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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Augenblick nach.
    »Der Anruf landete gegen halb zwei auf meinem Anrufbeantworter. Der Laden sieht nicht aus, als wäre hier viel los.«
    Ich ließ den Blick durch das Restaurant wandern, sah weder einen Festnetzanschluss noch ein schnurloses Gerät in der Nähe der Kasse.
    »Das Telefon muss hinten sein.«
    »Was heißt, dass nur Angestellte Zugang haben.« Slidell verstand sofort, was ich meinte. Nur eine kurze Liste möglicher Anrufer.
    Unser Essen kam schnell. Obwohl ich verdammt freundlich war, ließ sich die Frau nicht in ein Gespräch verwickeln. In keiner Sprache.
    Als sie unseren Tisch verließ, spähte ich durch die Perlenschnüre, die sich hinter ihr wieder schlossen. Erhaschte einen kurzen Blick auf einen alten Mann am Grill. Sein Gesicht sah aus wie nach tausend Stunden in der Sonne. Vor Brust und Bauch hatte er eine weiße Schürze, die am Rücken zugebunden war.
    Während des Essens wanderte mein Blick zum Fenster und hinaus zu dem Parkplatz auf der anderen Seite, der nur schwach zu erkennen war. Der Mini war verschwunden, und der Lexus war durch einen SUV ersetzt worden. Der Pick-up stand noch unverändert da. Aus diesem Blickwinkel meinte ich hinter dem Steuer eine Silhouette zu erkennen.
    » – bei den Gleisen gibt’s den Bronco Club. Sie können mir nicht erzählen, dass die Damen keine Doppelschichten fahren.«
    Slidell war noch immer darauf fixiert, dass unser Fahrerfluchtopfer eine Prostituierte war.
    »Es gibt keinen Beweis, dass die Kleine anschaffen ging.«
    »Wirklich? Was ist mit dem Doppeltreffer bei der DNS ?« Slidell trank einen Schluck und knallte die Dose auf den Tisch. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Kommen wir zur Sache.«
    Bevor ich ihn davon abhalten konnte, klopfte er mit den Knöcheln auf die Tischplatte, um die Kellnerin zu rufen. Sie tauchte wieder auf und kam direkt zu uns.
    »Wie wär’s mit der Rechnung?«
    Die Frau zog einen kleinen Block aus ihrer Rocktasche. Während sie zusammenzählte, kam Slidell ganz unverblümt zum Punkt.
    »Und, Señorita, in letzter Zeit irgendwelche interessanten Telefonate geführt?« Die Frau hob den Blick. Sie schaute Slidell an, dann mich, legte die Rechnung auf den Tisch und eilte wieder in die Küche.
    »Das war nicht sehr intelligent.«
    »Ach ja? Glauben Sie, sie ist davongerannt, weil sie nicht die glückliche Anruferin ist?«
    »Ich glaube, sie ist davongelaufen, weil Sie ihr Angst eingejagt haben.« Geflüstert, aber wütend. »Oder weil sie die Frage nicht verstanden hat.«
    »Sie hat schon verstanden.«
    »Wenn das stimmt, dann hoffe ich nur, Sie haben sie nicht so verschreckt, dass sie gar nichts mehr sagt.« Ich schnappte mir die Rechnung. »Wir sehen uns am Wagen.«
    Ich stand auf, ging zur Kasse und hoffte, die Frau würde kommen, nicht der alte Mann. Als Slidell draußen war, erschien sie.
    »Ich entschuldige mich für meinen Begleiter«, sagte ich auf Spanisch.
    Die Frau starrte mich über die Theke hinweg an, die Brauen so zusammengekniffen, dass sie sich fast berührten.
    Anstatt die Rechnung auf den Tresen zu legen, zog ich eine Visitenkarte aus der Tasche und legte sie ihr so hin, dass sie sie lesen konnte.
    Die Frau schaute nach unten, dann hob sie den Blick wieder und sah mir unverwandt in die Augen. Ich wusste Bescheid. Slidell hatte recht gehabt.
    »Ich bin Dr. Brennan«, sagte ich sanft. »Sie haben mich am letzten Freitag angerufen.«
    Die dunklen Augen verrieten nichts.
    »Sie haben das Foto eines Mädchens in der Zeitung gesehen. Vielleicht auch auf einem Flugblatt. Das Mädchen wurde von einem Auto überfahren und sterbend am Straßenrand liegen gelassen.«
    Die Frau wurde sehr still. Eine Ader pochte in der Kuhle ihres Halses, sodass sich dort ein winziges, herzförmiges Muttermal hob und senkte.
    »Wir wissen nicht, wer sie ist. Ich glaube, Sie könnten es wissen.«
    »Nein.«
    »Aber Sie wissen etwas über sie. Und das beunruhigt Sie.«
    Der Blick der Frau wanderte zur Küche. Meiner ebenfalls. Durch den Perlenvorhang sah ich, dass der Mann zu etwas auf dem Kühlschrank für Milchprodukte hochschaute. Das flackernde Licht auf seinem Gesicht deutete darauf hin, dass es sich um einen an die Wand geschraubten Fernseher handelte.
    Die Frau streckte die Hand aus. »Bitte. Wenn Sie jetzt bezahlen.«
    »Der Mann in meiner Begleitung ist ein Detective der Polizei. Er hat den Anruf zu diesem Restaurant zurückverfolgt. Er kann Sie deswegen drankriegen.« Unwahrscheinlich, aber ich dachte mir, dass Slidell

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