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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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akzeptiert worden.
    Er setzte sich auf dem Fußboden auf, und spürte den weichen, aber etwas kratzigen Teppichboden durch die Hose. Zwei tiefe Atemzüge. Dann hielt er sich an dem umgekippten Sessel fest und versuchte aufzustehen, aber der Sessel rutschte weg, und er fiel auf den weichen Teppich zurück und blieb auf dem Rücken liegen. Es roch nach Staub. An der Decke hing eine modernisierte Petroleumlampe aus Messing. Das Licht wurde von einem Messingschirm über der Lampe reflektiert und blendete ihn. Holtz drehte den Kopf zur Seite, um dieser Qual zu entgehen. Er stellte fest, dass die Decke aus Teakholz war. Dezimeterbreite, aneinandergefügte Bretter.
    Er lag lange da und überlegte, wie er aus der Kabine kommen sollte. Sein Handy hatte er in der Jackentasche, und die Jacke hing an einem Haken an der Tür. Sollte er rufen? Der Schmerz war nicht mehr so durchdringend. Nachdem der Adrenalinspiegel wieder gesunken war und er sich vollkommen erschöpft fühlte, konnte er ein Gähnen nicht unterdrücken. Eine seltsame Ruhe überkam ihn. Er konnte nichts anderes tun, als dazuliegen und an die Decke zu starren.
    Vor dem Schiff wurde ein Motor angelassen. Oder waren es zwei Motoren? Das Licht mehrerer Scheinwerfer huschte über die Decke. Dann wurde es still.
    Mit großer Kraftanstrengung gelang es ihm, sich aufzusetzen. Es war nicht mehr ganz so schlimm, und er war sich nicht mehr ganz so sicher, dass etwas gebrochen war. Wie lange man ihn wohl krankschreiben würde? Ob er mit einer Krücke arbeiten konnte? Auf dem Schiff war das sicher zu schwierig. Er würde in seinem Büro bleiben müssen. Wahrscheinlich war das genauso gut. Diese Idee, die Kapitänskajüte zu beziehen, war ohnehin idiotisch gewesen. Was hatte er sich dabei eigentlich gedacht?
    Schließlich schaffte er es, aufzustehen und schwankend ans Fenster zu gehen. Auf dem Kai stand immer noch das Auto mit dem offenen Kofferraum.

E in blauer Lichtkegel wurde plötzlich vom Display ausgestrahlt und durchschnitt die Dunkelheit. Sie betrachtete den Lichtschein, bis er erlosch. Seltsam, dass ein Telefon so hell leuchten kann, dachte sie, als das Zimmer wieder in Dunkelheit versank.
    Pia Levin lag auf der Seite auf einem Arm und starrte in die Dunkelheit. Der Arm war gefühllos. Sie überlegte, ob sie das Handy ignorieren sollte, war dann aber doch zu neugierig, wer ihr eine SMS geschickt hatte. Sie schüttelte den Arm, um den Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen. Die Hand kribbelte, als das Blut zurückströmte.
    Nach der Arbeit hatte sie eigentlich bis zu dem Spazierweg am Fluss weiterfahren wollen, aber als der Bus vor dem heruntergekommenen, etwa hundert Jahre alten fünfgeschossigen Haus gehalten hatte, in dem sie schon so viele Jahre wohnte, war sie dann doch ausgestiegen. Im Laden an der Ecke hatte sie planlos und mehr pro forma einige Lebensmittel in den Korb gelegt. Die Tüte hatte sie dann in der Diele auf den Fußboden gestellt. Sie hatte nicht einmal Licht gemacht, bevor sie zur Kochnische gegangen war, um sich ein Glas Wein aus dem fast leeren Karton einzugießen. Dann hatte sie sich auf das Sofa gesetzt.
    Levin wusste nicht, wann sie sich hingelegt hatte. Sie wusste auch nicht, wie lange sie in der Dunkelheit vor sich hingestarrt hatte, ehe ihr Handy leuchtete. Die SMS war sehr kurz.
    »Bist du wach?«
    Sie antwortete: »Ja.«
    Fast sofort blinkte das Handy erneut.
    Levin schrieb die nächste SMS: »Okay. Es ist offen.«
    Als sie ihr Glas wieder gefüllt und zum Sofa zurückgekehrt war, hörte sie, wie jemand die Tür öffnete, eintrat und sich die Schuhe auszog. Beata sah ins Zimmer.
    »Wie geht es dir?«
    Pia Levin begann zu weinen. Sie konnte die dunklen Kräfte, die in ihr aufstiegen, nicht unterdrücken. Die Tränen liefen ihr über die Wangen und tropften aufs Sofa. Der Rotz floss ihr aus der Nase, ohne dass sie das gekümmert hätte, und obwohl sie versuchte, sich zu beherrschen, schluchzte sie immer lauter.
    Beata Heneland blieb gelassen. Sie nahm Pia das Glas aus der Hand, stellte es auf den Couchtisch und legte Pia aufs Sofa, nachdem sie das Plüschkrokodil beiseitegeschoben hatte, das neben der Lehne saß. Pias Weinen ging in Schluchzen über, dann schlief sie ein. Beata sah sich in der Wohnung um. Sie konnte mit Ausnahme der Diele und des Badezimmers von ihrem Platz aus die ganze Wohnung überblicken: der abgeschliffene Holzboden mit einem hochflorigen grünen Teppich, der Couchtisch aus Holz, der vom Flohmarkt zu stammen schien, und

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