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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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einfacher Ausschnitt liefert ein Bild, mit dem sich irgendein Pädophiler einen runterholen kann. Weißt du eigentlich, was für Schweine das Internet bevölkern?«, sagte sie aufgebracht.
    »Und wer sind die Leute auf den Fotos?«, fragte Beata. »Wissen sie, dass ihre Tochter dort irgendwo nackt herumgeistert?«
    Levin sah sie mit geröteten Augen an. Ihr Blick war resigniert, und sie hatte rote Flecken auf den Wangen.
    »Sie sind tot. Alle sind tot, und kein Schwein kümmert das«, sagte sie hart.
    Beim Gedanken an die Vorfälle der Nacht musste Rita Murenius lächeln. Sie streckte die Hand aus. Erleichtert stellte sie fest, dass niemand neben ihr in der Koje lag. In der Kabine war es vollkommen dunkel. Genau so wollte sie es haben.
    Etwas hatte sie geweckt. Ihr schlaftrunkenes Hirn konzentrierte sich.
    War er eben erst gegangen? War sie deswegen erwacht? So kam es ihr aber nicht vor.
    Der warme Geruch von verschwitzten Leibern schlug ihr entgegen, als sie die Decke hob, um ihre Beine über den Rand der Koje zu schwingen. Sie zupfte das weiche Flanellnachthemd herab, das ihr über die Taille gerutscht war. Dann zog sie den Slip an, der auf dem Boden lag. Mit schlafwandlerischer Sicherheit tastete sie sich zum Fenster vor und zog am Rollo. Sie hielt den Faden fest, damit es nicht wie sonst immer an die Decke knallte. Wegen des Lichtes kniff sie die Augen zu.
    Ein einzelnes Auto stand mit offenem Kofferraum auf dem Kai. Sie war mehrere Male darin mitgefahren und fragte sich, warum Gert Andersson es einfach auf dem Kai stehenließ. Einige Minuten lang wartete sie darauf, dass etwas geschehen und dass Gert auftauchen würde. Es zog vom Fenster, und sie bekam eine Gänsehaut an den Beinen.
    Die roten Zahlen des Weckers zeigten, dass es schon früher Morgen war. Rita trat vom Fenster zurück und kleidete sich rasch an. In einer Trainingshose, über die ihr weißes Hemd herabhing, trat sie barfuß auf den Korridor. Ein schwaches, gelbes Licht brannte. Sie beschleunigte ihre Schritte und bereute sofort, dass sie keine Schuhe angezogen hatte. Der Boden war kalt, und sie spürte, wie schmutzig der Linoleumbelag des Personalkorridors war. Aber sie hatte keine Zeit, um zurückzugehen und ihre Pantoffeln zu holen. Das Schiff war still und leer. Nur das Rauschen der Lüftung war zu hören. Irgendwo sprang eine Maschine an.
    Gert Anderssons Kabinentür stand sperrangelweit offen, und das Licht brannte. Sie sah hinein. Die Badezimmertür war geschlossen.
    »Gert?«
    Keine Antwort.
    »Gert, bist du da?« Sie kam sich dumm vor. Vielleicht war er ja auf der Toilette und wollte nicht antworten. Diesen Gedanken schob sie jedoch rasch beiseite. Es war früher Morgen, die Kabinentür stand offen, und sein Auto stand verlassen auf dem Kai. Da stimmte etwas nicht. Sie betrat die Kabine und sah sich um. Es sah aus wie immer, fand sie. Die Koje war nicht gemacht, ein Pullover hing über dem Stuhl, und auf dem Schreibtisch lag das Werkzeug, das er zum Bau seines Buddelschiffs verwendete.
    Oft hatte sie seine Träume und seine Versuche, Knoten und das Morse- und das Flaggenalphabet zu erlernen, belächelt. Er wollte so gerne ein richtiger Seemann sein. Nur der auf den Unterarm tätowierte Anker fehle ihm noch, hatte sie einmal gewitzelt. Aber er war sauer geworden, und sie hatte kein Wort mehr darüber verloren. Der Bau des Buddelschiffs war vermutlich das Einzige gewesen, was er je durchgezogen hatte. Das hatte ihr imponiert, und sie hatte ihn gelobt. Anschließend hatte sie das Gefühl gehabt, er behandle sie anders.
    Jetzt fiel ihr auf, dass nicht nur das Buddelschiff fehlte. Die Koje war verlassen. Gert Andersson hatte die Biege gemacht, da war sie sicher. Aber wie? Sein Auto stand ja noch auf dem Kai. Sie hatte es plötzlich eilig rauszukommen.
    Die Scherben funkelten im Schein der Straßenlaternen. Rita Murenius beugte sich vor und hob das kleine Holzschiff auf. Die Masten waren abgebrochen. Sie umfing das Schiff mit der Hand, als wollte sie es vor weiteren Gefahren beschützen, steckte es in die Tasche ihrer Trainingshose und schob die Scherben der zerbrochenen Flasche mit den Füßen beiseite. Ein kalter Wind fuhr ihr unter das weite Hemd. Langsam schloss sie den Kofferraumdeckel, bis das Schloss einrastete. Dann ging sie zur Fahrertür. Sie war nicht abgeschlossen. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Es gab nichts, was sie tun konnte.

G reger Minos hatte lange auf der Gehaltsliste der Gruppe für Ermittlungen von übergeordnetem

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