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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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da gewesen. In dem Raum wurde es dunkel, allerdings nur für einen Augenblick, dann flog die Tür auf. Trask und die anderen zeichneten sich vor der düsteren Beleuchtung des Korridors im Türrahmen ab. In der kalten Luft bildete ihr Atem weiße Wölkchen. Irgendwo in der City, im Grunde ganz nah und doch so fern, schlug es Mitternacht. Es ging den Agenten durch Mark und Bein.
    Doch alles blieb ruhig. Zu guter Letzt war auch in der Albtraumzone Friede eingekehrt ...
    Wieder in der Wachstube, verlor Nathan keine Zeit. »Prentiss wurde nicht weit von hier beerdigt.«
    »Das ist richtig«, nickte Trask. »Wieso, ist das von Belang?«
    »Ja«, meinte Nathan einsilbig. »Wir müssen ihn ausbuddeln und verbrennen, und zwar noch heute Nacht!«
    »Aber ...«
    »Kein Aber! Wenn wir die Albtraumzone ein für alle Mal loswerden wollen, führt kein Weg daran vorbei! Ich erkläre euch später, warum. Im Moment bleibt uns keine Zeit dazu! Glaubst du, das ließe sich arrangieren?«
    Es gab nur wenige Dinge, die der Chef des britischen E-Dezernats nicht in die Wege leiten konnte. »Ja, sofern ich die Möglichkeit habe zu telefonieren.«
    »Dann sehen wir zu, dass wir zu einem Telefonapparat kommen!«
    Tod Prentiss wurde in aller Eile und ohne viel Aufhebens exhumiert und im Schmelzofen einer am Stadtrand gelegenen Maschinenfabrik verbrannt. Die Einäscherung fand – abgesehen von einem kleinen Zwischenfall – ohne jede Feierlichkeit statt. Kurz bevor der Leichensack den Flammen übergeben wurde, trat Nathan vor und zog den Reißverschluss an der Seite etwa fünfzehn Zentimeter weit auf. Ohne dass die anderen sahen, was genau er da machte, nahm er etwas aus der Tasche und stopfte es tief in den Sack, den er anschließend fest verschloss.
    Auf diese Weise wurde Tod Prentiss wieder mit seinen sterblichen Überresten vereint und das blieb auch so, nachdem seine Asche bereits abgekühlt war.
    An Bord der ersten drei Maschinen, die im Morgengrauen von Gatwick starteten, und dreier weiterer aus Heathrow befanden sich neben den üblichen Passagieren auch Agenten des E-Dezernats, die einen Sonderauftrag zu erfüllen hatten. Ihre Mission bestand darin, Prentiss’ Asche auf der ganzen Welt zu verstreuen, damit auch nicht ein Teil von ihm jemals wieder auferstehen konnte.
    Ebenfalls bei Tagesanbruch wurden die Überreste von John und Lynn Scofield nebst denjenigen ihres Sohnes Andrew exhumiert und eingeäschert, allerdings unter gänzlich anderen Umständen. In dem als Parkanlage gestalteten Friedhof von Kensington standen Ben Trask, Zek Föener und Nathan mit gesenkten Köpfen und wohnten einer kurzen, aber feierlichen Zeremonie bei ...
    Als die drei später unter einem grauen Himmel über das Gelände schlenderten, sagte Nathan: »Was ich gleich tun werde, mag euch seltsam vorkommen. Vielleicht erschreckt es euch sogar, aber ihr solltet euch keine Sorgen machen. Es ist das, was sie wünschen.«
    Er trug eine irdene Urne bei sich, die er plötzlich auf Armeslänge von sich hielt.
    »Was ...?«, begann Trask.
    Doch Nathan redete bereits mit jemand anderem. Bist du dir auch wirklich sicher, John? Willst du es hundertprozentig?
    Oh ja, erscholl prompt die Antwort. Und es muss jetzt geschehen! Was mir an Kräften verblieben ist, dürfte gerade so ausreichen. Ich weiß es. Ich habe mich völlig verausgabt, indem ich Prentiss in Schach hielt, bis ihr seine Asche in alle Himmelsrichtungen zerstreuen konntet. Jetzt ist es an mir, einen besseren Ort für meine Familie zu finden. Aber auch wenn wir es nicht schaffen und selbst in alle vier Winde zerstreut werden sollten, werden wir letztlich dennoch zusammen sein und in Frieden ruhen. Wir haben unseren Frieden gefunden, Nathan, und das haben wir dir zu verdanken. Und nun ... tu es!
    Nathan ließ die Urne fallen. Sie schlug auf dem mit Ziegelsteinen gepflasterten Weg auf und zerschellte. Einen Augenblick lang war ein lautes Scheppern zu vernehmen, Tonscherben sprangen nach allen Seiten auseinander, und eine Wolke grauen Staubes erhob sich, die sich zu einem durchsichtigen Etwas zusammenzog. Trotz der Böen, die über den Friedhof fegten, blieb dieses Etwas zusammen, stieg höher und wurde über die Umfassungsmauer geweht und hoch über die Dächer, bis es sich in der Ferne verlor.
    »Sie sind weg«, sagte Nathan nach einer Weile traurig.
    Trask nickte. »Ja«, stieß er leise hervor. »Ich weiß nicht genau, was du getan hast, aber ...«
    »Aber wir sind sicher, dass es zum Besten ist!«, führte Zek

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