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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Unser Drei-Personen-Sandwich löste sich leicht voneinander.
    Die Räder kamen hart auf dem Boden auf. Dann noch einmal, mit wenigerWucht. Und dann noch einmal.
    Mein Herzschlag beruhigte sich.Wir rollten auf festem Grund.
    Nach kurzer R ollfahrt stoppte die Maschine abrupt. Die Beleuchtung sprang an, die Luke ging auf,Außenluft drang ins Innere und brachte den Geruch nachTreibstoff undAbgasen mit sich.
    Wir warteten, bis die Frachtpaletten abgeladen waren, holten dann R eihe um R eihe unsere IBA s, gingen nach hinten und sprangen auf denAsphalt. Mein Blick wanderte im Kreis, suchte nach Hinweisen auf das fremde Land, von dem ich schon so viel gehört hatte.
    Über mir blinkte ein Universum aus Sternen in einer endlosen schwarzen Kuppel.Auf dem Boden war nichts als Dunkelheit.
    Wir alle warteten, bis die Gepäckpaletten geöffnet wurden. Holten unsere Sachen ab.Weil ich nicht so recht wusste, was ich tun sollte, folgte ich anschließend den Marines zu einem rechteckigen, schwarzen Umriss am Horizont.
    Im Näherkommen sah ich, dass es ein eingeschossiges Gebäude war.An derTür standen ein Mann und eine Frau, Ersterer in Zivilkleidung, Letztere imTarnanzug und mit achteckiger Schirmmütze.
    Die Frau war etwa so alt wie ich, groß und kräftig, aber attraktiv auf eine nüchterne, ungeschminkteArt. Ihre dunklen Haare waren unter der Mütze am Hinterkopf zusammengefasst.
    Wie bei Katy.
    Nichts da. Konzentrier dich.
    Die Frau trat einen Schritt vor. »Dr. Brennan?«
    Ich nickte, auch wenn mir die Frage überflüssig vorkam.Wie viele Frauen Mitte vierzig kamen mit einem Militärtransporter in Bagram an?
    Als die Frau die Hand ausstreckte, fiel kurzfristig Licht auf die Doppelstreifen auf ihrer Uniform.
    »MaidaWelsted. Stützpunktverwaltung.«
    »Captain.«
    Wir gaben uns die Hände.
    Der Mann trat von einem Fuß auf den anderen. Um Ungeduld anzudeuten?Verärgerung?Welsted ignorierte ihn.
    »Ich bin verantwortlich für die Exhumierungsoperation in Sheyn Bagh. Für alles, was für die Mission nötig ist – Mannschaft, Fahrzeuge, Bewaffnung, Lufttransport.«Welsteds Englisch hatte einen leichtenAkzent. Britisch?Angloindisch? Spanisch? » Wenn Sie irgendwas brauchen, wenden Sie sich an mich.«
    »Dr. Brennan hat einen langen Flug hinter sich.«
    Der Mann war groß, vermutlich Mitte dreißig. Eine blaue Sportkappe schien einen zurückweichenden Haaransatz zu verstecken.
    Welsted schaute den Mann an. Im trüben Licht, das durch dieTür fiel, konnte ich ihrenAusdruck nicht interpretieren.Aber der Mann schien zu erstarren.
    »Ich wollte nur sagen, wir können das alles auch morgen früh machen. Sie saß jetzt vier Stunden in einem Flugzeug.Wahrscheinlich will sie nur essen und ins Bett.«
    Die Hand des Mannes schnellte mir entgegen. »Scott Blanton, Naval Criminal Investigative Service.« Kurz NCIS , so etwas Ähnliches wie die Kriminalpolizei der Marine.
    Blantons Händedruck war fest, aber keinVergleich zuWelsteds.
    Wortlos drehteWelsted sich um und ging zu zwei Männern, die vor dem Depot hinter uns standen. Der jüngere trug Jeans und eineWindjacke mit dem Emblem derWhite Sox. Der ältere trug eine ausgebeulte Leinenhose, ein knielanges Hemd und einen weiten Pullover. Beide hatten Bärte und ungepflegte Haare.
    »CaptainWelsted kann ein bisschen steif sein.« Blanton lächelte und zeigte dabei übereinanderstehende obere Schneidezähne. »Texanerin, wissen Sie.«
    Da ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte, schwieg ich.
    Hinter Blanton sah ich, dass die MännerWelsted zuhörten und übereifrig nickten. In weniger als einer Minute war sie wieder da.
    »Fahren wir zu Ihrem Quartier.« Ohne auf eineAntwort zu warten, gingWelsted davon.
    Blanton zuckte dieAchseln und nahm, trotz meines wiederholten Protests, meineTasche.
    Wir stiegen in einenTransporter, dessen Fahrer von den beiden in Manas nicht zu unterscheiden war. Nach einer kurzen Fahrt und einer langen Sicherheitskontrolle erreichten wir einen Stützpunkt, der in der Dunkelheit von dem, den ich vor ein paar Stunden in Kirgisistan verlassen hatte, kaum zu unterscheiden war.
    Mit einem großen Unterschied.
    Hier würde ich nicht den Luxus eines Zweibettzimmers genießen. KeineToilette gleich nebenan auf dem Gang.
    Mein Quartier bestand aus der einen Hälfte einer Hütte oder, genauer gesagt, einer Sperrholzkiste mitten in einem Gewirr von identischen Kisten auf einer Kiesfläche aus kiwi -großen Steinen. Der Innenraum, vielleicht zweieinhalb mal drei Meter

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