiner Frau gegenüber verhalten – welchen Eindruck hatten Sie? – Beziehungstechnisch, meine ich.“
    „Ich hatte den Eindruck, dass die beiden eine harmonische Partnerschaft führten. Frau Maibach ist ihrem Mann entgegengelaufen, hat ihn umarmt und auf den Mund geküsst, und ihr Mann hat im Gegenzug ihre Zärtlichkeit erwidert, also, wenn Sie mich fragen…“
    „Habe ich, ja“, murmelte die Beamtin abwesend und blätterte suchend in ihren Schreibunterlagen. „Ihre Nachbarin, Frau Müller hat ausgesagt, dass sie in der Nacht vor dem Unglück einen Schrei gehört habe. Obwohl sie eine Schlaftablette genommen hatte, ist sie dadurch aus dem Schlaf gerissen worden, und sie ist ziemlich sicher, dass der Schrei vom Grundstück der Maibachs gekommen ist.“
    „Ein Schrei?“ Isolde verzog ungläubig das Gesicht. “Also, ich habe nichts gehört, obwohl ich keine Schlaftablette genommen habe, mein Schlafzimmer zum Garten hinaus führt und ich grundsätzlich bei offenem Fenster schlafe. Aber na ja“, Isolde machte eine wegwerfende Handbewegung, „die Müllerin hört öfters Stimmen, vor allem aus dem Jenseits – wenn Sie verstehen was ich meine?“, rückte Isolde weiter mit der Sprache heraus und zupfte in gespielter Verlegenheit an ihrem Spitzenhandschuh.
    „Nein, verstehe ich

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