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Totenflut

Titel: Totenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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weiß! Wie sind Sie drauf gekommen?«
    Â»Sie sagten am Bahnhof, wir wären kein schlechtes Team gewesen! Das ging mir die ganze Zeit durch den Kopf, und dann machte es ›Klick‹! Jetzt ist alles wieder logisch, jetzt ergibt alles einen Sinn! Die Spuren, das Profil! Wir haben den richtigen Mann!«
    Â»Ja, einen von ihnen!«, sagte Schröder.
    Ihr erster Weg führte sie zurück zu Winkler. Sie mussten ihn erneut verhören. Er hatte einen Komplizen. Schröder wollte alles daran setzen, die Identität von ihm zu erfahren.
    Â»Und was wollen Sie jetzt von mir hören? Einen Namen? Eine Adresse?«, fragte Winkler und grinste selbstgefällig. Er wusste, dass er in der besseren Position war. Sie wollten etwas von ihm erfahren, durften aber nur »Bitte« sagen, mehr nicht. Schröders Geduld war nach diesem ersten Satz bereits am Ende.
    Â»Sie können sich doch selber denken, dass ich das nie tun würde! Niemals!«, sagte Winkler.
    Â»Sie werden für Ihre Taten in die Klapse kommen, für den Rest ihres Lebens! Ein kleiner Raum in einem langen Trakt und lauter Irre um Sie herum. Und Psychologen, die Sie jeden Tag vollquatschen. Glauben Sie mir, da drin werden Sie wirklich wahnsinnig!«
    Â»Halten Sie mich für dumm, oder sind Sie es selber? Ihre Fallen sind ebenso armselig wie die von Frau Nowak!«
    Schröder beugte sich vor und stützte sich auf seinen Knien ab.
    Â»Sie werden kein Blut mehr bekommen! Nicht einen Tropfen Blut! Ihre Krankheit wird sich ungebremst ausbreiten können!«
    Schröder hatte ins Schwarze getroffen. Augenblicklich sah man die Angst in Winklers Augen flackern.
    Â»Sie werden grausam an Ihrer Krankheit krepieren! Und der andere läuft da draußen rum und lacht Sie aus! Er lacht, weil Sie dumm sind!«
    Â»Lieber krepiere ich, als ihn zu verraten! Ich würde sowieso sterben, wenn ich es täte!«
    Â»Wie meinen Sie das?«, fragte Elin.
    Â»Er würde sich an mir rächen!«
    Â»Der kommt nicht an Sie heran! Zumindest davor sind Sie sicher!«
    Â»Sind Sie wirklich so naiv?«, fragte Winkler.
    Â»Sie waren sein Handlanger! Er hat Sie benutzt und dann weggeworfen!«, sagte Elin.
    Â»Nein! Er hat mich gut behandelt! Er war der einzige Mensch, der mich jemals gut behandelt hat! Er ist so groß, ein wahrhaft großer Mensch! Er gab mir erst die Möglichkeit, gesund zu werden! Er hat mich geheilt! Er gab mir das Blut! Ohne ihn wäre ich längst tot. Sie kennen ihn nicht. Sie wissen ja nicht, mit wem Sie es tun haben!«
    Â»Doch, wissen wir!«, sagte Elin selbstbewusst.
    Â»Sie lügen! Sie wissen gar nichts! Sie sind den Dreck an seinen Schuhen nicht wert! Er ist so viel größer als Sie! Sie werden ihn niemals kriegen! Er wird weitermachen und weitermachen, und Sie können nichts dagegen unternehmen! Er wird unsterblich werden!«
    Â»Auch er macht Fehler! Marie Karmann ist ihm entwischt!«
    Â»Sie glauben, sie ist ihm entwischt? Er hat sie gehen lassen! Ich habe die Falsche ausgesucht! Er wollte sie nicht und ließ sie frei! Sie sind ja so einfältig! Ihre Dummheit kotzt mich an! Sie kotzen mich an!«, schrie er.
    Schröder zog plötzlich ein Messer aus seiner Tasche, ließ es aufschnappen und schnitt sich damit in die Hand. Elin und Winkler sahen ihn entsetzt an. Schröder hielt seine Hand über den Tisch. Blut tropfte aus der Wunde auf die weiße Tischoberfläche. Es tropfte und tropfte, bis sich eine kleine Pfütze gebildet hatte. Winkler starrte wie wahnsinnig auf das Blut. Jede Faser in seinem Körper strebte nach der roten Flüssigkeit. Er wollte sie trinken, doch er musste seine Gier bändigen. Schweiß lief ihm die Schläfen hinab. Er begann zu zittern. Er konnte es nicht länger aushalten und schnellte nach vorn. Wie ein Tier leckte er die Lache vom Tisch. Schröder zog seine Hand zurück.
    Â»Nie wieder Blut! Das waren die letzten Tropfen, die Sie in ihrem Leben bekommen werden! Es sei denn, Sie reden mit uns!«
    Winkler blickte sehnsüchtig auf Schröders Hand. Er begann zu weinen, doch dann wandelte sich das Weinen in ein Lachen.
    Â»Ich kann leiden! Ich leide mein ganzes Leben! Können Sie auch leiden, Kommissar Schröder? Können Sie das? Man muss leiden können in dieser Welt!«
    Winkler blickte zu Elin.
    Â»Ja, ich leide! Sie ist wunderschön! Haben Sie sie schon gefickt, Schröder?«
    Â»Hör

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