Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
Vom Netzwerk:
nickte.
    »Der Maschinist …«
    »Bror Karlström?«
    »Genau. Trägt er einen Bart?«
    Kapitän Svanberg sah erst Holtz an, dann Andersson und dann wieder Holtz.
    »Ja. Wieso?«
    »Folgen Sie mir bitte«, sagte Holtz und kehrte in den Maschinenraum zurück.
    Svanberg folgte ihm, und Andersson wollte sich ihnen anschließen.
    »Sie warten bitte hier und sorgen dafür, dass niemand den Maschinenraum betritt«, sagte Holtz.
    Anderssons Miene verfinsterte sich, aber er tat, worum er gebeten worden war.
    Holtz ging voraus an der Maschine entlang und bückte sich, um sich nicht den Kopf zu stoßen, als der Raum am vorderen Ende schmaler wurde und in einer dunklen Nische endete.
    »Normalerweise würde ich das nicht tun, aber ich nehme an, dass Sie schon so einiges gesehen haben. Wer ist das?«, fragte Holtz und deutete ins Dunkel.
    Der Mann lag auf dem Rücken. Er trug einen Blaumann. Unter ihm befand sich ein dunkler Fleck. Etwas war eingetrocknet.
    Kapitän Svanberg reagierte nicht nennenswert auf den Anblick. Er zog nur die Brauen hoch.
    »Das ist der Erste Maschinist. Bror Karlström«, sagte er.
    »War seit Anlegen des Schiffes niemand hier unten?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sobald wir am Kai liegen, werden einige Kontrollen und Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Dabei wechseln sich die Mechaniker ab, und falls Bror an der Reihe war, war vermutlich sonst niemand hier unten. Zumindest nicht so weit hinten im Maschinenraum.«
    »Okay. Ich muss mich jetzt erst einmal alleine hier umsehen. Könnten Sie bitte dafür sorgen, dass niemand reinkommt?«
    »Natürlich. Ich spreche noch einmal mit Gert. Gibt es sonst noch etwas, das ich tun könnte?«
    Holtz dachte nach.
    »Ich habe zwei Taschen in meiner Kabine liegen, die ich bräuchte.«
    »Ich hole sie«, sagte Svanberg und verschwand.
    Die Haut fühlte sich wie Pergament an. Sie spannte, als sie vor dem Badezimmerspiegel Grimassen schnitt. Pia Levin war nie sonderlich sonnengebräunt, am allerwenigsten nach einem langen, kalten Winter, aber so bleich war sie vermutlich noch nie gewesen. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Sie hatte schon lange nichts Richtiges mehr gegessen, und das hatte in ihrem Gesicht Spuren hinterlassen. Ihre Wangen waren eingesunken. Sie war so müde wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihr Morgenmantel stand offen, darunter war sie nackt. Sie fröstelte und band den Gürtel fest um die Taille. Das Frottee des Bademantels war hart, weil sie keinen Weichspüler benutzte. Ihre Gedanken flogen hin und her. Die Geschehnisse der letzten Tage flossen ineinander. Beata, das brackige Wasser im Mund. Vilja Kramers Leiche im Kühlraum und das Plüschkrokodil. Ohne es selbst zu merken, wickelte sie den Frotteegürtel um den Zeigefinger. Frottee um den Hals. Ich muss mich zusammennehmen, dachte Levin. Sie putzte sich die Zähne, kochte eine Kanne Kaffee und fand zwei Scheiben Knäckebrot in ihrer ungewöhnlich sauberen und aufgeräumten Kochnische.
    Sie lächelte bei der Erinnerung an den frühen Morgen. Beata Heneland hatte sie geweckt. Es hatte nach ofenwarmem Brot und Spülmittel gerochen. Sie sehnte sich bereits danach, diesen Duft wieder zu riechen.
    Und nach Beata.
    Levin saß am Küchentisch, trank den Kaffee und aß das Brot. Der Stapel mit den gelben Mappen lag vor ihr. Sie legte ihre Hand darauf, die plötzlich ganz heiß wurde. Hastig stand sie auf, nahm die Mappen und legte sie ganz oben in einen der Küchenschränke. Plötzlich hatte sie es eilig. Sie zog sich schnell an, schaltete das Licht in der Wohnung aus und begab sich ins Freie. Die Luft war frisch. Die Düfte der ersten Frühlingstage würden ihr guttun. Sie beschloss, zu Fuß zu gehen. Nach einer Weile merkte sie, dass sie in einen Dauerlauf übergegangen war. Ihre Wangen waren wieder gerötet, und als sie im Präsidium eintraf, hatte sie richtig Hunger.
    Der Frotteegürtel fand sich nirgends, weder in der Asservatenkammer noch bei den Gerichtsmedizinern. Pia Levin konnte es nicht fassen. Außerdem war es ganz alleine ihre Schuld. Sie hatte nicht ausreichend betont, wie wichtig er sei, und dann hatte sie nicht mehr daran gedacht. Ulla Fredén hatte nicht gewusst, wo er geblieben war, und es für möglich gehalten, dass er weggeworfen worden war, nachdem man ihn der Toten abgenommen hatte.
    »Verdammt, ihr könnt doch nicht einfach Beweismaterial wegwerfen«, hatte Levin gequält hervorgebracht, aber nur einen bedauernden Seufzer als Antwort erhalten.
    Levin atmete tief ein, hielt die Luft

Weitere Kostenlose Bücher