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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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haben, hat sie mir davon erzählt. Sie schien alles über Fingerabdrücke und so zu wissen.«
    Pia Levin lachte. In der letzten Zeit war ihre Arbeit wegen der vielen Filme über Forensiker, die im Fernsehen gezeigt wurden, oft kommentiert worden.
    »So einfach wie im Film ist es nicht«, sagte Pia Levin, »und so gutaussehend sind wir auch nicht.«
    Der Hund schien genug zu haben und strebte auf das Haus neben dem der Kramers zu.
    »Ich muss reingehen. Es war nett, sich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Ganz meinerseits. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.« Levin ging zu ihrem Wagen.
    Das Taxi wartete mit laufendem Motor. Durch die offene Seitenscheibe war lauter Reggae zu hören. Holtz ging zögernd die Gangway hinunter und auf das Taxi zu. Der Fahrer hatte den Arm ins Fenster gelegt. Er trug eine Wollmütze in Rot, Gelb und Grün. Sie war grotesk groß, und vermutlich verbargen sich darunter fürchterlich viele Haare.
    »Are you the hot man?«, fragte er, als Holtz sich dem Wagen näherte.
    »Wie bitte?«
    »Sind Sie the hot man?«
    »Ich verstehe nicht recht. Ich hatte ein Taxi gerufen, und ich vermute, dass …«
    »Wie heißen Sie?«
    »Holtz. Ich heiße Ulf Holtz.«
    Der Mann strahlte. Etliche goldene Zähne funkelten. Er öffnete die Fahrertür und stieg aus.
    »Hot man. Es stimmt also. Steigen Sie ein.« Er hielt die hintere Tür auf.
    Holtz wollte noch etwas sagen, unterließ es dann aber und stieg ein. Er wollte nach Hause fahren, Kleider holen und nachsehen, wie es um den Bonsai stand. Eine unbegreifliche Nervosität befiel ihn, weil er das Schiff verlassen musste, und er hatte das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben, um ein anderes Taxi zu bestellen. Eigentlich gab es dafür auch keine Veranlassung. Er hoffte nur, dass die gute Laune des Fahrers nicht auf Drogen zurückzuführen war.
    »Where to, hot man?«
    Holtz nannte ihm die Adresse und versuchte vergeblich, ein grimmiges Gesicht aufzusetzen. Der Fahrer sprach auf dem ganzen Weg unablässig. Er drehte sich etwas zu oft zu Holtz um, aber es gelang ihm trotzdem, den Wagen in der Mitte der Fahrbahn zu halten und mit niemandem zusammenzustoßen. Das meiste von dem, was er sagte, ging im Reggae unter, und das, was Holtz hörte, verstand er nicht. Als er zwanzig Minuten später vor seinem weißen, schlichten Reihenhaus ausstieg, hatte er ungewöhnlich gute Laune.
    »Take care, hot man«, sagte der Taxifahrer, lächelte ihn mit seinen Goldzähnen an, drehte die Musik lauter und verschwand mit quietschenden Reifen.
    Das Haus war leer und still und roch muffig. Das Bett war nach wie vor ungemacht, und eine halbvolle Tasse Tee war stehengeblieben, als er sich eilig auf den Weg zum Präsidium gemacht hatte. Es waren zwar nur zwei Tage vergangen, aber sie kamen ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Er öffnete die Terrassentür und ließ frische Luft ins Haus, machte sein Bett und setzte Teewasser auf. Nachdem er einige Kleider in eine Tasche gelegt und den Bonsai in das wassergefüllte Spülbecken gestellt hatte, setzte er sich mit einer Tasse Himbeertee an den Küchentisch.
    Es kam ihm nicht mehr so selbstverständlich vor, zum Schiff zurückzufahren. Was war das eigentlich für eine Schnapsidee gewesen, dort zu wohnen? Er sollte sich bedanken, dass er die Kajüte hatte benutzen dürfen, und das Ganze vergessen. Aber dann waren da noch die Nächte. Keine Alpträume. Keine nächtlichen Wanderungen. Nur tiefer Schlaf. Holtz drehte noch eine weitere Runde durchs Haus, um zu kontrollieren, ob er alles ausgeschaltet und alle Lichter gelöscht hatte. Auf dem Weg nach draußen fiel ihm ein, dass der Bonsai, der extrem gestutzte japanische Ahorn, immer noch in der Spüle stand. Die Erde war dunkel und feucht. Er ließ die Pflanze eine Weile auf der Spüle stehen, einen Löffel unter einer Ecke des blau glasierten Topfes, damit das Wasser ablaufen konnte. Dem Baum schien nichts zu fehlen. Er hatte den Winter gut und ohne den Verlust allzu vieler Blätter überstanden. Holtz hatte ihn Anfang des Jahres umgetopft, da er in den kältesten Monaten die Blätter hatte hängen lassen. Er hegte den Verdacht, der Baum leide an Wurzelfäule, und hatte ihn deswegen in grobe, speziell aus Japan importierte Erde, Akadama, umgepflanzt. Er ließ das Wort auf der Zunge zergehen. Die Akadama hatte geholfen. Würde der Bonsai ein paar Tage überstehen, ohne dass sich jemand um ihn kümmerte? Er hob ihn hoch, hielt ihn vor sich hin und betrachtete ihn eingehend. Der Baum stand in der einen

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