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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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erwiderte das Grinsen. »Und was meinen Geist angeht, kannst du gerne einen Blick hineinwerfen. Da drin gibt es nichts, dessen ich mich schämen müsste. Und falls es dir helfen sollte, irgendetwas besser zu verstehen ...«
    »Mit Sicherheit!«
    »Dann tu dir keinen Zwang an! Hör zu, man wird dich vernehmen, das heißt, meine Leute werden dir eine Menge Fragen stellen – zu Hause in London, da, wo wir hinfliegen. Aber so lange, bis wir Trask unterwegs auflesen, stehe ich zu deiner Verfügung. Wenn ich dir also irgendwie helfen kann ... Wenn es irgendetwas gibt, was du gern über uns erfahren würdest oder über diese Welt, dann schieß einfach los ... Ich meine, frage einfach, was du möchtest.« Nathans Talent mochte zwar außergewöhnlich sein und seine Auffassungsgabe enorm, dennoch war die Verständigung mit ihm kein Kinderspiel.
    Bis Helsinki blieben ihnen noch etwa vierzig Minuten, und Nathan ließ sich nicht zweimal bitten ...
    Trask hatte Plätze in der Executive Class reserviert. Sie flogen in einem Sabena-Jet von Helsinki nach Stockholm und stiegen dort in eine British-Airways-Maschine nach London um. Nathan staunte über die Größe der Flugzeuge, vor allem über den britischen Jumbo, und konnte kaum fassen, wie schnell sie flogen. Während des Fluges beobachtete er die anderen Passagiere, was sie anhatten, was sie aßen und was sie aus ihrem Handgepäck holten. Armbanduhren, Füllfederhalter, Bücher und Feuerzeuge hatte er noch nie gesehen! Dass es hier sogar Toiletten gab, versetzte ihn in Erstaunen, und von dem Film, der gezeigt wurde, war er schlichtweg fasziniert, ebenso von den Kopfhörern, den gelegentlichen Durchsagen und der Tatsache, dass warmes Essen und Getränke serviert wurden. Die Aussicht aus dem Fenster ... einfach alles war neu für ihn. Trask hatte ihm in Helsinki neue Kleider besorgt, sodass er nicht weiter auffiel. Allerdings freute er sich wie ein Schneekönig und musste alles ganz genau in Augenschein nehmen, sodass er mit Sicherheit dennoch Aufsehen erregt hätte, hätte Trask nicht aufgepasst. Auf halber Strecke nach London lehnte Nathan sich schließlich in seinem Sitz zurück und bat Trask, ihm etwas von seinem Vater zu erzählen.
    Damit war er genau an der richtigen Adresse. Mit leiser Stimme schilderte Trask ihm, was er über Harry Keogh wusste, angefangen bei Harrys Kindheit bis zu seinem Eintritt ins E-Dezernat. Hin und wieder stellte Nathan eine Zwischenfrage, worauf Trask ihn jedes Mal mit einem Blick aus dem Augenwinkel bedachte und lächelte.
    Irgendwann schlief Nathan ein. Dies zeigte besser als alles andere, wie sehr er seinen neuen Freunden vertraute ...
    Kurz bevor sie in Heathrow landeten, rüttelte Trask ihn wach. Zwar war die Straßenbeleuchtung bereits eingeschaltet gewesen, als sie in Stockholm starteten, doch mittlerweile war es zur Gänze Nacht geworden. Nathan konnte nicht glauben, wie groß die Stadt war, die er aus der Luft sah. Und überall brannte Licht ...
    »Die Höllenlande«, murmelte er, mehr zu sich selbst.
    Trask bekam es mit und fragte: »Glaubst du das wirklich?«
    Nathan blickte ihn aus großen Augen an. Er zögerte. »Nein«, sagte er schließlich. »Jetzt, wo ich euch kenne, glaube ich das nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr so ganz.«
    Mit einem Mal war Trasks Bewusstsein erfüllt von alten Erinnerungen. »Wäre dein Vater nicht gewesen«, sagte er, »wäre diese Welt um ein Haar tatsächlich zur Hölle geworden.« Nicht ganz so ernst fügte er hinzu: »Und wer weiß, vielleicht ist sie das ja auch. Warte erst einmal ab, bis du den Verkehr erlebst!«
    Der zuständige Minister war da, um die Zollformalitäten für sie abzukürzen. Nathan wurde in ein »sicheres Haus« gebracht, das das E-Dezernat in Slough unterhielt. Ein paar kräftige Beamte des Sicherheitsdienstes, zugleich Experten in Sachen Personenschutz, sahen dort nach dem Rechten. Außerdem würde ihn von nun an das E-Dezernat unter die Fittiche nehmen. Agenten des Dezernats würden mit ihm in dem Haus wohnen, solange er sich dort aufhielt, nie weiter als einen einzigen Gedanken weit entfernt. Doch er brauchte nicht damit zu rechnen, dass der Aufenthalt von Dauer sein würde. Es handelte sich um einen vorübergehenden Unterschlupf, mehr nicht.
    Bei seiner ersten Stippvisite nahm Nathan ein Bad und rasierte sich. Anschließend wurde er frisiert und mit einer passablen Garderobe, Geld und weiteren Ausweispapieren ausgestattet. Um ihm wenigstens ansatzweise einen persönlichen

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