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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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steckte ich ihn ordentlich hinein und ging nach oben ins Schlafzimmer, um mir den dortigen Hörer zu holen. Auf dem kleinen Display sah ich, dass Pete anrief. Da ich sicher war, dass er es noch einmal versuchen würde, legte ich mich noch einmal hin. Birdie rollte sich wieder auf meiner Brust zusammen.
    Augenblicke später läutete es wieder, diesmal in voller Lautstärke.
    »Mm.«
    »Willkommen zu Hause, Zuckerschnäuzchen.«
    »Was willst du?« Groggy. Und gegen die Atembeschwerden vom Gewicht der Katze auf meiner Brust ankämpfend.
    »Na, das ist ja ein freundliches Dankeschön.«
    »Danke.«
    »So viel Überschwang wär gar nicht nötig.«
    »Ich meine es ernst, Pete. Danke.«
    »War mir ein Vergnügen. Der kleine Kerl ist keine schlechte Gesellschaft.«
    »Mm.«
    »Machst du gerade ein Nickerchen, Prinzessin?«
    »Jetlag.«
    »Du behauptest doch, du hättest nie Jetlag.«
    »Ich habe nie Jetlag.«
    »Hier ist was, das dich wachrütteln wird. Ich habe einen Anruf von Hunter Gross bekommen. Der Ermittlungsbeamte in dem Article-32-Verfahren hat empfohlen, dass die Anklage fallen gelassen wird.«
    »Großartig.« Gähnend.
    »Hast du verstanden, was ich gesagt habe? John Gross wird freigesprochen werden.«
    »Ich dachte mir schon, dass die Anhörung in diese Richtung gehen würde.«
    »Du klingst aber nicht gerade begeistert.«
    »Ich freue mich für ihn.«
    »Natürlich geht seine Karriere jetzt wahrscheinlich den Bach runter.«
    »Tatsächlich?«
    »O Mann, was weiß denn ich?«
    »Gross ist einer, der schon wieder auf die Beine kommt«, sagte ich.
    »Stell dir mal den Stress vor, unter dem er gestanden hat.«
    Pete hatte recht. In zweierlei Hinsicht. Ja, ich war nicht gerade begeistert. Irgendwie hatte Gross keinen sonderlich guten Eindruck auf mich gemacht. Zu eingebildet. Zu verkrampft. Und ja, der Druck musste entsetzlich gewesen sein. Vor allem für jemanden mit seiner Psyche.
    »Schön, dass ich meinen Teil beitragen konnte«, sagte ich.
    »Du weißt, dass du jetzt berühmt bist.«
    »Was?« Bei dieser Bemerkung setzte ich mich auf. Was Birdie verärgerte.
    »Google mal deinen Namen und Stars and Stripes. «
    »Die Militärzeitschrift?«
    »Nein. Die Fahne.«
    Ich schaltete Pete auf Lautsprecher und legte den Apparat aufs Kissen. Dann holte ich meinen Laptop heraus und fuhr ihn hoch, folgte seinem Vorschlag und klickte auf den Link, der angezeigt wurde.
    FORENSISCHE EXPERTIN SAGT ZUGUNSTEN DES BESCHULDIGTEN MARINE AUS
    Die ganze Geschichte war da zu lesen. Mit meinem Namen, wie versprochen.
    Dr. Temperance Brennan reiste im Auftrag des NCIS nach Afghanistan und führte zwei Exhumierungen durch. Ihre Zeugenaussage bei der Anhörung nach Article 32 in Camp Lejeune stellte sich als verfahrensentscheidend heraus …
    Ich las nicht weiter. Zwei Presseerwähnungen in einer Woche. So viel zum Unauffälligbleiben.
    Ich klappte den Computer wieder zu.
    »Hallo-o?«
    Ich griff wieder zum Hörer. »Ist Gross’ Anwalt verantwortlich dafür?«
    »Waren bei der Anhörung keine Journalisten anwesend?«
    »Möglich. Es gab ein paar Zuschauer.« Gereizt.
    »Na komm. Du hast dem Kerl den Arsch gerettet. Genieß den Ruhm.«
    Ich verdrehte die Augen. Was nichts brachte, da Pete mich nicht sehen konnte.
    Einige Augenblicke, dann fragte ich: »Hast du den Computer auf meinen Schreibtisch gestellt?«
    »Ja. Er arbeitet ziemlich träge, deshalb lasse ich einen Viruscheck durchlaufen.«
    »Hast du vielleicht auch dran gedacht, dass das Ding eine Antiquität ist?«
    »Ich benutze ihn nur für meine privaten E-Mails. Alle meine Dateien sind im System der Firma.«
    »Mach mal was Verrücktes, Pete. Kauf dir einen neuen.«
    »Vielleicht.«
    »Warum hier? Warum kannst du den Viruscheck nicht zu Hause laufen lassen?«
    »Summer hat jede Steckdose besetzt.«
    »Was? Kocht sie Crystal Meth?« Die Vorstellung zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
    »Sie lädt irgendwelche Lämpchen für den Hochzeitsempfang. Müssen eine Million sein.«
    »Hast du dich in meinem Haus aufgehalten, während ich weg war?«
    »Ich habe ein wenig Football geschaut.«
    »Danke für die Vorräte.«
    »War mir ein Vergnügen, Sahnetörtchen.«
    »Wie alt ist die Lasagne?«
    »Gestern gekauft. Hol dir mal ’ne Mütze Schlaf. Du klingst, als hättest du es nötig.«
    Nach dem Auflegen sah ich nach meinen E-Mails. Nichts von Katy. Nichts von Ryan.
    »Natürlich nicht.« Lauter, als ich beabsichtigt hatte.
    Birdie hob den Kopf von den Pfoten, sagte aber

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