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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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langsam durchs Wasser.
    »Und wie?«
    »Bringen Sie das Wasser auf Ihrer Seite in Bewegung, dann schwimmen sie zu mir herüber. Das funktioniert meistens.«
    Pia Levin zuckte mit den Achseln. Sie sah sich nach etwas um, womit sie im Wasser hätte rühren können, fand aber nichts Geeignetes. Seufzend ging sie an der Bassinkante in die Hocke. Ihre Hand reichte jedoch nicht ganz bis zur Wasseroberfläche.
    »Knien Sie sich hin, dann geht’s besser«, sagte die Dschungelfrau und lächelte sie an.
    Ohne dass sie gewusst hätte, weshalb, empfand Levin einen Widerwillen gegen diese Frau. Vielleicht lag es ja an ihrem Tropenoutfit mit passender Camouflagemütze. Vielleicht ließ sie sich aber auch einfach nur ungern sagen, was sie zu tun hatte. Immerhin leitete Levin diese Aktion und trug die Verantwortung.
    Sie verdrehte die Augen und kniete sich hin. Die Feuchtigkeit drang durch ihre Hose. Sie konnte die Wasseroberfläche gerade mit den Fingerspitzen berühren und rührte etwas darin herum. Die Fische schwammen auf ihre Hand zu, und sie zog sie entsetzt zurück.
    »Sie müssen schon ein bisschen fuchteln.« Die Frau mit dem Kescher lächelte sie an.
    »Die sind doch nicht gefährlich?«
    »Nein, überhaupt nicht, nur etwas gefräßig. Sie haben vermutlich geglaubt, es gäbe etwas zu fressen.«
    »Ich weiß nicht, ob sich meine Finger sonderlich gut als Fischfutter eignen.«
    »Sie sind an Fingern nur interessiert, wenn sie bluten. Sie machen sich erst über die Weichteile her und das auch nur, wenn sie hungrig und gestresst sind.«
    Levin dachte an die Augen des Ermordeten, die ihr Holtz beschrieben hatte. Er hatte ihr erzählt, dass die Fische die Augen und Teile der Nase gefressen hatten und dass der Schädelknochen stellenweise zu sehen gewesen war.
    »Geht das nicht irgendwie anders?«
    »Rühren Sie nur etwas kräftiger im Wasser herum, dann schwimmen schon alle hierher. Sie wollten sie doch aus dem Becken bekommen?«
    »Kann man nicht einfach das Wasser ablassen und die Fische dann einsammeln? Eine Weile müssten sie doch ohne Wasser klarkommen?«
    Die Miene der Dschungelfrau wandelte sich rasch. Das Lächeln verschwand, und ein strenger Zug erschien um ihren Mund.
    »Das war nur ein Witz.« Levin krempelte die Ärmel hoch, tauchte die Hand ins Wasser und brachte es ordentlich in Bewegung. Das zeigte endlich Wirkung. Der Fischschwarm vollführte einen abrupten Kurswechsel und schwamm rasch auf die andere Seite, entdeckte aber dort rechtzeitig die Gefahr, änderte elegant erneut die Richtung und verfehlte den Kescher um wenige Zentimeter.
    »Noch einmal, beim nächsten Mal habe ich sie.«
    Levin schob die Tasche, deren Riemen quer über ihre Brust verlief, nach hinten und hängte sich über das Bassin. Die Fische schienen sich an die Unruhe im Wasser gewöhnt zu haben und reagierten kaum.
    »Verdammt«, sagte sie und hob die Hand, um mit aller Kraft auf das Wasser zu schlagen, traf aber versehentlich mit dem Handgelenk die Beckenkante, aus der ein Stück Metall aufragte. Der Schmerz war durchdringend, es blutete, und als sie die Hand zurückzog, verlor sie das Gleichgewicht. Sie konnte sich gerade noch zur Seite drehen, dann fiel sie ins Bassin. Der Schmerz pulsierte. Sie versuchte, sich mit den Knien auf dem Boden des Beckens abzustützen, rutschte jedoch ab und sank mit nach unten gewandtem Gesicht auf die glatten Kacheln.
    Erstaunt stellte sie fest, dass das Wasser warm war. Warm wie Blut. Vielleicht war es ihr eigenes. Irgendetwas hing fest. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie lag in einem seltsamen Winkel zum Boden und hatte einen Arm unter sich. Ihre Hand schmerzte. Wasser sickerte ihr in den Mund. Es schmeckte moderig. Sie versuchte erneut, sich mit den Knien am Boden abzustoßen, konnte ihren Körper jedoch nicht in die richtige Lage drehen. Im ersten Moment ärgerte sie sich nur, dass sie in das Becken gefallen war, erst dann dämmerte ihr, dass sie festsaß, unter Wasser und mit dem Gesicht nach unten. Es war zwar nicht tief, aber tief genug, um zu ertrinken. Als sie das begriffen hatte, schrillten alle Alarmglocken in ihrem Kopf. Ihr Herz klopfte, und ihr Gehirn schrie nach Sauerstoff.
    Das warme Wasser in ihrem Mund schmeckte fürchterlich.
    Kleine stechende Bewegungen kitzelten in ihrem Gesicht, das fast auf dem Beckengrund lag. Sie öffnete die zusammengekniffenen Augen. Sah nur verschwommen. Es brannte. Schnelle Bewegungen vor ihren Augen. Ein Picken in ihrem Gesicht. Fische auf ihrer Haut.
    Sie

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