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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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den Wassertank und schoss. Der Rückstoß pflanzte sich in seinem Arm fort, und er spürte, wie sein untrainierter Muskel im Unterarm warm wurde. Dann schoss er ein weiteres Mal.
    Bevor er die beiden abgeschossenen Kugeln aus einem Auffangbehälter auf dem Grunde des Tanks holte, überprüfte er noch, dass sich keine Patrone mehr in der Waffe befand. Dann sicherte er sie und legte sie auf einen Tisch.
    Die Projektile glänzten nass. Beide lagen in seiner hohlen Hand, und er wählte eines aus. Auf dem Objektträger des Vergleichsmikroskopes konnte er jetzt nach Übereinstimmungen mit der Kugel suchen, die Greger Minos getötet hatte. Die Spuren auf beiden Projektilen würden zeigen, dass sie aus derselben Waffe abgefeuert worden waren. Holtz drehte und wendete sie, um identische Muster zu finden.
    Es gab keine.
    »Du machst Witze.«
    Ellen Brandt schien wirklich zu glauben, dass sich Ulf Holtz einen Scherz mit ihr erlaubte. Er schüttelte den Kopf und reichte ihr ein stark vergrößertes Foto.
    Sie stand neben dem Schreibtisch in seinem wie immer ordentlich aufgeräumten Büro. Holtz hatte darauf bestanden, dass sie ihn aufsuchte, da er die rote Zone nicht verlassen wollte. Kriminaltechnische Fragen sollten in der Forensischen Abteilung besprochen werden.
    Brandt nahm das Foto der beiden Kugeln entgegen und betrachtete es eingehend. Holtz sah sie erblassen und überlegte, ob er einen Stuhl für sie holen sollte. Es war etwas seltsam, dass er saß, während sie wie eine Schülerin neben seinem Schreibtisch stehen musste.
    »Aber … Erklär es mir noch einmal. Sein Fingerabdruck befindet sich also auf der Patronenhülse, die du im Bassin gefunden hast, aber die Waffe, die er bei sich trug, war nicht die Mordwaffe?«
    »Ja. Es sieht ganz danach aus. Ich sorge natürlich dafür, dass eventuelle DNA-Spuren auf der Waffe analysiert werden, aber so wie es jetzt aussieht, handelt es sich bei der Waffe, die er bei sich trug, als er festgenommen wurde, nicht um die Mordwaffe.«
    »Warte. Ich muss nachdenken.« Sie schloss die Augen und wandte das Gesicht zur Decke.
    Holtz sah, dass sich ihr Unterkiefer bewegte.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte sie, immer noch mit geschlossenen Augen und zurückgelehntem Kopf.
    »Das tödliche Geschoss befindet sich in einem recht schlechten Zustand, aber ich bin mir trotzdem ganz sicher, dass es nicht aus der Waffe abgeschossen worden ist, die ich untersucht habe.«
    »Sind die Mordwaffe und die Waffe, die er bei sich hatte, vom selben Typ?«, fragte sie.
    »Schwer zu sagen. Aber es ist vorstellbar, dass es sich bei der Mordwaffe um eine Makarow gehandelt hat.«
    »Es gibt also zwei Waffen, oder?«
    »Ja. Oder noch mehr.«
    Sie sah ihn an, Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück.
    »Warte … so muss es gewesen sein.«
    »Wie?«
    »Er handelte mit Waffen, gestohlenen Makarows und anderen Sachen, die es auf dem Schwarzmarkt gibt und die sich im Osten leicht beschaffen lassen. Vielleicht hat er ja nach dem Mord die Waffe gewechselt und die Mordwaffe beseitigt. Er könnte sie beispielsweise einfach über Bord geworfen haben.«
    Sie lächelte triumphierend und verließ Holtz’ Büro, ohne die Tür hinter sich zu schließen.
    Nach einer Weile stand Holtz von seinem Schreibtischstuhl auf und ging eine Runde durchs Zimmer. Er betrachtete die Gegenstände, die sich im Verlauf der Jahre angesammelt hatten. Kaffeebecher mit Polizeiwappen, einige Uniformmützen, ein Helm, ein paar Abzeichen. Es war ihm gelungen, trotz der vielen Umstrukturierungen sein Büro zu behalten. Ihr müsst mich hier raustragen, hatte er den Stabschef angefaucht, der begehrliche Blicke auf Holtz’ Büro geworfen hatte. Es war groß genug für zwei Personen. Andere waren genötigt zusammenzurücken.
    Er sah auf die Stadt hinunter und ließ seinen Blick über die Dächer schweifen. Jenseits des Innenhofs sah er die leeren, grünen Käfige auf dem Dach des Untersuchungsgefängnisses.
    Er dachte wieder an Nahid, die schöne, kluge und etwas spröde Nahid Ghadjar. Er sah sie vor sich. Ihr dunkles Haar und ihre blauen Augen. Er hatte immer geglaubt, dass alle Menschen aus dem Iran dunkle Augen hatten, und hatte ihr das auch gesagt. Sie hatte die Bemerkung mit einem schiefen, etwas bitteren Lächeln erwidert. Wegen dieses Lächelns hatte er sie geliebt.
    Was war ihr zugestoßen? Morteza Ghadjar hatte versprochen, ihn anzurufen, sobald er erfuhr, wo sie sich befand und ob sie in Sicherheit war. Morteza glaubte, dass die jüngsten

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