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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Angelegenheit.«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Wratha wahrscheinlich Anstoß daran genommen, und auch jetzt lag ihr die Erwiderung »Oh, und wie war es bei dir, bei Spiro und Gorvi?« schon auf der Zunge. Doch im Augenblick war sie mit den Gedanken woanders, sodass sie nachdenklich antwortete: »Die Geschichten, die man dir erzählt hat, sind wahr, aye.« Nur blickte sie dabei nicht Wran, sondern Nestor an.
    Der Neue war aus dem rechten Holz geschnitzt, das spürte sie. Nun, und mit der Zeit würde sie vielleicht sogar ihn selbst spüren! Der Gedanke gefiel ihr, doch sie schirmte ihn sorgsam ab. Unter ihren Knechten gab es zwar ein paar hübsche Kerle, aber wenn sie sie erst im Bett hatte, erwiesen sie sich als schüchterne, lahme Enten. Nestor wäre wahrscheinlich ein angemessener Liebhaber, wenn sein Vampir voll entwickelt war ... ganz zu schweigen davon, dass er einen passablen Verbündeten abgeben würde ...
    Wratha gab sich insgeheim einen Ruck und wandte ihren Blick Wran zu. »Ich war eine Szgany und bin in Turgosheim allein aufgrund meiner Fähigkeiten zu Macht und Ansehen gelangt. Als andere mich vernichten wollten, tötete ich meinen sogenannten ›Gebieter‹ und nahm ihm sein Ei. Das stimmt schon ... ebenso, was ich gerade gesagt habe: Das Entscheidende ist, an die Macht zu gelangen ...«
    »Nun!«, rief Wran aus. »Hat Nestor sie etwa nicht erlangt?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Noch lange nicht. Denn hier zu sein und hier zu überleben, sind zwei Paar Schuhe. Aber ... er hat gewiss das Zeug dazu.« Sie nickte beifällig und sah sie alle der Reihe nach an – Spiro, Canker, Gorvi, Wran und zuletzt Nestor. Schließlich sagte sie: »Meine Lords, es lebe Lord Nestor von den Wamphyri – vielleicht. Aber was sagt ihr dazu?«
    Canker akzeptierte ihn bereitwillig. »Du musst mich unbedingt in der Räudenstatt besuchen«, bellte er. »Du musst unbedingt vorbeikommen, damit ich dir meine Knochenorgel zeigen kann!«
    Wran und Spiro waren vollauf zufrieden, wollten dies jedoch nicht zeigen und antworteten bedächtig wie aus einem Mund: »Warten wir ab, wie die Dinge sich entwickeln.«
    Gorvi blickte missmutig drein und sagte: »Mir scheint, ich bin in der Minderheit. Aber ... nun ja, Nestor ist ein Lord – unter einer Bedingung! Geben wir ihm fünf Sonnaufs, und wenn er sich in dieser Zeit als unwürdig erweist, kehrt er zurück auf die Sonnseite! In den sicheren Tod!«
    Wratha sah Nestor an und fragte: »Nun?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe keine Einwände.«
    »Gut!«, sagte sie, und zu den anderen, indem sie ihren Kelch hob: »Trinken wir auf Lord Nestor von Saugspitze – auf seinen erfolgreichen Weg zur Macht!«
    »Auf seinen Erfolg!«, stimmten die anderen ein und hoben ihre Becher, Gorvi allerdings etwas widerwillig. Bevor sie tranken, konnte er sich nicht enthalten hinzuzufügen: »Aye, auf seinen Erfolg! Oder was auch immer ...«
    Wie merkwürdig Vasagi auch ausgesehen haben mochte, Wratha die Auferstandene hatte in ihm doch so etwas wie einen Verbündeten gesehen. Darum hatte er auch die Stockwerke, die den ihren am nächsten lagen, bewohnt.
    Als Wrathas Empfang sich nun seinem Ende entgegenneigte, erboten sich die Gebrüder Todesblick, den Neuankömmling hinab zur Saugspitze zu geleiten, ehe sie zu ihren Flugrochen zurückkehrten.
    Canker, dessen Räudenstatt sich direkt unter den Stockwerken befand, die nun Nestor gehörten, begleitete sie. Auf seinem Weg nach oben hatte Canker Außentreppen, überdachte Simse und Schwindel erregende Hängebrücken, die an den Unterseiten einiger Strebebögen angebracht waren, benutzt. Natürlich hätte er auch fliegen können, doch dazu hätte er einen Flieger satteln müssen, dann die Start- und Landeprozedur und so weiter. Dabei war er ohnehin schon spät dran gewesen, da ihm der Termin gerade erst wieder eingefallen war. Weil er fremdes Eigentum, wenn auch widerwillig, respektierte – nicht zu reden von der sehr realen Gefahr, dass, wer oder was auch immer während der Abwesenheit des Saugers Acht gab, ihm feindselig begegnen könnte – hatte Canker sich, einer plötzlichen Eingebung folgend, für die zwar Schwindel, ansonsten jedoch wenig Aufsehen erregende Strecke um die Saugspitze herum entschieden. Nun jedoch, wo er mit Nestor Bekanntschaft geschlossen und zumindest für dieses Mal die Erlaubnis dazu hatte, schien der Rückweg nach unten durch die Saugspitze hindurch die einfachste und nächstliegende Route.
    Als die vier hinabstiegen,

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