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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Kunstfarnen, Kaffee-und Beistelltischen mit Brandnarben.
    Einer der Jungs vom Charlie-Team war da.
    »Gesichert?«, keuchte ich, randvoll mit Adrenalin.
    »Ja.« Er deutete mit dem Lauf seiner Remington auf eine Tür auf der rechten Seite. »Die Party steigt da hinten.«
    Ich ging einen Korridor entlang in den hinteren Teil des Gebäudes. Zu beiden Seiten sah ich Türen, alle gelb gestrichen. Drei links, drei rechts. Jede Tür stand offen.
    Im Vorbeilaufen schaute ich in jede kurze hinein.
    Die Zimmer hatten Sperrholzwände, die nicht ganz bis zur Decke reichten. Drei waren eher Kammern und enthielten nur ein ordentlich gemachtes Bett und einen Stuhl mit gerader Lehne. Zwei hatten die Standardausrüstung solcher Etablissements, eine Massagepritsche und einen Gettoblaster. Alle waren verlassen.
    Gedämpfte Stimmen drangen aus dem sechsten Zimmer, dem letzten auf der rechten Seite. Eine gehörte Slidell. Stimmlage und Tonfall deuteten darauf hin, dass er seine Wut kaum zügeln konnte.
    Ich trat ein.
    Dieses Zimmer war auch eher kammergroß. Ein Schreibtisch stand darin, ein zerschlissener Polstersessel und ein uralter Fernseher mit einer Zimmerantenne wie Hasenohren. In einer Ecke stand eine Tür offen. Dahinter erkannte ich eine Treppe, die nach unten in die Dunkelheit führte.
    In dem Zimmer war wieder ein SWAT -Mann, von Delta, denke ich. Sein Blick folgte mir unter dem Helm hervor.
    Ich deutete zur Treppe.
    Er nickte.
    Der Keller war feucht und trostlos. Und war, wie es zu meiner Empörung aussah, bewohnt. Vier Pritschen, alle mit einer fadenscheinigen Decke. Ein winziger Kühlschrank. Eine Kochplatte. Ein Sideboard, darüber ein Regal. Auf einem kleinen Schreibtisch stand eine Lampe, daneben ein Becher voller Bleistifte und Kulis, leere Aschenbecher und ein Stapel Magazine.
    Ein Kleiderständer mit Rädern stieß an das Sideboard. Alle Bügel waren leer. Eine Tür führte zu einem Bad am hinteren Ende des Kellers.
    Slidell starrte böse auf eine Frau hinab, die nur gut eins fünfzig groß war. Sie starrte zurück, ließ sich nicht einschüchtern. In einer Hand hatte sie ein Blatt Papier, offensichtlich den Durchsuchungsbeschluss.
    Rodriguez war ebenfalls dabei. Zwei SWAT -Männer. Ich nahm an, die anderen sicherten draußen das Gebäude oder kontrollierten die angrenzenden Grundstücke.
    »Und Sie schmeißen dieses Drecksloch hier ganz allein?«
    »Jemand kommt zum Putzen.«
    »Wo sind sie, Mrs. Tarzec?« Slidell hatte sich drohend vor der Frau aufgebaut. Das kann der Mann ziemlich spektakulär.
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.« Mrs. Tarzec klang nach jahrzehntelangem Zigarettenkonsum. Ihr Aussehen entsprach ihrer Stimme. Die Haare waren dünn und spröde, die Haut blass und runzlig aufgrund mangelnder Durchblutung durch das Rauchen.
    »Ich glaube, das wissen Sie sehr wohl.«
    Mrs. Tarzec zuckte die Schultern.
    Slidells Blick wanderte zu Rodriguez.
    Rodriguez schüttelte beinahe unmerklich den Kopf.
    Slidells Kiefermuskeln traten so stark vor, dass sie seinen Helmgurt aufwölbten. »Wer hat Ihnen den Tipp gegeben?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« Englisch mit leichtem Akzent. »Wir machen Massagetherapie. Nur Massagetherapie.«
    »Ach ja?« Slidell schaute sich übertrieben um. »Wo sind dann die Masseusen?«
    »Heute ist Mittwoch. Da ist nicht viel los. Es kostet mich mehr, das Licht brennen zu lassen, als ich an so einem Tag einnehme, deshalb habe ich den Mädchen den Abend freigegeben. Mädchen. Der richtige Ausdruck ist übrigens Masseurin.«
    »Der richtige Ausdruck ist Hurenhaus.«
    »Ich mag es, wie Sie den Macho spielen, Officer. Wie schwer sind Sie? Hundertachtzig?«
    »Mit meiner Waffe.« Slidells Gesicht war hart, die Wangen dunkelrot.
    »Sie wirken verspannt, Officer. Sie könnten von unserer Aromatherapie profitieren.«
    »Sie könnten von einer Zeit in der Zelle profitieren.«
    Mrs. Tarzec trat zwei Schritte zurück, schüttelte langsam den Kopf und lächelte. Ihre Zähne waren gelb und wirkten in ihrem Mund merkwürdig klein.
    »Verhaften Sie mich jetzt?«
    Slidell schwieg.
    »Ich glaube nicht. Was Sie auch suchen, es ist nicht hier. War es auch nie. Sie haben nichts. Sie wissen es. Ich weiß es. Also nehmen Sie Ihre Scheißwaffen und Ihre Scheißtransporter und verschwinden Sie von meinem Grundstück.«
    »Diese Masseurinnen, wo kommen die her?«
    »Aus offiziellen Therapie-Trainingsprogrammen.«
    »Was ist SayDo?«
    »Wie bitte?«
    »Die

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