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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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nach.«
    Wir standen vor dem Bereitschaftssaal des Morddezernats. Durch die Tür sah man ein Labyrinth von Trennwänden, Aktenschränken und Schreibtischen. Einige waren besetzt.
    »Creach sagt, der Bronco Club bringt jeden Monat spezielle Tänzerinnen. Sehr junge Mädchen. Glauben Sie, die sind alle per Anhalter aus Iowa und Nebraska gekommen?«
    »Das sind Stripperinnen. Die machen ein paar Dollar und ziehen dann weiter.«
    »Und machen an der Yale ihren Doktor«, blaffte ich.
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Überlegen Sie mal. Wer wäre in einer guten Position, um den Bedarf für einen ständigen Nachschub an jungen Frauen zu decken?«
    Slidell schaute mich skeptisch an.
    »Dom Rockett«, sagte ich.
    »Nur weil der Kerl schmuggelt, muss das nicht heißen, dass er auch lebende Menschen schmuggelt.«
    Ich zählte die Punkte auf, die meine Assoziationskette ergaben. Candy. Passion Fruit. Spanisch. Häufige Einkaufsreisen nach Südamerika.
    »Und Rockett hatte Geld flüssig, um in S&S Enterprises zu investieren. Woher hatte er es?«
    »Sie wollen damit sagen, er stopft sich die Taschen voll, indem er mit Kindersexsklavinnen handelt?«
    Langsam, Brennan.
    »Ich will damit sagen, wir sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Mädchen illegal hierhergebracht und dann gezwungen werden, im Sexgewerbe zu arbeiten.«
    »Und dass Rockett der Täter ist.«
    »Eine ganze Reihe von Fakten deuten auf ihn.«
    »Tote Hunde schmuggeln ist eine Sache. Mädchenhandel ist eine ganz andere Kategorie.«
    »Das ist mir bewusst.«
    Slidell sah auf die Akte in seiner Hand. Trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Majerick kann ich mir ja vorstellen, aber eine Operation dieser Art geht über seine Fachkompetenzen. Rockett, mh?« Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
    Ich musste ihm zustimmen. Mein Eindruck von Dom Rockett war widersprüchlich. Ein verunstalteter Kriegsheld. Ein Mann, der kein Interesse hatte, bei der Identifizierung eines Fahrerfluchtopfers zu helfen. Ich hatte Mitleid. Und war angewidert.
    »Rockett hat die Fachkompetenzen, wie Sie es nennen. Und die Infrastruktur. Die Lastwagen, die Nachschubrouten«, sagte ich. »Besitzt er die kaltherzige Skrupellosigkeit, mit hilflosen Kindern zu handeln? Ich weiß es nicht.«
    Und darüber hinaus die Kaltschnäuzigkeit, sie zu töten, falls sie sich wehrten? Dieser Gedanke war zu schrecklich, um ihn auszusprechen.
    Zwei weitere Neuronen meldeten sich.
    Ein Plastikröhrchen. Ein antiker Stoßzahn.
    »O Mann, Slidell. Mir ist eben noch was anderes eingefallen. Larabee hat in Candys Schädelschwarte einen Elfenbeinsplitter gefunden.«
    »Was tut Elfenbein in den Haaren einer Nutte?«
    »Lassen Sie mich ausreden.«
    Slidell schaute auf seine Uhr.
    »Als wir in Rocketts Haus waren, habe ich in seinem Wohnzimmer einen geschnitzten Stoßzahn gesehen. Das Ding sah alt aus.«
    »Und?«
    »Was soll das heißen, und? « Scharf. »Das weltweite Verbot des Handels mit Elfenbein besteht seit über zwanzig Jahren. Wer hat das Zeug einfach so herumliegen?«
    »Ich habe eine Elfenbeinkugel, die mein Großvater mir geschenkt hat.«
    »Hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Beruhigen Sie sich, Doc.«
    »Ich bin ruhig. Wussten Sie, dass, neben Drogen und Waffen, Menschen die häufigste Schmuggelware auf der ganzen Welt sind?«
    Slidell rieb sich das Kinn.
    Im Bereitschaftssaal hinter uns klingelte ein Telefon.
    »Ich beantrage einen Durchsuchungsbeschluss. Das heißt nicht, dass ich einen kriege, aber wir haben Creachs Geständnis, dass das Passion Fruit kein medizinischer Massagesalon ist. Das werde ich vorbringen. Wenn wir erst mal drin sind, werden wir sehen, was wir finden.«
    Während Slidell versuchte, einen Richter zu einem Durchsuchungsbeschluss zu überreden, fuhr ich zurück ins MCME , um ein wenig zu recherchieren. Ich erfuhr Folgendes.
    Eine Studie der Vereinten Nationen schätzte den jährlichen Profit aus dem Menschenhandel auf 31,6 Milliarden Dollar. Und diese Zahl war bereits einige Jahre alt. Bei der steilen Wachstumskurve der Industrie rückten manche die wahrscheinliche Gesamtsumme näher an die 40 Milliarden.
    Als Folge des Menschenhandels befinden sich weltweit 2,5 Millionen Menschen in Zwangsarbeit, und das dauernd. 161 Länder sind betroffen, 127 als Exporteure, 137 als Importeure. Asiatische und pazifische Länder sind die häufigsten Quellen, gefolgt von Ländern in Afrika, dem Mittleren Osten und dem ehemaligen Ostblock.
    Die Mehrheit der Opfer ist zwischen

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