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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Rhodes Hand meldete eine eingehende Nachricht. »Moment. Kann ich es mal haben?«
    Er reichte es ihr und überlegte, warum die Zeit eine besondere Rolle bei diesem Fall spielen sollte. Konnte sich etwas verflüchtigen, auflösen und für die Ermittlungen verloren gehen? »Haben Sie einen Geruch bemerkt, Herr Hausen?«
    »Hansen. Nein, Hauptkommissar.«
    Rhode unterdrückte den Fluch. Sein ADHS und Namen! »Irgendwas, was Ihnen auffiel, als Sie den Tatort betraten, und das nun anders ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid.«
    Schritte erklangen auf der Metalltreppe.
    Die Spurensicherung rückte an; die Männer in ihren weißen Schutzanzügen begaben sich nach einem kargen Gruß in die Galerie, bauten ihre Scheinwerfer auf und verfielen in den üblichen Modus. Sie schossen Fotos und bewegten sich behutsam suchend an das Bett mit der Leiche heran, um nichts zu übersehen, was am Boden liegen konnte.
    »Igitt. Eine Schlange«, machte Weißenberg und zog die Kapuze um den Kopf enger. Er ließ sich von Hansen den Teleskopschlagstock reichen und stupste das Tier an. Die Kobra reagierte nicht, sondern rutschte schlaff über den Bauch der Leiche. »Wenigstens tot.« Er gab den Stock an den Polizeimeister zurück.
    Hansen schob die Segmente zusammen und stutzte, rieb über das Ende des Stocks. »Da ist ja Farbe dran.«
    Rhode sah Schwedt an. »Warum sollte man die Kobra anmalen?«
    »Um den Anschein einer Königskobra zu erwecken. Du erinnerst dich an den Mythos, von dem ich vorhin sprach«, schlug sie vor. »Das werden uns die Tierpfleger erklären können.«
    Weißenberg sammelte das tote Reptil behutsam ein und packte es in eine stabile Klarsichtbox. »Die Obduktion können sie auch gleich machen«, warf er ein. »Unsere Rechtsmediziner werden sonst nicht wissen, wo sie anfangen und wohin sie schneiden sollen.« Er nahm erste Proben unter den Fingernägeln der Toten.
    »Das macht Sinn. Ich möchte«, sagte Rhode und vermied es, einen Namen auszusprechen, der dann doch wieder falsch wäre, »dass ihr danach den ganzen Raum auf den Kopf stellt. Es muss etwas hier drin geben, das uns einen Hinweis gibt.«
    »Einen Hinweis auf was? «, erkundigte sich der SpuSi-Leiter. »Das würde uns dabei schon helfen.«
    »Wissen wir leider nicht. Etwas, bei dem Zeit eine Rolle spielt.«
    »Eine flüchtige Substanz?«, versuchte Weißenberg eine Eingrenzung. »Soll es an der Leiche sein, an den Kulissen, an der Folie …?«
    »Ich weiß es nicht«, unterbrach ihn Rhode gereizt und ärgerte sich über sich und sein ADHS, das ihn erneut fahrig und unaufmerksam werden ließ. Wieder quetschte er den Marmorstein, rieb und drückte. »Sucht einfach. Danke.« Er hielt es in dem Raum nicht mehr aus und trat hinaus auf den kleinen Vorbau der Galerie.
    Schwedt folgte ihm hinaus. »Ich wollte nicht stellvertretende SoKo-Leiterin werden«, sagte sie gedämpft. »Ehrlich. Mir wäre es lieber gewesen, keine Leiche zu finden und den Täter zu schnappen. Sie ist noch jünger als ich, schätze ich. Armes Ding.«
    Er nickte leicht und sah in die heruntergekommene Interdruck -Halle, die sich unter ihnen ausbreitete und in der die drei Streifenbeamten zusammenstanden. Sie unterhielten sich und schienen die Suche abgeschlossen zu haben. »Denkst du, dass Blaufels …«
    »Weißenberg.«
    » … das alleine gestemmt bekommt?«
    Schwedt hielt ihr Handy in der Linken und wartete, bis die einkommende Meldung komplett geladen wurde. Ihr Parfüm hatte es schwer, sich gegen den alten Mief der Druckerei durchzusetzen. »Du fragst dich, ob du das KTI anfordern sollst. Habe ich auch schon drüber nachgedacht.« Die junge Kriminalerin sah ihn an. »Könnte aber sein, dass das LKA sich den Fall komplett krallen wird. Hier walten auch noch höhere Kräfte.«
    Rhode befürchtete, dass Wolke bereits daran arbeitete, die Ermittlungen auf die nächste Stufe zu heben.
    Das KTI, das Kriminalwissenschaftliche und -technische Institut, gehörte zum LKA Sachsen und hatte eine besondere Stellung gegenüber der Spurensicherung. Dort saßen die Spezialisten, die Feintechniker in Sachen kriminalwissenschaftlicher, kriminaltechnischer und erkennungsdienstlicher Untersuchung. Etwa hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Chemiker, Biologen, Physiker und Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, standen zur Verfügung, um Gutachten abzuliefern.
    »Warten wir, was Wasen … Weißen … fels … berg findet«, entschied er. Rhode holte Luft und rief hinab: »Was

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