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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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ihm weh. Er hatte keine Kraft mehr. Zwei aufgetakelte Frauen gingen an ihm vorbei. Die eine lachte über etwas, das die andere gesagt hatte. Dann verstummten sie und warfen Holtz einen kurzen Blick zu. Ein Bus drosselte sein Tempo, aber da er keine Anstalten machte, sich zu erheben, fuhr er weiter.
    Was soll ich jetzt tun?, dachte er. Wie kann ich mir das je verzeihen?
    Erst jetzt bemerkte er, dass es dämmerte.
    Es würde mir recht geschehen, wenn ich hier erfrieren würde, dachte er und versuchte aufzustehen, aber sein Bein gab nach, und er stürzte. Sand, der nach dem Winter noch nicht weggefegt worden war, knirschte unter ihm. Ein Mann mit einem Hund an der Leine kam an ihm vorbei. Der Mann musste fest an der Leine ziehen, da der Hund auf Holtz zustrebte.
    »Komm schon«, brüllte der Mann und ging weiter.
    So geht das nicht, dachte Holtz und hievte sich wieder auf die Bank.
    Seine Tochter Eva nahm beim zweiten Klingeln ab.

D ie Fliege strich sich systematisch mit ihren Hinterbeinen über die Flügel. Sie sah aus, als wäre sie gerade erwacht. Unberührt von allem, das um sie herum vorging.
    Holtz lehnte neben der Tür des Vernehmungszimmers an der Wand. Er sah einer Fliege bei ihrer Frühlingswäsche zu und überlegte sich, wie lange sie wohl leben würde. Diejenigen, die im Frühling als Erste erwachten, wurden vermutlich bald Vogelfutter. Ihnen schien der Reflex zu fehlen, den Fliegen im Verlauf des Sommers in der Regel entwickelten. Ein kläglicher Verlauf. Im Frühling früh dran zu sein, nur um einem hungrigen Vogel als Futter zu dienen.
    Peng!
    Alle zuckten zusammen. Gert Andersson betrachtete erstaunt seine Handfläche. Die Fliege klebte zwischen Ring- und Mittelfinger.
    »Entschuldigen Sie, das war ein Reflex. Ich habe nicht erwartet, sie wirklich zu erwischen. Sonst fliegen sie ja immer weg«, meinte er entschuldigend.
    Staatsanwalt Mauritz Höög, der vor Schreck fast vom Stuhl gefallen wäre, sah Andersson wütend an, sagte aber nichts. Der Anwalt Johan Wall nickte seinem Mandanten mit einem beruhigenden Lächeln zu und suchte dann etwas in seiner Aktentasche aus Krokodilleder.
    »Hier, zum Abwischen«, sagte er und reichte seinem Mandanten ein rosa Stofftaschentuch.
    Gert Andersson nahm es und wischte sich die Fliegenleiche von den Fingern.
    Dann wurde es im Verhörraum wieder still. Das Zimmer besaß zwei Fenster, die keine sonderlich interessante Aussicht boten. Es lag im Inneren des Gebäudekomplexes zwischen der Ermittlungsabteilung und den Analytikern. Das eine Fenster war verspiegelt, und man konnte dadurch von außen in den Raum blicken. Durch das andere Fenster sah man auf eine Mauer.
    Der Sauerstoff ging zur Neige. Holtz hatte das Gefühl, sich woanders zu befinden. Er hatte unruhig geschlafen und von Nahid geträumt. Es war ungerecht. Nach so vielen Jahren hatte er endlich aufgehört, Alpträume über Angela und ihren frühen Krebstod zu haben, und nun geschah etwas noch Schlimmeres, das seinen Alpträumen neue Nahrung gab. Vielleicht war schlimmer nicht das richtige Wort. Die Hölle kennt keine Abstufungen, dachte er.
    Seine Tochter Eva hatte ihn von der Bushaltestelle abgeholt. Erst hatte sie ihn für betrunken gehalten. Aber rasch war ihr klar geworden, dass es sich um etwas anderes handelte. Schweigend hatte sie ihn nach Hause gefahren und ins Bett gebracht. Holtz war sich wie ein willenloses Kind vorgekommen. Er hatte bis spät am Vormittag geschlafen. Eva hatte die ganze Zeit an seinem Bett gewacht.
    Erst nach dem Frühstück hatten sie sich unterhalten. Sie hatte keine Fragen gestellt, sondern ihn von den Kränen erzählen lassen, vom Marktplatz, von der Menschenmenge und von den herabhängenden Frauen mit den flatternden, schwarzen Gewändern. Er hatte geweint, geflucht, die Schuld auf sich genommen, und sie hatte nur zugehört.
    Das war nun drei Tage her.
    Jetzt war er bereit, aber auch gefühllos.
    Im Verhörsraum roch es muffig. Holtz hegte den Verdacht, dass sich der Verteidiger Wall am Vorabend einem Knoblauchgelage hingegeben hatte, denn er war von einer entsprechenden Duftaura umgeben. Vielleicht Rinderfilet auf provenzalische Art. Holtz fiel auf, dass er Kaugummi kaute.
    Mauritz Höög wandte sich wieder seinen Papieren zu. Er murmelte ab und zu halblaut vor sich hin, ohne es selbst zu merken, und machte sich kurze Notizen am Rand. Gert Andersson starrte vor sich hin und rieb sich die Hand, mit der er auf den Tisch gehauen hatte.
    Die Tür wurde geöffnet, und Ellen Brandt

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