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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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mangelndes Interesse. Jedenfalls fanden die so nachdrücklich grünen Rasenflächen zu beiden Seiten an R ocketts Flickenteppich aus Erde und Gras ein jähes Ende.
    »Gehen wir.«
    »Denken Sie dran«, warnte ich. »Dew wird stinksauer, wenn wir R ockett dazu bringen, sich einenAnwalt zu nehmen.«
    »Jaja.«
    Ich stieg aus demTaurus und ging aufs Haus zu. R egentropfen kühlten sanft mein Gesicht. Ich konzentrierte mich auf die Empfindung, um den Kopf freizubekommen.
    Frei von Mitleid für R ockett.
    Von Gedanken an Katy und Sprengfallen.
    Die Haustür, passend zurWandverkleidung braun lackiert, hatte einen schwarzen, gusseisernen Klopfer in der Form einer Kanone. Slidell schlug ihn gegen das Holz. Schlug noch einmal.
    In der Ferne rauschte auf dem Highway 51 der Verkehr vorbei.Von drinnen kam keinTon.
    Slidell wollte eben ein drittes Mal klopfen, da klickte ein Schloss. Während die Tür aufschwang, spannte er den Körper an.
    Ich meinen ebenfalls.
    Es hatte nicht an der unfairen Beleuchtung gelegen. Auch hatte das vernarbte Fleisch seit der Aufnahme des Fotos weder sich selbst erneuert noch eine kosmetische Operation erlebt.
    Obwohl es nicht kalt war, trug R ockett eine schwarze Strickmütze, die er bis zu der Höhe heruntergezogen hatte, auf der seine Brauen hätten sein sollen. Die Finger, die den Türknauf umklammerten, waren wächsern und blass und hatten keine Nägel. Über der Hand schaute der Rand eines Tattoos aus dem Saum seines langärmeligen T-Shirts hervor.
    R ockett schaute Slidell an und dann mich, die linke Gesichtshälfte starr, die rechte zu einer mürrischen Miene verzogen.
    Ich zwang mich zu einem neutralenAusdruck.
    Slidell hielt seine Marke in die Höhe. »Charlotte Mecklenburg PD .«
    R ocketts gesundesAuge schnellte zu der Marke, dann wieder zu uns.
    » Was wollen Sie?« Rau und tief.
    Slidell brachte den alten Spruch, er müsse ihm nur ein paar Fragen stellen.
    » Worüber?«
    » Wollen Sie, dass wir das vor den Nachbarn machen?«
    »Sehen Sie irgendwelche Nachbarn?«
    Slidell verschränkte dieArme und spreizte die Füße. » Wir können es auch auf dem R evier tun.«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?«
    »Sollte ich einen haben?«
    »Das müssen Sie mir sagen.«
    Die beiden Männer starrten einander an. IhreAugen waren etwa auf gleicher Höhe.Aber R ocketts Hals war dick, sein Körper ein Muskelpaket.Was sich unter seinem T-Shirt abzeichnete, deutete auf viele Stunden im Fitnessstudio hin.
    Slidells Gesichts rötete sich leicht.
    »Es wird wirklich nicht lange dauern.« Ich lächelte, einVersuch, das Macho-Duell zu entschärfen.
    » Wer zumTeufel sind Sie?«Wobei er den Blick nicht von Slidell nahm.
    »Dr.Temperance Brennan. Ich –«
    »Die Dame arbeitet im Leichenschauhaus.«
    Vielleicht hatte R ocketts rechteWange bei SlidellsAntwort leicht gezuckt. Nur kurz. Dann atmete er durch sein gutes Nasenloch ein und langsam wieder aus. Ich dachte schon, er würde uns davonjagen.
    »Zehn Minuten.« R ockett trat einen Schritt zurück.
    Slidell spuckte seinen Kaugummi ins Gras und trat ein. Ich folgte ihm in eine fensterlose Diele mit Schachbrettboden, einer Falttür links und Kleiderhaken rechts.An einem hing eine Strickmütze, an einem anderen eineWindjacke.
    R ockett führte uns in einWohnzimmer, dessen Panoramafenster gegen das Sonnenlicht mitVorhängen verdeckt war. Die einzige Beleuchtung des Zimmers kam von einem Flachbildfernseher von der Größe einer Plakatwand. Eine Sportsendung lief ohneTon und tauchte das Zimmer in schnell wechselnde, kaleidoskopische Muster.
    Gegenüber dem Fernseher stand eine Ledercouch. Die wurde zu beiden Seiten vonTischen ausAltholz und Eisen flankiert, vielleicht von R estoration Hardware, die gernTeures aus solchen Materialien fertigten. Leicht schräg daneben stand ein gigantischer Fernsehsessel. Die Fernbedienung lag auf einerArmlehne.
    Die Hinterwand säumte ein R egal, zur Hälfte mit Gerätschaften gefüllt, die zu dieser audiovisuellenAnlage gehör ten. Außerdem ein Flaschenschiff. Eine Wetterstation mit Thermo- und Barometer. Fotos, vorwiegend von Männern in Uniform. Ein gerahmter Uniformaufnäher. Ich erkannte Anker undAdler des Marine Corps auf einem roten Kreis in der Mitte. DieWörter Desert Storm wölbten sich darüber und Task Force Ripper darunter.
    Links und rechts standen auf dem Sockelbrett des R egals größere Gegenstände. Ein metallener Brustharnisch. Ein geschnitzter Stoßzahn. Ein bemaltes Keramikgefäß. Eine Streitaxt.

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