Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
festnehmen. Streng nachVorschrift. Keine Grobheiten.Wir wollen nicht, dass uns einArschloch in Nadelstreifen mit Polizeigewalt kommt.«
    Wir stiegen wieder in unsere Fahrzeuge. Slidell rollte an, ohne das Licht einzuschalten. DieArmada setzte sich in Bewegung, schweigend bis auf das Schnurren der Motoren und das Knirschen von sechzehn R eifen auf Kies.
    Wie geplant, hielten zwei Einheiten vor demTattoosalon. Zwei andere fuhren zur R ückseite.Vor dem Passion Fruit stand nur ein einziges Fahrzeug. »Team Bravo in Position?«
    »Ja.«
    »Charlie?«
    »Ja.«
    »Delta?«
    »Ja.«
    »Alpha sagt grünes Licht. Legen wir los.«
    Plötzlich erhellten Scheinwerfer und Signalleuchten die Nacht. UnserWagen schoss vorwärts und stoppte so schnell, dass das Heck hochkam. Slidell und R odriguez sprangen aus ihren Sitzen.
    Ich öffnete meineTür. Slidell drehte sich und zeigte mit dem Finger auf mein Gesicht.
    »Ihre Backen bleiben auf dem Sitz.«
    »Okay!«
    Das war die Abmachung. Bleib im Auto, oder du darfst nicht mit.
    Slidell und R odriguez rannten geduckt vorwärts, die Glock in beiden Händen seitlich des Helms.Team Charlie stieß vor dem Passion Fruit dazu, zwei Mann seitlich, einer direkt vor dem Eingang.
    Slidell sprach in sein Funkgerät, doch jetzt nicht mehr so leise.
    »Los!«
    Ein Mann des Charlie-Teams trat dieTür ein. Ich hörte Metall an eine Innenwand knallen. Glas zerbersten.
    Slidell und R odriguez stürmten hinein. Charlie folgte.
    Irgendetwas krachte. Die Hintertür?
    Gedämpft hörte ich Slidell bellen.
    »Polizei. Keine Bewegung.«
    Jemand kreischte, hoch und schrill.
    Männer schrien.
    Dann nichts mehr.
    Keine Schüsse. Kein Geschrei von verärgerten Gästen. Kein Gekreische von verängstigten Frauen.
    Sekunden vergingen. Eine Minute. Ein Leben.
    Die Stille war ohrenbetäubend.
    »Scheiß drauf.« Ich schwang mich aus demAuto und lief auf das Gebäude zu.
    Durch die offene Tü r sah ich einen Wartebereich mit braungrauen Wänden, orangenen Plastikstühlen, Kunstfarnen, Kaffee- und Beistelltischen mit Brandnarben.
    Einer der Jungs vom Charlie-Team war da.
    »Gesichert?«, keuchte ich, randvoll mitAdrenalin.
    »Ja.« Er deutete mit dem Lauf seiner R emington auf eineTür auf der rechten Seite. »Die Party steigt da hinten.«
    Ich ging einen Korridor entlang in den hinterenTeil des Gebäudes. Zu beiden Seiten sah ichTüren, alle gelb gestrichen. Drei links, drei rechts. JedeTür stand offen.
    ImVorbeilaufen schaute ich in jede kurze hinein.
    Die Zimmer hatten Sperrholzwände, die nicht ganz bis zur Decke reichten. Drei waren eher Kammern und enthielten nur ein ordentlich gemachtes Bett und einen Stuhl mit gerader Lehne. Zwei hatten die Standardausrüstung solcher Etablissements, eine Massagepritsche und einen Gettoblaster.Alle waren verlassen.
    Gedämpfte Stimmen drangen aus dem sechsten Zimmer, dem letzten auf der rechten Seite. Eine gehörte Slidell. Stimmlage undTonfall deuteten darauf hin, dass er seineWut kaum zügeln konnte.
    Ich trat ein.
    Dieses Zimmer war auch eher kammergroß. Ein Schreibtisch stand darin, ein zerschlissener Polstersessel und ein uralter Fernseher mit einer Zimmerantenne wie Hasenohren. In einer Ecke stand eineTür offen. Dahinter erkannte ich eineTreppe, die nach unten in die Dunkelheit führte.
    In dem Zimmer war wieder ein SWAT -Mann, von Delta, denke ich. Sein Blick folgte mir unter dem Helm hervor.
    Ich deutete zurTreppe.
    Er nickte.
    Der Keller war feucht und trostlos. Und war, wie es zu meiner Empörung aussah, bewohnt.Vier Pritschen, alle mit einer fadenscheinigen Decke. Ein winziger Kühlschrank. Eine Kochplatte. Ein Sideboard, darüber ein R egal.Auf einem kleinen Schreibtisch stand eine Lampe, daneben ein Becher voller Bleistifte und Kulis, leereAschenbecher und ein Stapel Magazine.
    Ein Kleiderständer mit Rädern stieß an das Sideboard.Alle Bügel waren leer. EineTür führte zu einem Bad am hinteren Ende des Kellers.
    Slidell starrte böse auf eine Frau hinab, die nur gut eins fünfzig groß war. Sie starrte zurück, ließ sich nicht einschüchtern. In einer Hand hatte sie ein Blatt Papier, offensichtlich den Durchsuchungsbeschluss.
    R odriguez war ebenfalls dabei. Zwei SWAT -Männer. Ich nahm an, die anderen sicherten draußen das Gebäude oder kontrollierten die angrenzenden Grundstücke.
    »Und Sie schmeißen dieses Drecksloch hier ganz allein?«
    »Jemand kommt zum Putzen.«
    » Wo sind sie, Mrs.Tarzec?« Slidell hatte sich drohend vor der Frau aufgebaut. Das

Weitere Kostenlose Bücher