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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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kann der Mann ziemlich spektakulär.
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.« Mrs.Tarzec klang nach jahrzehntelangem Zigarettenkonsum. IhrAussehen entsprach ihrer Stimme. Die Haare waren dünn und spröde, die Haut blass und runzlig aufgrund mangelnder Durchblutung durch das Rauchen.
    »Ich glaube, das wissen Sie sehr wohl.«
    Mrs.Tarzec zuckte die Schultern.
    Slidells Blick wanderte zu R odriguez.
    R odriguez schüttelte beinahe unmerklich den Kopf.
    Slidells Kiefermuskeln traten so stark vor, dass sie seinen Helmgurt aufwölbten. » Wer hat Ihnen denTipp gegeben?«
    »Ich habe keineAhnung, wovon Sie sprechen.« Englisch mit leichtem Akzent. » Wir machen Massagetherapie. Nur Massagetherapie.«
    »Ach ja?« Slidell schaute sich übertrieben um. » Wo sind dann die Masseusen?«
    »Heute ist Mittwoch. Da ist nicht viel los. Es kostet mich mehr, das Licht brennen zu lassen, als ich an so einem Tag einnehme, deshalb habe ich den Mädchen den Abend freigegeben. Mädchen. Der richtige Ausdruck ist übrigens Masseurin.«
    »Der richtigeAusdruck ist Hurenhaus.«
    »Ich mag es, wie Sie den Macho spielen, Officer. Wie schwer sind Sie? Hundertachtzig?«
    »Mit meinerWaffe.« Slidells Gesicht war hart, dieWangen dunkelrot.
    »Sie wirken verspannt, Officer. Sie könnten von unsererAromatherapie profitieren.«
    »Sie könnten von einer Zeit in der Zelle profitieren.«
    Mrs. Tarzec trat zwei Schritte zurück, schüttelte langsam den Kopf und lächelte. Ihre Zähne waren gelb und wirkten in ihrem Mund merkwürdig klein.
    »Verhaften Sie mich jetzt?«
    Slidell schwieg.
    »Ich glaube nicht.Was Sie auch suchen, es ist nicht hier.War es auch nie. Sie haben nichts. Sie wissen es. Ich weiß es.Also nehmen Sie Ihre Scheißwaffen und Ihre Scheißtransporter und verschwinden Sie von meinem Grundstück.«
    »Diese Masseurinnen, wo kommen die her?«
    »Aus offiziellenTherapie-Trainingsprogrammen.«
    » Was ist SayDo?«
    » Wie bitte?«
    »Die Firma, der dieser Laden gehört. Die Leute, die Ihre üppige Pension finanzieren.«
    In diesemAugenblick kam ein SWAT -Mann dieTreppe herunter, die Bushmaster auf den Boden gerichtet. Ich trat zur Seite, um ihn in den Raum zu lassen. Er nickte zum Dank.
    Slidell wandte den Blick von Mrs.Tarzec ab und schaute den Mann an. Sein Stirnrunzeln wurde tiefer, als er mich sah.
    Der SWAT -Mann schüttelte den Kopf und hob die Hand. Nichts.
    »Noch einmal durchsuchen«, bellte Slidell.
    Mrs.Tarzecs harte Schale zeigte den ersten Riss. »Das ist Belästigung. Das dürfen Sie nicht.«
    »Ach ja?« Slidell deutete auf den Durchsuchungsbeschluss. »Hier steht, dass ich es darf.«
    Mrs.Tarzec kniff dieAugen zusammen. »Darf ich meine Zigaretten holen?«
    »Nein. Dürfen Sie nicht.« Slidell deutete auf eine Pritsche. »Hinsetzen.«
    Mrs.Tarzec setzte sich und verschränkte Beine undArme.
    Der SWAT -Mann ging wieder nach oben.Augenblicke später hörte ich Stiefelschritte auf den Bodenbrettern über meinem Kopf. Ich wusste, sie würden noch einmal nach Personen suchen, nicht nach Beweismitteln.
    Auch Slidell wusste das, und es verbesserte nicht gerade seine Laune. Er durchwühlte den Schreibtisch und überflog wahllos Papiere. Seine Erregung war offensichtlich in seinem schnellenAtmen und den hastigen, fahrigen Bewegungen.
    R odriguez ging zum Sideboard und zog Ramen-Nudeln, Konserven und Schachteln mit getrockneten Makkaroni- und Spaghettigerichten heraus.Als alle Fächer leer waren, klopfte er auf das billige laminierte Holz, um nach Hohlräumen dahinter und darunter zu suchen.
    Slidell schaute in denAbfallkorb. Leer. Zog die Decken von den Pritschen, die Bezüge von den Kissen. Nichts.
    Dann verschwand er ins Bad. Ich hörte denToilettensitz schlagen, den Deckel des Spülkastens kratzen, den Duschvorhang über die Stange kreischen.
    R odriguez öffnete den Kühlschrank. Fand Limonaden und Gewürze, ein paar Päckchen Käse. Slidell kam wieder aus dem Bad.
    »Sie werden hier nichts Illegales finden.« Mrs. Tarzecs Stimme klang jetzt hoch und angespannt. Entweder waren es die Nerven oder der Nikotinentzug.
    »Da haben Sie allerdings recht. Keine Kundenliste. Keine R echnungen. Keine Steuerunterlagen.« Slidell durchbohrte sie mit einem Blick. »Das ist ein interessanter Punkt.Was nicht hier ist, kann so belastend sein wie etwas, das hier ist.«
    »Das bezweifle ich.«
    Slidell ging zu ihr.
    » Was ist SayDo?«
    Mrs.Tarzec zuckte dieAchseln.
    »Für wen arbeiten

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