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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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normale Menschen einsetzen lasse. Gegen die Wamphyri, das ist etwas anderes! Aber nicht gegen ganz gewöhnliche Menschen!«
    Trask seufzte erleichtert auf und nickte. »Bilde dir dein eigenes Urteil über uns, Nathan. Sollten wir deinen Ansprüchen nicht gerecht werden, kannst du dich immer noch von uns trennen, sobald du das Tor durchschreitest. Aber ich glaube, du wirst feststellen, dass unsere Sache es wert ist, dass man dafür kämpft. Vor langer, langer Zeit stand Sir Keenan Gormley vor genau demselben Problem, als er deinen Vater anwerben wollte. Aber es hat sich gelohnt, wie sich herausstellte.«
    Nathan blickte ihn an. »Für euch vielleicht! Aber auch für Harry? Was hat es ihm schon gebracht?«
    Trask entsann sich seiner letzten Begegnung mit dem Necroscopen und konnte einen leichten Schauder nicht unterdrücken. Ihm war jedoch klar, dass Harry sich jederzeit wieder so und nicht anders entschieden hätte. Darum antwortete er: »Ich denke, auch für ihn hat es sich gelohnt. Doch wie dem auch sei, was geschehen ist, ist geschehen, und niemand kann es mehr ändern.«
    »Ist das Schicksal?«, fragte Nathan leise, nachdenklich. »Vorherbestimmung?«
    »Etwas Derartiges sicher. Dein Vater hat immer gesagt: ›Was sein wird, ist bereits gewesen.‹ Und wir haben ein Sprichwort, das lautet: ›Wie der Vater, so der Sohn.‹«
    Dies gab Nathan zu denken. Er dachte an sich und Nestor, erwiderte jedoch nichts. Was hätte er darauf auch sagen sollen? Trasks Sprichwort traf den Nagel genau auf den Kopf, wie man die Sache auch drehen und wenden mochte ...
    Wieder im Hauptquartier, hatte Trask eine Unterredung mit David Chung. Anschließend stürzte Chung hinaus und platzte mitten in Nathans Mathematikstunde, um ihn über Siggi Dams Jadeclip auszufragen. Chung betrachtete den Clip und suchte nach einer Aura, fand merkwürdigerweise aber keine. Er bat Nathan, ihm den Clip leihweise zu überlassen; selbstverständlich würde er ihn unversehrt zurückerhalten. Es könne sein, dass der Clip ein Mittel sei, ihn ausfindig zu machen, und darum gefährlich ...
    Chungs Verhalten war Nathan vollkommen unerklärlich. Er händigte Chung den Clip aus und wandte sich wieder den Grundlagen der Mathematik zu. Zehn Minuten später betrat Chung, ohne anzuklopfen, Trasks Büro und legte ihm mit den Worten »Ben, das ist wirklich komisch!« den Clip auf den Schreibtisch. »Es war richtig, mich darauf anzusetzen. Zunächst einmal, das Stück hier ist übersinnlich gänzlich unbelastet. Niemand versucht, Nathan damit zu lokalisieren. Dann habe ich umgekehrt versucht, Siggi Dam damit ausfindig zu machen. Du weißt, dass sie gut ist und jede Menge Gedankensmog um sich verbreitet. Für einen Lokalisierer stellt dieser Gedankensmog allerdings einen ganz besonderen Vorteil dar. Auch wenn ich nicht in der Lage sein sollte, sie zu finden, müsste ich doch auf ihren Gedankensmog stoßen! Und genau dies kann ich nicht. Sie ist nicht mehr da!«
    »Wie bitte?« Trask war mit seinem Papierkram beschäftigt und brauchte eine Weile, bis zu ihm durchdrang, was Chung da sagte. »Was soll das heißen: Sie ist nicht mehr da?«
    Chung breitete hilflos die Arme aus. »Das versuche ich dir ja die ganze Zeit zu erklären. Ich kann sie nirgends ausfindig machen! Es ist genauso wie damals bei ... Jazz Simmons. Ich meine, das heißt: Siggi Dam ist entweder tot oder verschwunden. Und ... weißt du, was ich glaube? Ben, es kommt mir genauso vor wie damals bei Jazz und Harry. Diese Art von Verschwinden!«
    »Was?« Mit einem Mal war Trask ganz Ohr. »Willst du damit etwa sagen, sie ist durch das Tor von Perchorsk gegangen?« Er sprang auf und umrundete den Schreibtisch.
    Chung nahm den Clip in die Hand. »Genauso fühlt es sich an, ja! Ich glaube nicht, dass sie tot ist – obwohl ich das nicht ausschließen will. Ich verfüge nicht über genügend Erfahrung im Umgang mit ihr, um es mit hundertprozentiger Sicherheit zu sagen; aber ich glaube, sie ist ... verschwunden!«
    Trask fragte sich, was es mit dem Jadeclip auf sich hatte und was sonst noch zwischen Nathan und Siggi vorgefallen sein mochte. Er dachte an Turkur Tzonovs psychologisches Profil. Wie würde der Telepath wohl reagieren, wenn man ihn derart hinterging?
    Trask ergriff Chung am Arm. »David, kein Wort davon zu Nathan – noch nicht! Womöglich ist dies unser Ass im Ärmel. Aber wir müssen aufpassen, wann wir es ausspielen!«
    Sie standen noch immer so da und blickten einander an, als auf dem Flur

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