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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Augenblick, aber schon bald werden sie sich nach Westen aufmachen. Und sie sind ziemlich viele! Die Lady Wratha und ihre Renegaten, die mit ihr in den Westen flohen, sind dagegen nur eine Handvoll ...« Er schwieg einen Augenblick, dann holte er tief Luft und wiederholte trübsinnig: »Nur eine Handvoll, aber sie haben die Sonnseite verwüstet! Allein Lardis Lidesci hält sie in Schach, aber wie lange noch? Ich glaube, er weiß, dass er letztlich keine Chance gegen sie hat. Eines Tages werden sie ihn für seinen Widerstand bezahlen lassen und sich fürchterlich an ihm rächen!«
    Trask lauschte ihm wie gebannt. Er wusste, dass die Männer, die Nathan vernommen hatten und immer noch vernahmen, es wahrscheinlich auf Band hatten, doch er besaß gar nicht die Zeit, sich alle Bänder anzuhören. Außerdem bekam er einen viel besseren Eindruck, wenn er es aus Nathans eigenem Mund hörte. »Wratha und die ihren haben sich also auf dem Territorium der Alten Wamphyri eingenistet? Aber ich dachte, Harry Keogh und der Herr des westlichen Gartens hätten alle Felsentürme zerstört?«
    Nathan nickte. »Ja, das haben sie auch. Alle – bis auf einen, und den bewohnen sie! Den letzten Felsenturm der Alten Wamphyri! Einst trug er den Namen Karenhöhe!«
    Trask schnippte mit den Fingern. »Ach ja, ich entsinne mich! Harry ließ diesen einen Turm stehen, weil Karen sich in der Entscheidungsschlacht auf die Seite des Herrn des Gartens und seiner Leute schlug.«
    Nathan zuckte müde die Achseln. »Entscheidungsschlacht? Nein, das war noch lange nicht die letzte. Seither wurden weitere Schlachten geschlagen und es wird kein Ende nehmen. Aber ich weiß, was du sagen willst. Außerdem dürftest du ohnehin mehr darüber wissen als ich, denn als dies alles geschah, war ich noch gar nicht geboren.«
    Trask wusste weit mehr darüber, als Nathan annahm. Er war nämlich bei Harrys Vernehmung dabei gewesen, nachdem dieser wieder zurückgekehrt war. Der Herr des Gartens hatte seine Gründe gehabt, die Karenhöhe nicht zu schleifen. Doch sein Vater, der Necroscope, hatte aus einem ganz anderen Motiv darauf verzichtet. Die Lady Karen war eine Wamphyri gewesen, nicht anders als der Herr des Gartens. Hätte Harry ein Mittel gefunden, Lady Karen zu heilen, wäre es ihm eines Tages sicherlich auch gelungen, seinen Sohn vom Makel des Vampirismus zu befreien. Harry hatte es versucht, aber es war fehlgeschlagen – Lady Karen starb. Dem Herrn des Gartens war klar, was sein Vater getan hatte. Und weil er befürchtete, sein Vater könne eine ähnliche Kur auch bei ihm ausprobieren, hatte er ihn seiner übersinnlichen Fähigkeiten beraubt und wieder zurück in seine eigene Welt gesandt. Für Harry Keogh hatte dies den Anfang vom Ende bedeutet.
    All dies las Nathan in Trasks Gedanken. »Verfügte der Herr des Gartens denn über eine solche Macht?«
    »Ja!«, erwiderte Trask, während er aufstand, um seine Brieftasche herauszuholen: »Er wusste um Dinge Bescheid, die dein Vater noch nicht einmal annähernd verstand. Zum Beispiel, wie man von hier aus nach Starside gelangen konnte, ohne eines der Tore zu benutzen.«
    Er zahlte.
    »Damit wäre er wohl eine unschlagbare ... Waffe gewesen?« Sie strebten dem Ausgang zu.
    »Ich will dich nicht belügen«, antwortete Trask. »Auch du bist ein Sohn Harry Keoghs. Möglicherweise schlummern dieselben Kräfte in dir. Wir haben die Hoffnung gehegt, wir könnten dich dabei unterstützen, sie anzuzapfen. Wir hoffen immer noch, dass du bei uns mitmachst und gemeinsam mit uns die Sache gegen Turkur Tzonov durchstehst, vielleicht sogar bei uns bleibst und uns dabei behilflich bist, hier eine bessere Welt zu errichten. Ich meine, wenn dies alles vorüber ist.«
    »Misha befindet sich auf der Sonnseite. Ich gehöre zu ihr!«
    Sie traten hinaus auf die Straße und sofort umwogte sie der Lärm des Verkehrs. Trask blickte Nathan eindringlich an. »Dann sorge dafür, dass die Sonnseite ein sicherer Ort wird – für sie, für dich selbst und um aller Szgany willen! Gleichzeitig kannst du uns dabei helfen, auch diese Welt sicherer zu machen!« Er sah Nathan an, dass dieser mit sich im Widerstreit war, wandte sich ab und winkte einem Taxi. Die Entscheidung lag nun allein bei Nathan.
    Während das Taxi sie zurück zum E-Dezernat fuhr, erklärte Nathan: »Na gut, Ben, ich werde es versuchen. Mache eine Waffe aus mir, falls du das kannst. Aber ich warne dich – es muss schon einen verdammt guten Grund geben, damit ich mich gegen

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