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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Tür war angelehnt. Feuchter Modergeruch drang nach draußen. Ulf Holtz trat vorsichtig an die Tür. Er war sich sicher, dass er sie geschlossen hatte.
    Der Korridor war menschenleer. Nichts regte sich, und es war recht dunkel. Er hielt inne und lauschte. Jemand bewegte sich dort drinnen. Sollte er reingehen oder Hilfe anfordern? Sein Puls beschleunigte sich, und seine Handflächen wurden feucht. Vorsichtig beugte er sich zum Türspalt und spähte hinein.
    Der Kaiman lag da und schlummerte. Die Enten schwammen langsam hin und her. Auf der Brücke lag der Tote. Jemand hockte neben ihm und wandte Holtz den Rücken zu.
    Er zögerte. Dann rief er:
    »Hallo, Sie!«
    Die Person drehte sich rasch um. In diesem Moment begann es zu regnen, und der Donner setzte ein. Die Gerichtsmedizinerin Ulla Fredén blickte überrascht hoch, als das Wasser auf sie herabrieselte. Dann entdeckte sie Holtz.
    »Da bist du ja! Kann man das nicht abstellen?« Sie deutete zur Decke.
    »Ich dachte, das sei schon geschehen. Es hört gleich auf, komm solange hierher.«
    Ulla Fredén nahm ihre Tasche, die sie auf den Boden gestellt hatte, und eilte zu Holtz, der ihr die Tür aufhielt. Ihr Haar war nass, und ein paar Tropfen liefen ihre Wange herunter.
    »Vielleicht gibt es irgendwo eine Zeitschaltuhr. Ich muss das überprüfen. Gut, dass du so schnell kommen konntest. Hast du dir schon einen Überblick verschafft?«
    »Nein, ich bin eben erst gekommen.«
    »Hat dir jemand den Weg gezeigt?«
    »Ich habe allein hergefunden. Ellen hat mir einiges erzählt, aber du könntest mich auf den aktuellen Stand bringen«, sagte sie.
    Holtz erzählte noch einmal in groben Zügen, wie der Mann nachts von einer Reinigungskraft gefunden worden war, wie er zusammen mit Ellen Brandt im Hubschrauber zum Schiff geflogen war, dass die Leiche bislang noch nicht näher untersucht worden war und dass er nur eine Inaugenscheinnahme vorgenommen hatte. Eine Spurensuche am Fundort hatte auch noch nicht stattgefunden.
    »Dann ist es dafür wohl höchste Zeit.«
    »Ich muss ein Stündchen schlafen und etwas essen, bevor ich anfangen kann, aber das muss dich nicht von der Arbeit abhalten«, erwiderte Holtz und gähnte demonstrativ.
    Es hörte auf zu regnen, und sie betraten den Dschungel. Holtz sah der Pathologin zu, wie sie den Toten auf der Brücke systematisch untersuchte. Den Gesichtsresten des Mannes widmete sie besondere Aufmerksamkeit.
    »Wirklich gefräßige Biester.« Sie warf Holtz ein verhohlenes Grinsen zu.
    »Die Mörderpiranhas greifen an.«
    »Die Fische haben wirklich eine ziemliche Verwüstung angerichtet, aber das Opfer ist nicht daran gestorben, dass es angefressen wurde, den Mörderpiranhas können wir also nicht die Schuld geben.«
    »Und Pfeilgift?«
    »Wie bitte?«
    »Da drüben hinter der Glasscheibe sitzen ein paar bunte Giftfrösche. Vielleicht hat ihnen ja jemand Gift abgenommen und damit einen Pfeil präpariert?« Holtz bemühte sich um eine ernste Miene.
    »Hast du etwa einen Indianer mit Blasrohr auf den Gängen des Schiffes herumschleichen sehen?«
    »Nein. Aber man kann nie wissen.«
    »Doch, das kann man. Giftfrösche in Gefangenschaft sind nicht giftig.«
    »Ach? Und woher weißt du das?«
    »Es ist mein Beruf, solche Dinge zu wissen, und dir sollte das eigentlich auch bekannt sein. Sie sind nur in ihrem natürlichen Habitat giftig. Das hängt mit ihrer Nahrung im Dschungel zusammen.«
    »Unglaublich!«
    »Sollten wir uns jetzt nicht um etwas mehr Ernst bemühen?«, meinte Ulla Fredén mit einem schiefen Lächeln.
    »Könnte es ein Unfall gewesen sein?«
    Holtz versuchte, die Initiative zurückzugewinnen.
    »Wir müssen abwarten, was sich in der Lunge findet, aber ich glaube nicht, dass er ertrunken ist.«
    »Warum nicht?«
    »Schau hier.«
    Sie deutete auf einen Punkt direkt über dem geöffneten Gürtel des Toten. Der Gürtel hatte eine polierte Schnalle und sah teuer aus. Das Hemd steckte noch in der Hose. Holtz beugte sich vor und betrachtete die Stelle genauer. In dem Stoff war ein kleines Loch mit geschwärztem Rand und einem Durchmesser von nur wenigen Millimetern.
    Ulla Fredén zog dem Toten vorsichtig das Hemd aus der Hose.
    »Ein Einschuss. Eine Kontaktwunde, nicht wahr?« Holtz kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Das Loch war kaum zu erkennen.
    »Sehr wahrscheinlich. Hilf mir, ihn umzudrehen.«
    Holtz und die Gerichtspathologin drehten den Mann vorsichtig auf den Bauch und stellten fest, dass die Kugel nirgendwo

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