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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Straßenglätte kämpfte. Er war schlicht und einfach desorientiert. Sie warf Trask einen Blick zu und fragte: »Ein Déjà-vu?«
    Nathan hatte sich wieder unter Kontrolle. »Da hinten ist es!«, sagte er und lächelte. Er ging eine Seitenstraße entlang auf den Garten eines Hauses zu, an dessen Tor auf einem glänzenden Messingschild die Nummer Sieben prangte. Ein kurzer Weg führte zur Tür. Nachdem Trask und Zek ihn eingeholt hatten, klopfte er an.
    »Nathan!«, begann Trask etwas beunruhigt. »Was um alles in der ...?«
    Doch Zek ergriff ihn am Arm. »Lass gut sein, Ben«, sagte sie ruhig. »Nathan hat doch selbst keine Ahnung, was hier eigentlich los ist. Also lass uns einfach abwarten und sehen, was passiert.«
    Sie wurden nicht lange auf die Folter gespannt. Ein hochgewachsener, gut aussehender junger Mann erschien in der Tür. Er hatte die Stirn in Falten gelegt. Halb seinen Besuchern, halb dem Innern des Hauses zugewandt, bedachte er die drei auf der Türschwelle mit einem kurzen Blick und sagte: »Einen Moment, bitte.« Zurück ins Haus rief er: »Paddy, hörst du jetzt auf damit!« Er wandte sich wieder seinen Besuchern zu und erklärte lächelnd: »Mein Hund ist schon recht alt. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist!«
    Aus dem Haus war ein aufgeregtes Schnüffeln und Bellen zu vernehmen.
    »Ja, Paddy!« Nathan nickte, als habe ihm der junge Mann soeben eine Frage beantwortet. Dunkle Bremsstreifen auf dem Asphalt ... und Paddy, ein kleiner Mischlingswelpe, tot im Rinnstein. Eine Vorderpfote baumelte schlaff hin und her ... Das Rückgrat war gebrochen und die Schultern völlig verschoben ... Der Schädel teilweise eingedrückt und das rechte Ohr zerfetzt. Hirnflüssigkeit sickerte daraus hervor ...
    Genauso plötzlich, wie sie gekommen war, verschwand die Vision wieder.
    »Wer ist es denn, Schatz?« Eine schlanke Frau mittleren Alters kam an die Tür und stellte sich zu dem jungen Mann. Ihre Augen brauchten einen Moment, sich vom Zwielicht des Flurs auf das helle Tageslicht umzustellen. Dann sah sie Nathan und die anderen, doch ihr Blick kehrte sofort wieder zu Nathan zurück und jeder bekam mit, wie ihr vor Überraschung der Atem stockte. Sie fing sich jedoch sofort wieder, lachte kurz auf und sagte: »Nein, das kann nicht sein!«
    Trask beobachtete sie fasziniert. »Was kann nicht sein?«
    »Ach, nichts!«, entgegnete sie. »Wir sind einmal einem jungen Mann begegnet. Er sagte, er sei Tierarzt, und versorgte Paddy nach einem Unfall. Er sah genauso aus wie Sie!« Damit wandte sie sich wieder an Nathan. »Aber das ist natürlich unmöglich. Sie sind ja jünger als er damals, und das Ganze ist jetzt ... oh, sechzehn, siebzehn Jahre her!«
    »Wissen Sie noch, wie dieser Tierarzt hieß?«, wollte Zek wissen.
    »Ach, das weiß ich sogar noch«, antwortete die Frau. »Ich habe einen Vetter, der genauso heißt, darum konnte ich mir den Namen merken. Der Mann, der sich um Paddy gekümmert hat, hieß Keogh. Er hat gute Arbeit geleistet. Der Hund ist zwar alt, aber lebhaft und verspielt wie eh und je! Er sieht fast nichts mehr, aber in all den Jahren war er kein einziges Mal krank!«
    Trask warf Zek einen Blick zu und beide spürten, wie sie ein Schauder überlief.
    Möglicherweise hatte Paddy seinen Namen gehört. Auf jeden Fall war er neugierig, zwängte sich zwischen seinem Herrchen und dessen Mutter hindurch und sprang an Nathan hoch. Es handelte sich tatsächlich um den großen Mischlingshund, den Nathan im Traum gesehen hatte, und er wirkte in keiner Weise bedrohlich. Winselnd bearbeitete Paddy Nathan mit seinen riesigen Vorderpfoten. Den schwarz-weißen Wuschelkopf weit zurückgelegt, mühte er sich verzweifelt ab, dem Necroscopen das Gesicht zu lecken, jedoch ohne Erfolg.
    »Er ... er erkennt Sie wieder!«, stieß die Frau hervor.
    »Nein«, entgegnete Nathan. »Ich glaube eher, er hält mich für meinen Vater.«
    Sie seufzte und schlug die Hand vor den Mund. »Aber natürlich! Diese Ähnlichkeit! Kommen Sie doch rein, bitte!« Und zu ihrem Sohn gewandt: »Peter, erinnerst du dich noch an damals?«
    »Ob ich mich erinnere?«, rief der junge Mann aus, indem er zur Seite trat, um die Gäste einzulassen, und sie am Treppenhaus vorbei einen kleinen Flur entlang in ein großes Wohnzimmer führte. »Und ob ich mich erinnere! Mann, war das ein Tag! Den vergesse ich mein ganzes Leben lang nicht!«
    Nachdem die drei Platz genommen hatten, meinte er zu Nathan: »Ihr Vater hat ein wahres Wunder vollbracht!«
    Das

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