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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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    Frisches Fleisch, erwiderte Nestor. Und alles, was du dir noch dazu vorstellen kannst. Eine Frau für dich – zwar keine Jungfrau mehr und auch nicht mehr ganz jung, dafür aber mit Sicherheit ein Vollweib – und eine für mich! Und obendrein noch das Blut eines kräftigen, starken Mannes! Du kannst den Mann und die Frau haben, ich begnüge mich mit der Tochter. Sie geben vielleicht nicht gerade die besten Knechte ab, aber dann haben wir ja immer noch die Vorratskammern!
    Bist du dir auch ganz sicher? Cankers Jagdtrieb war geweckt. Ich meine, dass diese Leute auch hier sind? Doch ihm war klar, dass Nestor sich nicht irrte.
    So sicher, wie man sich einer Sache nur sein kann. Da unten, etwa sieben bis acht Kilometer vor uns, liegt mitten im Wald gut versteckt eine Hütte. Das Feuer haben sie mittlerweile gelöscht, aber den Rauch wird man noch eine Zeit lang wahrnehmen. Du hast doch so eine große Wolfsnase! In ein, zwei Minuten dürftest du ihn riechen! Das heißt, nun, wo du weißt, dass er da ist.
    Huh!, stöhnte Canker innerlich auf. Der Wind steht in die falsche Richtung! Aber keine Bange! Wenn es da unten irgendwelchen Rauch gibt, wird Canker ihn auch wittern!
    Vor ihnen glitzerte wie ein silbernes Band ein Fluss im Sternenlicht. Nestor erinnerte sich an eine Zeit, als er um ein Haar darin ertrunken wäre. Wäre Brad Berea nicht gewesen und hätte ihn in der Wärme seiner Hütte ins Leben zurückgeholt ... Doch Brad hatte ihn nicht unbedingt freundlich behandelt und sein Weib Irma war ihm, Nestor, gegenüber oft mürrisch und ruppig gewesen. Sie hatte ihm noch den Bissen auf dem Teller missgönnt, obwohl er doch für sie alle auf die Jagd gegangen war. Lediglich Glina hatte wirklich etwas für Nestor übrig gehabt, und eine Zeit lang hatten sie sich sogar geliebt.
    Nun ja, sie hatten Liebe gemacht, dies zumindest! Aber war das Liebe? Nein, denn für Nestor hatte es bereits eine Frau gegeben ... oder vielmehr es hätte sie gegeben, hätte sein Erzrivale, an den er so gut wie keine Erinnerung mehr hatte, sie ihm nicht ausgespannt. Doch immerhin konnte Glina ihm in der Saugspitze das Bett wärmen und mit Sicherheit konnte sie den Frauen in seinem Harem noch einiges beibringen ...
    Nestor fühlte keinerlei Mitleid. Eigentlich wunderte er sich sogar, warum er so lange gezögert hatte, wo er doch wusste, wo die Bereas zu finden waren. Vielleicht hatte er eine Zeit lang ja doch so etwas wie Mitleid empfunden, wenn schon nicht für ihre Eltern, dann zumindest für Glina. Doch dies war jetzt vorbei. Mitleid und derartige Empfindungen waren Schwächen, welche die Szgany zeigten, nicht die Wamphyri.
    Rauch!, erscholl Cankers Ruf in Nestors Gedanken. Ganz schwach nur, noch vom Abendessen. Aber ich weiß sogar, was sie gegessen haben. Nestor, wir sind über sie hinweggeflogen!
    Ich weiß, erwiderte dieser. Halte jetzt Ausschau nach einem Hügel oder einem Felsen. Dort werden wir landen! Von da an geht es zu Fuß weiter!
    Die beiden Wamphyri ließen ihre Blicke durch die Nacht schweifen, und Cankers Wolfssinne durchstreiften das Dunkel, als sei er eine Fledermaus, deren unhörbarer Ruf ihr sagte, wo sie sich befand.
    Da drüben, etwas westlich von hier, erhebt sich zwischen den Bäumen eine unbewaldete Anhöhe. Das sollte genügen! Damit dirigierte Canker seinen Flieger nach Westen.
    Ich erinnere mich, antwortete Nestor. Früher habe ich dort gejagt. Hasen und hin und wieder auch eine Ziege!
    Ah, heute Nacht gibt es etwas Besseres!, kicherte Canker, wurde jedoch sogleich wieder ernst. Na gut, dann los!
    Geleitet von ihren Wamphyri-Sinnen landeten sie sicher auf dem Hügel inmitten wabernder, vom Boden aufsteigender Nebelschleier. Zwischen Geröll und zermalmtem Unterholz schlitterten sie auf den abgeflachten Gipfel zu, um, wenn es sein musste, sofort wieder starten zu können. Dort ließen sie ihre Bestien mit nickenden Köpfen zurück und machten sich über die Ostflanke an den Abstieg.
    Schweigend, lautlos glitten sie durch die Düsternis des Waldes. Nestor bewegte sich wie ein Schatten von Baum zu Baum. Canker huschte, vornüber gebeugt, leichtfüßig durch die Nacht, ohne einen einzigen dürren Zweig zu zertreten. Nach ungefähr zweieinhalb Kilometern spürte Canker Nestors Stimme in seinen Gedanken. Sie war kaum mehr als ein kühler Hauch: Wir sind da!
    Wo? Wo sind wir?, erwiderte der Hunde-Lord. Bei sich dachte er: Er ist erst ein Jahr bei uns und hat schon solche Fortschritte gemacht!
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