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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Reserveschlüssel?«
    »Angeblich keine im Umlauf. Es handelt sich um einen Sicherheitsschlüssel, und man weiß, wo sich sämtliche Schlüssel befinden.«
    »Ich muss mir darüber noch Gedanken machen. Schlüssel lassen sich immer kopieren, wenn man nur das richtige Werkzeug hat.« Holtz trank einen Schluck Wasser.
    »Das ist dein Problem. Einstweilen konzentrieren wir uns auf die Besatzungsmitglieder. Wir haben sie informiert, dass sie nach Belieben kommen und gehen dürfen, jedoch stets mitteilen müssen, wo man sie erreichen kann. Die meisten bleiben an Bord, wenn ich recht informiert bin. Jedenfalls die nächsten Tage.«
    »Und das Schiff?«
    »Das bleibt im Hafen, bis du die kriminaltechnische Untersuchung abgeschlossen hast. Die Reederei hat protestiert, aber so wird es gemacht«, meinte Ellen Brandt und aß die letzte Jakobsmuschel. »Kaffee?«
    »Eine Tasse Tee wäre gut, bevor ich mich wieder in den Dschungel wage.«
    Ellen Brandt sah zu den Schwingtüren aus braunem Holz mit kleinen Milchglasfenstern hinüber, als sich eine von ihnen öffnete. Die Kellnerin mit dem blonden, etwas zerzausten Haar erschien. Sie zögerte einen Moment, kam dann aber auf sie zu.
    »Hat es geschmeckt?«, fragte sie und räumte das Geschirr ab.
    »Danke. Könnten wir noch einen Kaffee bekommen? Und einen Tee?«
    Sie nickte kurz und räumte dann auch noch die Gläser und das Besteck ab. Eine Gabel fiel auf einen Teller. Das Porzellan zerbrach. Sie zuckte zusammen.
    »Entschuldigung. Ich kümmere mich gleich darum.«
    Holtz betrachtete die Kellnerin. Sie blinzelte mehrmals auf eine, wie er fand, übertriebene Art.
    »Wie heißen Sie?«, fragte er.
    »Marie. Wieso?«
    »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«
    »Was soll nicht in Ordnung sein?«
    »Sie wirken nervös. Oder vielleicht eher gestresst.«
    »Ich bin nicht gestresst«, sagte sie, und ihre Stimme überschlug sich. Dann wandte sie ihnen den Rücken zu und ging schnell davon.
    Holtz sah Brandt fragend an.
    »Sie war vorhin auch schon sauer, während der Vernehmung. Vielleicht hat sie was gegen die Polizei.«
    »Schon möglich«, meinte Holtz.
    Nach einer Weile erschien eine andere Kellnerin. Sie servierte Kaffee und Tee und räumte die Scherben weg.
    »Wo ist Ihre Kollegin hin, die uns eben bedient hat?«, fragte Holtz.
    »Marie ging es nicht gut. Sie hat mich gebeten, sie abzulösen. Schließlich sind nur Sie da, das ist also kein Problem für mich.«
    »Hoffentlich geht es ihr bald besser«, sagte Holtz.
    Die neue Kellnerin zuckte nur mit den Achseln und ging davon.
    Die Frau an der Tür des Tropikariums hielt einen Eimer in der Hand und sah Holtz verständnislos an.
    »Ich muss hier rein. Die Tiere brauchen Futter. Außerdem ist es vorgeschrieben, dass man einmal am Tag nach ihnen sieht.«
    Sie fauchte ihn förmlich an, und ein Tröpfchen Spucke traf Holtz im Gesicht. Er musste den Impuls unterdrücken, sich mit der Hand über das Gesicht zu wischen. Die Frau war zwei Köpfe größer als er und stand sehr nahe vor ihm. Holtz sah gelassen zu ihr hoch und versuchte, so langsam zu sprechen, wie er konnte.
    »Die kommen noch eine Weile ganz gut allein zurecht, glauben Sie nicht auch?«
    »Das sind nun mal die Vorschriften. Laut Tierschutzgesetz …«
    »Um das Gesetz kümmere ich mich. Sie kommen morgen wieder. Das hier ist der Schauplatz eines Verbrechens, und Sie dürfen ihn nicht betreten. Punkt.«
    »Was haben Sie vor? Die Tiere könnten gestresst werden.«
    »Ich glaube, dass Krokodile, die über mehrere Millionen Jahre hinweg rasende Dinosaurier und Erdbeben überlebt haben, eine Tatortanalyse überstehen werden. Glauben Sie nicht auch?«
    »Igor ist ein Kaiman«, erwiderte die Frau mürrisch.
    »Schon gut. Aber jetzt wird gemacht, was ich sage. Im Übrigen müssen wir die Tiere so schnell wie möglich loswerden.«
    Der Gesichtsausdruck der Frau veränderte sich.
    »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Das kann ich heute noch regeln.«
    »Es tut mir leid. Aber das muss noch warten. Ich bitte jemanden von der Besatzung, Ihnen Bescheid zu sagen, wenn wir hier fertig sind. Morgen, spätestens übermorgen.«
    Die Frau schien nicht einsehen zu wollen, dass sie diesen pedantischen, gefühllosen Polizeibeamten nicht umstimmen konnte.
    »Okay. Aber ich werde Anzeige erstatten, nur dass Sie das wissen«, sagte sie und drehte sich auf dem Absatz um.
    »Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag«, rief ihr Holtz hinterher.
    Er versicherte sich, dass die Tür abgeschlossen war,

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