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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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erkälten.«
    »Ja, mein Lord«, seufzte Zahar, neigte erleichtert den Kopf und hob seine Jacke auf. Nestor warf das beschmutzte Hemd weg.
    »Zahar, denke daran!«, sagte er, während er sich anzog. »Besser, du änderst dich, und zwar bald. Es gibt keine weiteren Warnungen mehr. Wenn ich dich das nächste Mal tadeln muss, wirst du ein Stück Fleisch an einem Haken in meinem Kühlhaus sein.«
    »Jawohl, mein Lord«, sagte Zahar abermals. Er wusste, dass es Nestor ernst damit war ...
    »Gedenkst du nun zu ruhen, mein Lord?«, erkundigte Zahar sich, während sie die beiden Stockwerke zur großen Halle der Saugspitze emporstiegen.
    »Ja«, gab Nestor zur Antwort. »Die Glieder tun mir weh und ich habe Kopfschmerzen, irgendwie bin ich nicht ganz ich selbst.«
    »Das ist die Veränderung, die in dir vorgeht«, meinte Zahar. »Ich habe von diesen Dingen gehört. Bei manchen dauert es lange. Aber bei dir ... Schon jetzt sind deine Augen ganz rot! Dabei hat es gerade erst angefangen. Ich denke, aus dir wird ein sehr mächtiger Lord werden.«
    »Ich bin müde«, erklärte Nestor, »und doch auch wieder nicht. Alles in mir ist in Aufruhr. Ich will lachen, fürchte jedoch, dass ich dann nicht mehr aufhören kann! Genauso gut könnte ich weinen, aber Tränen ziemen sich nun einmal nicht für einen Wamphyri! Dann wiederum begehre ich gewisse ... Dinge, ohne überhaupt zu wissen, was ich eigentlich will. Ich bin stolz auf die Saugspitze ...« Abrupt wandte er sich zu Zahar um: »Hüte sie gut für mich, solange ich schlafe!«
    »So wie stets, mein Lord.«
    »Ich brauche nun ein paar Stunden Schlaf. Sechs, sieben ... acht sollten genügen. Dann kommt mich wecken, du oder Grig. So werden wir es halten, bis ich die Saugspitze kenne wie meine Westentasche, dazu all meine Knechte, und weiß, welche Arbeiten sie verrichten, überhaupt alles, was es zu wissen gibt.«
    »Es soll geschehen, mein Lord.«
    »Eines musst du wissen!«, sagte Nestor. »Die anderen Lords – und möglicherweise auch eine gewisse Lady – glauben, sie hätten leichtes Spiel mit mir. Stelle eine Wache auf und sieh zu, dass die Männer auch aufpassen. Kontrolliere sie, wenn alles ruhig ist, und wenn du einen beim Schlafen erwischst ... bestrafe ihn!«
    »Jawohl, mein Lord.«
    »Und was Canker Canisohn betrifft ...«
    »Ja, mein Lord?«
    »Ich vertraue ihm, im Augenblick jedenfalls. Denn er ist nichts als ein großer Hund, und mit Hunden weiß ich umzugehen. Aber auch wenn man einen Hund gut abgerichtet hat, besteht immer noch die Gefahr, dass er etwas falsch macht. Daher lautet mein Befehl: Er darf die Saugspitze nur betreten, wenn ich zu Hause und wach bin. Ist das klar?«
    »Ja, mein Lord.«
    »Gut! Was die anderen angeht: Gorvi traue ich in keinster Weise. Und die Gebrüder Todesblick sind eindeutig geistesgestört. Na ja, Canker ebenfalls, wenn ich es mir recht überlege. Aber er ist wenigstens ein verrückter Hund!«
    »Und die Lady Wratha?«
    Bei ihr war Nestor sich nicht ganz sicher. »Das wird sich zeigen. Sie ist sehr schön, wahrhaft eine Lady.«
    »Huh!«, erwiderte Zahar darauf. Als Nestor ihn fragend anblickte, fügte er hinzu: »Ich habe da Geschichten gehört, mein Lord.«
    »Du musst mir alles erzählen«, sagte Nestor. »Aber ein anderes Mal.«
    Sie befanden sich am Fuß der Treppe, die sich zu Nestors Gemächern emporschwang. »Schlaf gut, Lord Nestor von den Wamphyri«, sagte Zahar.
    »Dessen kannst du sicher sein«, erwiderte Nestor und ging nach oben.
    In seinem Kamin brannte ein Feuer. In einer irdenen Schüssel war Wasser. Die beiden jungen Frauen lagen in seinem Bett und schliefen bereits. Nachdem Nestor sich gewaschen hatte, legte er sich zu ihnen. Eine von ihnen murmelte etwas im Schlaf und langte nach seinem Glied. Er schob ihre Hand weg. Das konnte warten. Jetzt war er müde.
    Zwischen den beiden Vampirinnen schlief er weich und warm wie ein Toter – beziehungsweise ein Untoter ...

SIEBTES KAPITEL
    Als Nestor erwachte, waren die Mädchen immer noch da und schliefen. Weder Grig noch Zahar waren erschienen, um ihn zu wecken, denn er hatte seine acht Stunden Schlaf nicht ausgeschöpft. Das Wesen in ihm hatte ihn geweckt, denn es hatte seine eigenen Bedürfnisse; oder vielmehr seine Bedürfnisse waren nun diejenigen Nestors. Es wollte wachsen, darum musste er auf den Beinen und in Bewegung bleiben, ein Vampir eben. Und nun brauchte er Nahrung, nicht allein für sich, auch für seinen Egel, den Parasiten.
    In der Wrathspitze hatte Nestor

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