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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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»Ich meine, natürlich nur, wenn du das willst.« Beata lächelte nur, hakte sich bei Pia ein und folgte dem Pfad.
    Wenig später saßen die beiden auf Pias Sofa und tranken den Tee, den Beata zubereitet hatte. Pias Tränen kehrten zurück. Sie hielt ihre Teetasse vor das Gesicht. Wasserdampf befeuchtete ihr Gesicht, und trotz der Tränen genoss sie das Aroma des Tees.
    »Du ahnst nicht, wie dankbar ich dir bin, weil du dich um mich kümmerst«, sagte Pia und holte tief Luft.
    Beata stand auf, holte die Teekanne und schenkte sich nach. Dann warf sie Pia einen fragenden Blick zu.
    Pia schüttelte nur den Kopf.
    »Willst du darüber sprechen?«
    »Worüber?«
    »Über das, was dich so quält.«
    Pia trank noch einen Schluck und stellte dann langsam die Tasse auf den Tisch zurück. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    »Du musst nicht«, meinte Beata.
    Pia ging in die Diele und kehrte mit dem Stapel gelber Mappen zurück.
    »Ich vermute, dass du sie dir bereits angesehen hast.«
    Beata nickte und biss sich auf die Unterlippe.
    »Das macht nichts. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es selbst verstehe, aber ich will versuchen, es dir zu erklären«, sagte Pia. »Seit ich erwachsen wurde, bin ich Polizistin. Ich habe bereits vor langer Zeit erkannt, dass dies der einzige Weg ist.«
    »Der einzige Weg?«
    »Ich glaube, wenn ich nicht Polizistin geworden wäre, dann hätte mich der Wunsch nach Rache vollkommen beherrscht. Alles Mögliche hätte geschehen können. Jeden Tag zur Arbeit zu gehen und zu wissen, dass ich Gutes tue, dass diese Schweine kriegen, was sie verdienen, und dass das mein Verdienst ist, hält den Hass in Schach«, erläuterte sie.
    Pia Levin durchlief eine Wandlung. Sie schien mehr mit sich selbst als mit Beata zu sprechen. Aber ihre Worte drangen bis ins Mark. Sie erzählte von dem kleinen ausgesetzten Mädchen, das so schwer misshandelt worden war, dass mehrere Jahre der Therapie, der Operationen und der Reha nötig gewesen waren, ehe man es Pflegeeltern hatte überlassen können.
    »Wurde dann alles gut?«
    Pia Levin sah Beata an und schüttelte den Kopf.
    »Ich erzähle es dir ein anderes Mal«, meinte sie mit einem traurigen Lächeln.
    »Und die da?«, fragte Beata und nickte in Richtung der Mappen.
    Levin schwieg lange und wählte ihre Worte.
    »Die sammele ich. Erfolglose Ermittlungen, die misshandelte Kinder betreffen.«
    »Aber …«
    »Ich weiß, das klingt gestört und ist es vermutlich auch, aber es hält mich in Schwung.«
    Beata wusste nicht, wie sie fortfahren sollte. Sie hatte das Gefühl, der Sauerstoff in der Wohnung ginge zur Neige und alles käme zum Stillstand. Sie war verängstigt, beunruhigt und betrübt. Die Frau, die sie jetzt erst wenige Tage kannte und die sich ihr anvertraut hatte, saß einfach da und starrte vor sich hin, als wäre sie in einem dunklen Loch versunken.
    Plötzlich zuckte Pia Levin zusammen.
    »Nein, so geht es nicht«, sagte sie streitlustig, als wäre plötzlich ein Bann gebrochen worden.
    »Könntest du mir bei einer Sache helfen?« Pia ging in die Diele und kehrte mit einer Tasche in der Hand zurück. Sie nahm ein paar Fotos heraus, die sie vor sich auf den Tisch legte. Die Teetasse schob sie beiseite. Ein paar Tropfen wurden dabei verschüttet, aber das kümmerte sie nicht weiter.
    Beata betrachtete schweigend die Bilder. Es handelte sich um vier Fotos. Levin reihte sie nebeneinander auf.
    »Sag mir, was du siehst«, forderte sie Beata auf, die sich zögernd vorbeugte und die Fotos studierte, als enthielten sie eine verborgene Botschaft.
    »Verstehe ich nicht«, sagte sie nach einer Minute.
    »Beschreib einfach, was du siehst.«
    »Tja, das sind vier Fotos derselben Leute in unterschiedlichen Situationen. Eines scheint im Studio aufgenommen worden zu sein, eines in einem Garten und die letzten beiden in den Ferien irgendwo im Süden.«
    »Fällt dir an den Fotos irgendetwas auf?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Beata sah Levin fragend an, und diese nahm den weißen Papierbogen aus der Tasche, in den sie die rechteckige Öffnung geschnitten hatte. Sie beugte sich vor und legte das Blatt so über das letzte Foto, dass nur noch Vilja Kramer zu sehen war.
    Ein einsames, nacktes Kind mit gespreizten Beinen.
    Beata zuckte zusammen.
    »Jetzt sieht das ja mehr aus wie …«
    »Kinderpornografie. Das ist Kinderpornografie«, sagte Pia. »Irgendein gestörter Mensch sammelt solche Familienbilder im Internet und veröffentlicht die Fotos dann auf Kinderpornoseiten. Ein

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