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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Jacke an.
    »Danke.«
    »Danken Sie Uncle Sam. Hunger?«
    »O ja.«
    »Gehen wir in die Kantine.«
    Ein anderer Junge in Uniform saß jetzt hinter dem Steuer des Transporters. Knochendürr und mit kurz geschorenen Haaren.
    Unterwegs unterrichtete Mensforth mich über die bevorstehenden R eisearrangements.
    »Ihr Flug ins Einsatzgebiet startet mittags, wasAbriegelung um null-neunhundert bedeutet. IBA kriegen Sie auf dem Flugfeld.«
    Individual BodyArmor. Meine persönliche Panzerweste. Darauf freute ich mich schon ganz besonders.
    Der Junge bog ein paarmal nach links und nach rechts ab, dann hielt er vor einem Gebäude, das aussah wie ein Flugzeughangar.
    Mensforth und ich zeigten dieAusweise und wurden in die Kantine eingelassen. Nachdem wir uns an einer der unzähligen Hähne die Hände gewaschen hatten, gingen wir in den Hauptraum. Die Luft roch schwer nach warm gehaltenem Essen.Würstchen. Corned Beef aus der Dose.Tortillas. Speck.
    Soldaten in Kampfanzügen undArbeiter in Zivil füllten sich ihreTabletts an heißen und kalten Stationen, Salat- und Sandwichbars, Grills und Kühlregalen für Milchprodukte. Männer und Frauen aller Dienstgrade aßen zu Hunderten an langenTischreihen.
    Mensforth gab mir einigeAnweisungen, die ich nicht richtig verstand, und ließ mich dann allein. Ich ging zu einem Büfett, an dem eine größere Schlange anstand.
    Mein Instinkt war richtig gewesen. Große Metallbehälter boten normales mittelwestliches Essen an – Eier, Speck,Toast, Kartoffelrösti. Ich lud mir denTeller voll, stellte Saft und Kaffee dazu und fand dann einen freien Platz an einemTisch neben einem Limonadenkühlschrank.
    Weiter unten auf der Gegenseite fiel mir ein Mann in einer Uniform auf, die ich nicht kannte. Franzose? Pole? Neben ihm saß eine gut Zwanzigjährige mit einer Waffe von der Hälfte ihres Körpergewichts.
    Das Klappern vonTabletts, das Klirren von Besteck und das Summen von Gesprächen wetteiferten mit Football-Übertragungen, die eine nach der anderen aus zahlreichen Bildschirmen an denWänden drangen. Hin und wieder durchbrach das Stakkato von Gelächter den Lärmteppich.
    Mensforth fand mich, und wir aßen schweigend. Sie hatte sich einen Burrito mit einerArt Käseüberzug ausgesucht. Nach dem Frühstück räumten wir unsereTabletts weg und gingen zum Flugfeld.
    Die Flugvorbereitung fand in einem weiteren hangarähnlichen Gebäude statt, in dem Fernseher ebenfalls Football brachten.
    Soldaten saßen dicht zusammengedrängt auf Bänken, entweder mit geschlossenenAugen oder an einem Handy oder einem anderen Gerät, oder stumm auf einen der Fernseher starrend. Ich wunderte mich, als ich sie so sah. Ist Sport das neue Opium desVolkes?
    Andere lümmelten auf ihren Kleidersäcken oder schliefen an dieWände gelehnt. Ob Männer oder Frauen, alle sahen wachsam aus. Und argwöhnisch.
    Mensforth führte mich in einen Nebenraum mit R egalen und Körben voller Panzerwesten.
    Persönliche Schutzausrüstung hat den Zweck, die eigene Person zu schützen.Was nicht heißt, dass sie einem auch passt.Vor allem wenn man zum weiblichen Geschlecht gehört.
    Schutzwesten für dieVerwendung über der Kleidung gibt es in vier Farben – waldgrüne Tarnung, Wüstentarnung, Universaltarnung und Kojotenbraun, das Kaki des Marine Corps. Mensforth gab mir eine Universalweste Größe S. Ich zog meine Jacke aus und legte mir die grau-grüne Schönheit an. Nicht schlecht.
    Mensforth schob mir nun Kugelsicherungsprotektoren in Vorder-, R ücken- und Seitentaschen. Und gab mir einen Helm. Insgesamt wog die Ausrüstung etwas mehr als zwanzig Kilo.
    Ich fühlte mich und sah aus wie eine Hesco-Einheit auf Beinen.
    Und dann warteten wir.
    Ich döste immer wieder kurz ein, saß meistens einfach nur da und schaute mir teilnahmslos Spiel um Spiel an.
    Wisconsin verlor knapp gegen Minnesota. Die Dachse gegen die Erdhörnchen?Wirklich?
    Oklahoma verprügelte die Krötenechsen der TCU .
    Okay.Vielleicht waren kleine Pelztierchen keine so schlechten Maskottchen.
    Die Luft in der Halle wurde schwer vom Geruch nach Schweiß, Moder und staubiger Leinwand. Und dem Geruch von Erschöpfung undAngst.
    Irgendwann fingen einige um mich herum an, ihre Sachen zusammenzupacken. Mensforth tauchte wieder auf und sagte mir, ich sollte bleiben, wo ich war. Es war nicht mein Flug. Meiner hatteVerspätung.
    Kurz nach vier brachte Mensforth mich schließlich zu einem Bus voller Marines. Fünfzehn Minuten später standen wir auf demAsphalt vor einem Flugzeug,

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