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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unfair halten. Deshalb bin ich bereit, unsere Differenzen zu vergessen, wenigstens für den Augenblick. Ich habe lediglich gemeint, dass Sie jetzt das Labor verlassen und in Ihre Unterkunft zurückkehren sollten, um noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Morgen können Sie dann mit Ihrem Sprachunterricht fortfahren. In der Zwischenzeit werde ich dafür sorgen, dass jemand eingeflogen wird, der Rumänisch spricht und sich mit den romanischen Sprachen auskennt, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Empath.«
    »Wie steht es mit Nathans Rechten, Turkur?«, warf Goodly ein. »Oder hat er vielleicht keine, da er aus einer anderen Welt stammt? Überlegen Sie doch mal, wie Sie ihn behandeln. In diesem Vogelkäfig kann er sich ja noch nicht mal hinlegen, und von Bequemlichkeit rede ich gar nicht erst! Wollen Sie ihn etwa die ganze Nacht hierbehalten? Glauben Sie, das wird ihn so sehr beeindrucken, dass er endlich Vertrauen zu Ihnen fasst?«
    Tzonov warf ihm nur einen kurzen Blick zu und zuckte verärgert die Achseln. »Ist Ihnen beiden eigentlich klar, wie aggressiv Sie sind? Wann immer ich versuche, Ihnen entgegenzukommen, reagieren Sie mit Kritik! Wie ich bereits zu erklären versuchte, handelt es sich bei diesen Maßnahmen – dem Käfig und dem Säuberungsbereich – lediglich um vorübergehende Sicherheitsvorkehrungen, bis wir uns seiner hundertprozentig sicher sind. Selbst jetzt können wir uns noch nicht zurücklehnen, denn solange unsere Testergebnisse nicht vorliegen, haben wir keine absolute Gewissheit. Aber nachdem Sie mir versichert haben, dass er tatsächlich ein Mensch ist, bin ich durchaus bereit, die Bedingungen etwas zu lockern. Deshalb bitte ich Sie ja zu gehen. Sehen Sie, ich habe vor, ihn jetzt, noch heute Nacht, in eine passendere, nichtsdestotrotz sichere Unterkunft zu verlegen.«
    Trask knurrte ein kaum wahrnehmbares »Huh!« und fügte hinzu: »Und Sie wollen nicht, dass wir mitbekommen, wo Sie ihn unterbringen! Habe ich recht?«
    »Das ist mit ein Grund«, gab der Russe wahrheitsgemäß zur Antwort. »Doch was ich Ihnen zuvor gesagt habe, gilt immer noch. Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit! Sie sind meine Gäste. Überlegen Sie doch mal, wie es aussehen würde und wie ich mir vorkommen müsste, wenn Ihnen etwas zustößt!«
    Sie hätten noch weiter darüber diskutieren können, doch Tzonov hatte gesagt, was er zu sagen hatte. Er rief nach dem Soldaten, der vor der Tür Wache stand, und die britischen ESPer wurden zurück in ihre Unterkunft geführt. Als sie endlich allein waren, unterhielten sie sich noch eine Zeit lang, doch beide waren nun wirklich müde.
    Als Trask gerade zu Bett gehen wollte, streckte Goodly noch einmal den Kopf zur Tür herein und fragte: »Was ist eigentlich mit ihm?«
    »Mit wem denn?«
    »Mit dem Besucher, Nathan Kiklu! Oder sollte ich eher sagen: Nathan Keogh? Eins ist doch klar – das ist nicht der Harry Junior, den wir kennen. Er ist nicht alt genug. Außerdem wissen wir, dass der Herr des Gartens ein Vampir war, als Harry ihn das letzte Mal sah. Aber David Chung zufolge ist etwas, das mit dem Necroscopen zu tun hat, zurückgekehrt. Also, was hältst du davon?«
    »Du hast ihn doch gesehen, oder?« Trask legte sich in sein Bett. »Chung hat recht! Er mag zwar den Namen Kiklu tragen, aber Keogh war sein Vater. Er ist nicht der Herr des Gartens, das nicht, aber eindeutig der Sohn von Harry Keogh. Ich meine, das sieht doch ein Blinder! Und dann noch dieser Ohrring! Hast du ihn bemerkt?«
    »Ja, er ist mir aufgefallen«, nickte Goodly. »Harrys Möbiuszeichen! Es dürfte noch interessant werden, Ben. Denk an meine Worte!«
    Trask war versucht, noch etwas anderes zu erwähnen, nämlich dass Nathan zu ihm gesprochen hatte, sowohl im Traum als auch später, nachdem er wach gewesen war. Allerdings hatte Trask seine Stimme lediglich in Gedanken vernommen, obwohl er, Trask, über keinerlei telepathische Fähigkeiten verfügte. Um ein Haar hätte er es Goodly erzählt, ließ es dann aber doch bleiben. Wenn Goodly es nicht wusste, würde er auch nicht darüber nachdenken. An einem Ort wie diesem konnten einem schließlich schon Gedanken schaden ...

ZWÖLFTES KAPITEL
    Während Trask und Goodly zu Bett gingen, führte Turkur Tzonov eine Unterredung mit Siggi Dam. Mit großen Schritten durchmaß er das Zimmer. Doch obwohl sie sich bereits auf ihren Kissen räkelte, stand ihm der Sinn keineswegs nach Romantik. Die beiden hatten ihren Gästen etwas vorgespielt. Sicher, vor Jahren hatten

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