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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Blanton. »Ich werde auf keinen Fall außerhalb des Stützpunkts übernachten.«
    » NCIS hat bei Grabung und Untersuchung das letzteWort, nach R ücksprache mit Dr. Brennan.« Welsted schaute in meine Richtung. »Sollte es jedoch Unstimmigkeiten geben, entscheidet Blanton.«
    Ich hatte zwar meine Probleme damit, nickte aber.
    »Blanton wird die eigentliche Grabung überwachen. SeinTeam besteht aus zwei Marines aus Delaram und zwei Einheimischen –«
    »Als wüsstenAli Baba und sein Kumpel, wie man richtig mit der Kelle arbeitet.«Aus BlantonsWorten triefte Geringschätzung. »Oder wie sie sich verhalten müssen, damit ihre verdammten Sandalen keine Indizien zertrampeln.«
    »Ohne lokale Beteiligung wären wir zu keiner Einigung gekommen.«Welsted wurde allmählich etwas ungeduldig. »DieAfghanen haben darauf bestanden, das Pentagon hat zugestimmt.«
    »O Mann.«
    Ich sah den NCIS -Agenten an. SeineVerachtung für das afghanischeVolk überraschte mich.
    Aber war das alles?Waren es die Einheimischen, die Blanton nicht mochte? Oder war es die Böswilligkeit, die sich bei ihnen eingenistet hatte?
    Ich versuche immer, unvoreingenommen zu sein, jeden nur nach seinenVerdiensten und seinen Leistungen zu beurteilen. Ich bin tolerant gegenüber jeder Weltanschauung, jeder sexuellen Orientierung und auch jeder Hautfarbe, die anders ist als meine. Ich hasse nicht in Stereotypen.
    Aber absolut keineToleranz habe ich für einen Glauben, der nicht nur Mädchen jegliche Bildung verweigert, sondern zudem den Missbrauch von Frauen entschuldigt, sogar gutheißt. Für ein Dogma, dass Männern erlaubt,Angehörige meines Geschlechts zu schlagen, zu verstümmeln, ja sogar zu töten.
    Mein einzigesVorurteil. Ich verachte dieTaliban. Und ich glaube fest daran, dass dieArroganz und Grausamkeit ihrer Gefolgsleute von Unwissenheit,Angst und männlicher Unsicherheit herrühren.
    »Mr. Blanton wird die Dokumentation perVideo und Foto übernehmen«, fuhrWelsted fort. »Dorfbewohner dürfen zusehen, doch sie werden auf mindestens zehn MeterAbstand gehalten.«
    » Werden wir ihnen Eiscreme servieren?Vielleicht ein paar Lieder am Lagerfeuer singen?« Blanton ließ sich auf seinen Stuhl zurücksinken. »So ein gottverdammter Zirkus.«
    Welsted wandte sich wieder an mich. »Sie wissen, welcheAusrüstung Sie brauchen?«
    Ich zog eine Liste aus meinem R ucksack und gab sie ihr.
    Welsted blickte sich amTisch um. »Noch Fragen?«
    Ich hatte eine.
    » Wo werde ich die Untersuchung durchführen?«
    »Im Krankenhaus hier auf dem Stützpunkt.«
    »Ich brauche ein R öntgengerät.«
    »Ist bereits arrangiert.«
    Ich hatte noch eine.
    » Warum können wir das nicht schon heute machen?«
    »DieArmy übernimmt denTransport. Der Blackhawk steht erst morgen zuVerfügung.«
    Blanton wollte etwas sagen. Welsted schnitt ihm das Wort ab.
    »Dann viel Glück, Leute.«
    Ich nahm Jacke und R ucksack und ging nach draußen.Vor derTür sah ich, dass Blanton um eine Ecke des Gebäudes verschwand.
    »Dr. Brennan?«
    Ich drehte mich um.Welsted kam durch dieTür.
    »Haben Sie imAugenblick etwas vor?«
    »Ich habe ein R endezvous mit einer Fallakte.«
    »Können Sie mit einerWaffe umgehen?«
    »Ich habe ein Schießtraining in Quantico absolviert, aber –«
    »Ich bin unterwegs zum Schießstand.Wollen Sie mitkommen?«
    » Waffen sind nicht wirklich mein –«
    »Eine Frau braucht gewisse Fähigkeiten, vor allem hier.«
    Da sie mein Schweigen als Zustimmung nahm, führte Welsted mich am Ellbogen zu dem Transporter, der uns hergebracht hatte. Während der Fahrt stellte sie eine beunruhigende Begeisterung für und ein enzyklopädisches Wissen über Feuerwaffen zur Schau.
    »Da haben wir die automatischen Gewehre M16, M4 Karabiner und M27. Scharfschützengewehre wie das M110 und M40. Die halbautomatische Schrotflinte M1014. Benutzt von den Streitkräften in Großbritannien,Australien, Malaysia, Slowenien und von der Polizei in L. A. Nettes Ding. Unter einem Meter lang. Nur ungefähr vier Kilo.«
    Welsted hatte noch nie eineWaffe kennengelernt, die sie nicht mochte.
    »Ich halte mich lieber an Handfeuerwaffen.«
    »Die sind eher was für zu Hause, wenn Sie wissen, was ich meine.«Welsted zwinkerte tatsächlich.
    Der Schießstand war ein Freiluftgelände am Rand des Stützpunkts. Hinter den Pfosten mit den Zielscheiben und dem äußeren Begrenzungszaun erstreckte sich Meile um Meile eine Ödnis aus Fels und Sand. Ganz in der Ferne erhob sich ein ummauertes Dorf wie ein winziger,

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