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Tote Stimmen

Tote Stimmen

Titel: Tote Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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die Gasse an der Rückseite des Hauses. Ich drehte, so leise ich konnte, den Schlüssel um und zog die Tür auf.
    Sie klemmte leicht im Rahmen und öffnete sich mit einem lauten Quietschen.
    »Ms. Edmonds?«
    Sie waren in der Küche und gingen jetzt weiter.
    Ich trat ins Freie und sah mich nach rechts und links um. Die Gasse war nach rechts hin kürzer, also rannte ich, so schnell ich konnte, da entlang. Das einzig Wichtige war, dass ich das Ende erreichte. Ich kam an vier Häusern vorbei, fünf, sechs, dann um die Ecke, und drehte mich im Laufen um. Noch niemand auf der Straße. Sie hatten mich nicht gesehen.
    Aber überall waren meine Fingerabdrücke.
    Ich rannte das kurze Stück bis zur Ecke, wo ich auf Toris Straße stieß, bog dann wieder rechts ab und ging jetzt vorsichtig und langsam weiter. Vor ihrem Haus parkte ein neuer Wagen. Meiner stand etwas näher. Ich ging weiter und blieb dicht an den Hecken – aus keinem vernünftigen Grund, nur weil es mir das Gefühl gab, sicherer zu sein. Ich hätte das Auto einfach stehen lassen können, aber mein Handy war drin. Ich hatte es auf dem verdammten Beifahrersitz liegen lassen.
    Du wirst von mir hören
.
    Ich erreichte den Wagen und brauchte einen Moment, um die Schlüssel herauszuziehen, dann ließ ich mich hineinfallen.
Fahr los
. Ich ließ den Motor an und sah nicht einmal zur Seite, als ich an Toris Haus vorbeifuhr.
    Als ich die Straße hinter mir gelassen hatte, bog ich mehrmals ab, weil es gar nicht anders ging, und fühlte mich erst sicher, als ich auf die Umgehungsstraße kam, die weiter nach Norden führt.
    Da erst schaute ich auf mein Handy.
    (Ein Anruf in Abwesenheit)
stand da.
(Eine neue Nachricht)

19
    Freitag, 2. September
    D as Carpe Diem war im wahrsten Sinn des Wortes ein Untergrund-Pub. Von der Straße aus ging man ein paar harmlose Stufen hinunter in eine verräucherte Kneipe, deren Grad an Versifftheit als gerade noch akzeptabel gelten konnte, und befand sich dann unter jungen Punks und alten Rockern. Die Holzverkleidung war verblasst wie altes Bauholz, und das rote Leder der Bänke in meiner Sitznische war hart und rissig. Gelber Schaumgummi quoll aus einem Loch, das wie eine Wunde von einem Luftgewehr aussah. Der Theke gegenüber warteten eine kleine Bühne, Verstärker und Gitarrenkoffer auf später.
    Rob und ich kamen manchmal hierher. Ich saß ihm jetzt gegenüber, trank ein Bier und versuchte immer noch, irgendwie meine Gedanken zu ordnen.
    Der unbeantwortete Anruf und die Voicemail, die da waren, als ich zum Auto zurückkam, waren von Rob. Zunächst und vor allem wollte er wissen, wo zum Geier ich abgeblieben war. Und, was von meinem Gesichtspunkt aus gesehen wichtiger war, er wollte mir sagen, dass eine E-Mail von Tori angekommen war. Wir hatten verabredet, uns hier auf einen Drink zu treffen.
    Ich hatte die E-Mail, die er ausgedruckt und mitgebracht hatte, schon gelesen. »Tori« hatte sie an unsere Büroadresse geschickt.
    Es war merkwürdig, hier zu sitzen und so zu tun, als sei alles ganz in Ordnung, wo ich doch wusste, dass es nicht so war. Ich musste so tun, als fühle ich mich ganz normal, während mir das Adrenalin durch die Adern raste und in meinem Kopf Chaos herrschte. Meine Hände zitterten leicht, und meine Kehle war zugeschnürt.
    »Ich hätte sie normalerweise nicht geöffnet«, sagte Rob und nippte lässig an seinem Bier. »Nur wusste ich ja, dass du dich sorgst.«
    »Ist schon in Ordnung.«
    Ich las sie noch mal.
    Dave,
    tut mir leid, dass ich dir keine richtige Antwort geschickt habe. Ich hatte einfach zu tun, du weißt ja, wie das ist. Mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es im Moment gut. Ich bin nicht bei der Arbeit wegen einer Infektion, sondern bei meinen Eltern, weil ich sie am Wochenende besucht habe und dann dort krank geworden bin. Fühl mich ehrlich gesagt nicht toll, werd mich aber irgendwie durchschlagen.
    Ich bleibe wahrscheinlich ein paar Tage hier und komme danach hoffentlich zurück. Kommt darauf an, wie die Dinge laufen, vermute ich … Wär vielleicht gut, sich mal zu unterhalten? Ich glaube, du hast gesagt, dein Handy sei außer Betrieb, ich werd dich also später bei deinen Eltern anrufen, okay? Ich weiß, dass du dort rüberfahren willst statt nach Haus.
    Reg dich nicht auf, und ich hoffe, dir geht’s gut.
    Tori
    ( PS : Tut mir leid, dass ich dein E-Mail-Postfach zuspamme. Du kannst die hier ja löschen.)
    »Also«, sagte Rob. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Ja.«
    Ich lächelte und tat mein

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