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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Problem, hatte man ihm gesagt. Wie, wusste er nicht. Aber er war sich bewusst, dass das Pflaster immer heißer wurde.
    Es würde dauern, bis sie merkten, dass er verschwunden war. Spätestens morgen oder übermorgen musste er wohl abhauen. Er musste nur noch einige Dinge erledigen.
    Das Wasser vor ihm war leer. Alle Boote waren inzwischen verschwunden. Die Fähren verkehrten erst wieder am nächsten Tag, und für die privaten Motorboote, die im Sommer von einer Insel zur anderen fuhren, war es noch zu früh im Jahr. Er konzentrierte sich auf eventuelle Geräusche und Bewegungen. Nichts regte sich. Es war an der Zeit, ans Werk zu schreiten. Es gelang ihm, die schwere Kiste auf die Reling zu hieven. Sie schwankte einen Augenblick, dann gab er ihr einen Stoß, und sie fiel hinunter und verschwand. Er hielt den Atem an und befürchtete, das Platschen könnte weithin zu hören gewesen sein. Erneut lauschte er und sah sich um. Aber abgesehen von der Geräuschkulisse der Stadt war alles still. Andersson spürte das Gewicht kompakten Metalls in seiner Innentasche. Er steckte die Hand hinein und nahm die Pistole aus dem Holster. Er wog sie in der Hand, zog routiniert das Magazin heraus, versicherte sich, dass es geladen war, und schob es wieder in die Pistole. Lange stand er mit der Waffe in der Hand an der Reling. Dann nahm er Anlauf, um sie so weit wie möglich hinauszuwerfen, aber etwas hielt ihn dann doch davon ab. Ein Gefühl der Bedrohung. Er schob die Pistole wieder in ihr Holster zurück, griff sich seine Tasche und beschloss, in seine Kabine zurückzukehren.

D ie Leiche war kalt. Holtz tastete in der Dunkelheit umher. Er konnte ein Bein, einen Brustkorb, einen Hals und ein Gesicht ausmachen. Ein Gesicht mit einem Bart. Holtz zuckte zurück, als seine Hand die Nase berührte. Er wollte nicht in die Augen fassen.
    Der Geruch von Tod war deutlich.
    Holtz schüttelte das Panikgefühl ab und konzentrierte sich ganz auf seine Arbeit. Er zwang sich, rational zu denken. Er hatte oft mit Toten zu tun, und das hier war ein ganz normaler Arbeitstag. Die Umstände waren natürlich etwas ungewöhnlich: Es war stockfinster, warm, es roch nach Diesel, und er befand sich an einem Ort, den er nicht kannte und nicht verlassen konnte.
    Die niedrige Temperatur der Leiche bedeutete, dass der Mann schon eine ganze Weile tot war. Das hielt Holtz für ein gutes Zeichen. Falls der Mann ermordet worden war, befand sich der Mörder nicht mehr in dem Maschinenraum. Wer der Tote war und wie er dorthin gekommen war, diese Fragen würde er später beantworten. Jetzt ging es erst einmal darum, wieder ins Freie zu finden. Durch den Schock, über eine Leiche zu stolpern, wurde Holtz klar im Kopf. Er suchte sich einen Weg zurück durch die Dunkelheit, die nicht mehr ganz so dicht war, da sich seine Augen an sie gewöhnt hatten. Er fand rasch zu einem grün schimmernden Schild und stand wenig später vor einer Tür. Licht strömte ihm entgegen, als er sie öffnete, und er hielt die Hand vor die Augen, um nicht geblendet zu werden.
    Ein Mann mit einer Tasche in der Hand starrte ihn an.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte der Mann, stellte seine Tasche ab und ging auf Holtz zu, der überwältigt von dem Licht und der Aggressivität des Mannes die Antwort schuldig blieb.
    »Unbefugten ist das Betreten des Maschinenraumes verboten«, fuhr der Mann fort und packte Holtz am Arm.
    »Ich bin Polizist. Lassen Sie mich los«, brüllte Holtz. Das zeigte Wirkung. Gert Andersson ließ Holtz’ Arm los, als hätte er sich daran verbrannt.
    »Entschuldigen Sie. Ich habe Sie nicht erkannt …«
    »Ist schon in Ordnung. Rufen Sie den Kapitän«, sagte Holtz, der sich wieder beruhigt hatte.
    Wortlos verschwand Andersson, um Kapitän Svanberg zu holen. Unterdessen kehrte Holtz in den Maschinenraum zurück, fand den Schalter neben der Tür und machte Licht. Die Leuchtstoffröhren flackerten, dann war der ganze Maschinenraum erleuchtet. Das höhlenartige Gefühl verschwand. Selbst die Gerüche waren weniger ausgeprägt.
    »Ist was passiert?«
    Er erkannte Svanbergs Stimme und ging ihm in den Korridor entgegen.
    Der Kapitän trug wie immer seinen blauen Pullover und an diesem Tag sogar seine Schiffermütze. Eine Pfeife hatte er jedoch nicht im Mund.
    »Wer hat Zutritt zum Maschinenraum?«, fragte Holtz.
    »Eigentlich jeder. Er sollte abgeschlossen sein, aber das ist er nicht immer. Außerdem gibt es einen Notausgang, der nicht abgeschlossen sein darf.«
    Holtz

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