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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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verantwortlich sei.
    Ein Computer stand summend auf einem Schreibtisch weiter hinten im Labor. Ein bläulicher Schimmer verriet, dass er lief, aber der Bildschirm war nicht leer. Widerwillig ließ Holtz die Schachtel stehen, setzte sich an den Computer und loggte sich ein. Er klickte zur richtigen Seite weiter, und eine Vergrößerung der Kugel, die aus Greger Minos’ Hüftknochen entfernt worden war, erschien auf dem Bildschirm. Kerben in Form schwarzer Striche waren deutlich zu sehen. Diese Abdrücke entstanden beim Abfeuern der Pistole im Lauf und waren bei jeder Waffe anders.
    Holtz lächelte, beschloss aber, sich später um die Kugel zu kümmern. Er wollte nicht vorgreifen.
    Stattdessen öffnete er eine andere Seite und gab nochmals seinen Code ein, um Zugang zu seinen verschlüsselten Mails zu erhalten. In seiner Mailbox lag die Nachricht, auf die er gewartet hatte: die Antwort der Fingerabdruckexperten. Die Vergrößerung des Abdrucks nahm den halben Monitor ein. Er gab ein paar Befehle ein. Ein ähnliches Bild tauchte auf der anderen Hälfte des Bildschirms auf. Konzentriert blickte er hin und her. Er hegte eigentlich keine Zweifel, rief dann aber doch das Programm zum Vergleich der beiden Abdrücke auf. Kleine grüne Kreise tauchten nach und nach auf den Bildern auf. Die Kreise markierten Rundungen, Wirbel und Bögen des linken Fingerabdrucks. Nach einigen Sekunden tauchten dieselben Kreise auch auf dem rechten Abdruck auf.
    Fast zu einfach, dachte er, als das Programm sechs Übereinstimmungen ausgemacht hatte. Mehr waren nicht nötig. Der Computer würde noch weitere Übereinstimmungen finden, und die Fingerabdruckexperten würden die Treffer noch einmal manuell abgleichen und ein endgültiges Urteil abgeben, aber es bestand kein Zweifel. Der Fingerabdruck, den er auf der Patronenhülse sichergestellt hatte, stimmte mit einem der Abdrücke überein, die Gert Andersson bei seiner Festnahme abgenommen worden waren. Diese Abdrücke waren direkt in das automatische Fingerabdruckregister, Afis, eingescannt worden. Holtz hatte also nur einen Abgleich vornehmen müssen. Die Verbindung zwischen Gert Andersson und der Patronenhülse vom Tatort war somit erwiesen.
    Holtz ließ die Schultern sinken, die er unwillkürlich angespannt hatte, während der Computer arbeitete. Seine Halsmuskeln knackten. Er lächelte, beugte den Kopf langsam nach vorne und spürte, wie die Nackenmuskeln gedehnt wurden. Der Rest war nur noch Formsache. Viel Arbeit würde es noch damit geben, alle kriminaltechnisch gesicherten Beweismittel zu sortieren und zu dokumentieren, außerdem würden die Ermittler eine Menge Vernehmungen durchführen müssen. Eigentlich stand die Ermittlung noch ganz an ihrem Anfang, aber dies war der Durchbruch. Holtz betrachtete lange das Ergebnis auf dem Bildschirm.
    Dann wandte er sich der Schachtel zu. Mit einem scharfen Messer schnitt er das Klebeband durch, dann öffnete er die plastikummantelten Drähte, die die Waffe hielten, und hob die Pistole vorsichtig mit behandschuhten Händen aus der Schachtel. Konzentriert trug er mit einem Pinsel Kohlepulver auf, konnte aber keine Fingerabdrücke entdecken. Textilfasern oder Haare waren auch nicht zu finden.
    Er stellte fest, dass die Waffe sorgfältig gereinigt worden war. Dann fuhr er auf der Suche nach Resten menschlichen Gewebes mit nassen Wattestäbchen über die Pistole. Wahrscheinlich würde sich die DNA des ermordeten Greger Minos an der Mündung oder im Lauf finden, da man ihm laut gerichtsmedizinischem Bericht die Waffe direkt auf die Haut gedrückt hatte. Das Vakuum, das nach Abfeuern einer Kugel entstand, hatte vermutlich Gewebe in den Lauf gezogen. Die Wattestäbchen verpackte er einzeln in kleine Plastikumschläge, die fortlaufend nummeriert wurden. Diese DNA-Proben würden vielleicht nie benötigt werden, aber er würde auf Nummer Sicher gehen und die Proben ans GFFC schicken, falls der Staatsanwalt noch weiterer Beweise bedurfte.
    Er ging mit der Waffe ins Ballistiklabor und legte zwei passende Patronen ins Magazin ein. Holtz spürte, wie die Spannung stieg. Der Stress der letzten Zeit fiel von ihm ab. Nicht einmal seine Sorge um Nahid machte sich bemerkbar. Er zwang sich zu einer langsamen und methodischen Vorgehensweise.
    Er nahm den gelben Gehörschutz, setzte ihn auf und schaltete die Warnlampe ein, deren Leuchten auf Testschüsse hinwies. Holtz wog die Waffe in der Hand, entsicherte sie und lud durch. Er hielt sie mit beiden Händen, zielte auf

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