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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Sie?«
    »DarthVader.«
    »Sie sagen, geschäftlich läuft’s gerade schlecht? Mal sehen, ob die Geschäfte besser werden, wenn vierundzwanzig Stunden lang ein Streifenwagen vor derTür steht. Glauben Sie, Darth schreibt Ihnen dann einen fetten Bonusscheck aus?«
    »Dafür gibt esAnwälte.«
    Slidell zog das Foto heraus, das ich von Candy gemacht hatte.
    »Kennen Sie sie?«
    Mrs.Tarzec schaute sich das Foto an, sagte aber nichts.
    »Die Kleine sieht nicht gerade tipptopp aus, so wie sie auf der Bahre in der Leichenhalle liegt.« Slidell wedelte mit dem Foto. »Sehen Sie noch mal genau hin.«
    Mrs.Tarzec schlug die Beine andersherum übereinander, mied aber den Blick auf das Foto.
    »Ja. Ich sehe auch nicht gerne tote Kinder.« SlidellsTon wurde härter als Granit. »Eine letzte Chance.Wohin haben Sie sie gebracht?«
    »Sie sind doch verrückt.«
    »Sagen Sie Darth Folgendes.Wohin Sie gehen, ich werde da sein,Tag und Nacht.Von jetzt an bin ich Ihr schlimmsterAlbtraum. Sie sind erledigt.«
    Keine R eaktion.
    »Und hier ist derTeil, der Ihnen wirklich nicht gefallen wird.«
    » Was das wohl sein könnte.«
    » Wir sehen uns morgen.« Slidell zog die Luft zwischen die Zähne und zwinkerte.
    Mrs.Tarzec stellte den Fuß auf die Zehenballen und fing an, mit dem Bein zu wippen.Aber sie sagte keinenTon.
    »Jetzt raus hier«, sagte Slidell zu R odriguez.
    Ich bekam nur ein wütendes Stirnrunzeln, als er sich an mir vorbeischob, um dieTreppe hochzusteigen.
    Auch R odriguez und ich gingen nach oben und zurTür hinaus. Die SWAT -Männer bestiegen bereits ihre Fahrzeuge.
    Slidell saß im Streifenwagen, als R odriguez und ich einstiegen. Seine Wut fühlte sich an wie Elektrizität in der Luft.
    » Wer zumTeufel hat denen denTipp gegeben?« Slidell rammte den Handballen aufs Lenkrad.
    Ich hielt lieber den Mund. R odriguez ebenfalls.
    Slidell drehte sich zu mir um.
    »Und verdammt noch mal, wer hat Ihnen erlaubt, das Fahrzeug zu verlassen?«
    »Ich habe eine ganze –«
    »Das ist noch nicht vorüber.« Slidell drehte den Zündschlüssel. »Ich besorge mir jedes Dokument, das es über diesen Laden gibt. Finde alles raus über jeden Penny, der hier je verdient oder ausgegeben wurde.Wann hier zum letzten Mal eine Fliege erschlagen oder dieToilette gespült wurde.«
    R odriguez und ich ließen ihn Dampf ablassen.
    »Und keine Samthandschuhe mehr für R ockett. DiesenWichser hole ich mir wieder aufs R evier.«
    Slidell legte den Gang ein und raste davon.
    Ich lehnte mich zurück, denn ich wusste, meine eigentliche Strafpredigt stand mir erst noch bevor.Aber ich verstand Slidell. Er war nicht nur frustriert, weil man ihn übertölpelt hatte. Hinter seinem Gepolter lauerte dasselbe Schuldbewusstsein, vor dem er mich gewarnt hatte.Wir hatten D’Ostillo befragt, und jetzt war sie tot.
    Und Slidells Zorn war gar nicht so schlecht. Einen wütenden Slidell hatte niemand gern im Nacken.

36
    Am nächsten Morgen schlief ich länger als an allenTagen seit meiner R ückkehr.Trotzdem fühlte ich mich beimAufwachen ruhelos und beklommen.
    Ich hatte Kaffee und Raisin Bran, und während ich Schüssel undTasse wusch, fühlte ich mich, als hätte meine Haut nicht die richtige Größe. Die erfolglose Razzia im Passion Fruit. Die Sorgen um die Mädchen, denen vielleicht dasselbe Schicksal bevorstand wie Candy. Die Frustration, weil wir Candys Identität noch immer nicht kannten. DieAngst vor Slidells Zorn. Das schlechte Gewissen wegen D’Ostillo.
    Das schlechte Gewissen, weil ich Larabees Scheißhausschädel nicht untersuchte.
    Das ungute Gefühl, weil irgendein Spinner mir eine Zunge auf die Schwelle gelegt hatte.
    Der Knöchel fühlte sich ziemlich gut an. Ich beschloss, dass es jetzt Zeit war, ihn wieder ranzunehmen.
    Ich rief dieTelefonzentrale des MCME an. Mrs. Flowers meldete sich. Ich sagte ihr, dass ich eine R unde laufen und gleich danach ins Institut kommen würde. Sie fragte, ob ich den Booty Loop laufen wolle. Überrascht, dass sie die Strecke überhaupt kannte, sagte ich Ja, obwohl ich mir über die R oute noch keine Gedanken gemacht hatte.
    Ich zog meine Nikes und meine gewohnten Laufklamotten an – Radlerhose und ein weites, schlabbriges T-Shirt. Der Morgen war kühl, aber sonnig. Dank Mrs. Flowers machte ich mich an den Booty Loop, einen Fünf-Meilen-Kurs, der den Campus der Queens University umringt.Was der Name eigentlich bedeutet, wird unter den Charlottern immer noch heiß diskutiert.
    Ich war seit einigen Wochen nicht gelaufen, und

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