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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Hölle fahren!« Tzonov war außer sich. »Er hat mich getäuscht, solange bis Sie und die anderen hier eingetroffen sind. Aber sehen Sie jetzt? Das Ziel unseres Außerirdischen ist gar nicht Leipzig oder das Tor in Rumänien. Nein, er will nach London, nach England ... und zwar über Izhma. Wenigstens hat er das vor!«
    Damit ging er nach vorn, um mit dem Piloten zu sprechen, und Siggi war wieder allein mit Yefros. Doch der Lokalisierer konzentrierte sich auf die Aufgabe, die er zu erledigen hatte. Während der Helikopter nach Westen raste, sandte Yefros eine Sonde voraus. Siggi konnte sich etwas entspannen und brauchte sich nicht ständig zu fragen, was er wohl gerade dachte, wenn sein Blick sie streifte. Vorerst jedenfalls ...
    Fünfzehn Minuten später rief Tzonov aus dem Cockpit nach hinten: »Wir haben einen fremden Hubschrauber auf dem Radar! Er kommt aus Schweden. Sie haben Funkkontakt mit dem Izhma-Projekt aufgenommen und der Pilot hat soeben um Landeerlaubnis gebeten. Im Moment geht er gerade runter!«
    Siggi spürte, dass die Dinge sich zuspitzten. Tzonov war beschäftigt und auch Yefros hatte mit sich zu tun. Sie ergriff die Gelegenheit beim Schopf und sandte in Windeseile ihre Gedanken voraus. Dazu war sie doch hier, das wurde schließlich von ihr erwartet! Und nun musste sie eben Tzonovs Verdacht überprüfen und zusehen, ob er recht hatte oder nicht, auch wenn sie sich letztlich nur selbst vergewissern wollte. Doch zu beruhigen vermochte sie dies nicht; denn Tzonov hatte ins Schwarze getroffen. Nathan befand sich direkt vor ihnen. Und nicht nur Nathan, sondern auch ...
    »Ein Lokalisierer!«, entfuhr es Yefros. »Chung! Ich würde ihn überall wiedererkennen! Und dieses britische ESP-Schwein ist gleich bei unserem Außerirdischen! Turkur, Sie haben recht! Der Hubschrauber ist hier, um unsere Zielperson rauszuholen!«
    Vorn im Cockpit fluchte Tzonov und bellte einen Befehl. Mit voller Kraft raste der Helikopter Richtung Westen. Doch es war zu spät!
    Die Grenzstadt Izhma huschte als verschwommener Fleck unter ihnen vorbei, desgleichen eine Reihe hölzerner Brücken, die sich über einen zugefrorenen Fluss spannten. Danach kamen nur noch Wald und Sumpfland. Unten zwischen den Bäumen konnte Siggi ein paar Zigeunerwagen ausmachen, die gemächlich nach Süden zogen. Doch direkt vor sich, keine drei Kilometer entfernt, sah sie am Horizont die Bohrtürme des Izhma-Projekts wie Skelettfinger in den grauen Himmel ragen. Im Wald klaffte eine riesige schwarze Narbe, durch die sich die metallenen Rohre einer Pipeline wanden. Aus einer Anhäufung von Baracken und Baubuden mit qualmenden Schornsteinen erhob sich ein PS-starker Jet-Copter mit schwedischer Kennung und gewann rapide an Höhe.
    Er war nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten am Boden gewesen, was wohl kaum ausreichte, irgendeine Ladung zu löschen, aber mehr als genug Zeit war, einen Passagier aufzunehmen. Die schwedische Maschine war neu und auf Geschwindigkeit ausgelegt. Der russische Helikopter hatte nicht die geringste Chance, sie einzuholen. Aber wie dem auch sei, was hätte eine Verfolgungsjagd überhaupt gebracht?
    Zu guter Letzt fügte sich alles zusammen. Siggi kam alles so ... unwirklich vor! Die Ereignisse hatten sich geradezu überschlagen, und nun fand sie sich hier mit Tzonov und Yefros wieder und hielt abermals den Atem an, während Nathan ein zweites Mal entkam. Sie konnte sich unmöglich irren. Sie wusste, dass er an Bord des schwedischen Hubschraubers war. Sein Zahlenwirbel fühlte sich so nah an, dass sie ihn vor ihrem geistigen Auge fast sehen konnte!
    Er wirbelte durcheinander wie die Auspuffgase des ausländschen Jet-Copters, während dessen Rotorblätter in ihr Gehäuse zurückglitten und die Düsentriebwerke sich von der Vertikale in die Horizontale ausrichteten.
    »Verfügen wir über Bordwaffen?«, brüllte Tzonov den Piloten an. Dieser bedachte ihn mit einem Blick, als habe er einen Geisteskranken vor sich. Selbstverständlich waren sie unbewaffnet. Es handelte sich zwar um eine Militärmaschine, aber sie war dem E-Dezernat unterstellt, nicht dem Heer oder der Luftwaffe. Die Waffensysteme waren vor der Übergabe ausgebaut worden. So viel musste Tzonov doch klar sein!? Es war ihm auch klar, doch dieses eine Mal wünschte er sich, er würde sich irren.
    Und was, wenn die Maschine über Waffen verfügt hätte? Siggi wurde übel. Tzonov hatte nicht nur extreme Ansichten, er war völlig übergeschnappt! Dessen war sie sich nun

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