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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Firma, der dieser Laden gehört. Die Leute, die Ihre üppige Pension finanzieren.«
    In diesem Augenblick kam ein SWAT -Mann die Treppe herunter, die Bushmaster auf den Boden gerichtet. Ich trat zur Seite, um ihn in den Raum zu lassen. Er nickte zum Dank.
    Slidell wandte den Blick von Mrs. Tarzec ab und schaute den Mann an. Sein Stirnrunzeln wurde tiefer, als er mich sah.
    Der SWAT -Mann schüttelte den Kopf und hob die Hand. Nichts.
    »Noch einmal durchsuchen«, bellte Slidell.
    Mrs. Tarzecs harte Schale zeigte den ersten Riss. »Das ist Belästigung. Das dürfen Sie nicht.«
    »Ach ja?« Slidell deutete auf den Durchsuchungsbeschluss. »Hier steht, dass ich es darf.«
    Mrs. Tarzec kniff die Augen zusammen. »Darf ich meine Zigaretten holen?«
    »Nein. Dürfen Sie nicht.« Slidell deutete auf eine Pritsche. »Hinsetzen.«
    Mrs. Tarzec setzte sich und verschränkte Beine und Arme.
    Der SWAT -Mann ging wieder nach oben. Augenblicke später hörte ich Stiefelschritte auf den Bodenbrettern über meinem Kopf. Ich wusste, sie würden noch einmal nach Personen suchen, nicht nach Beweismitteln.
    Auch Slidell wusste das, und es verbesserte nicht gerade seine Laune. Er durchwühlte den Schreibtisch und überflog wahllos Papiere. Seine Erregung war offensichtlich in seinem schnellen Atmen und den hastigen, fahrigen Bewegungen.
    Rodriguez ging zum Sideboard und zog Ramen-Nudeln, Konserven und Schachteln mit getrockneten Makkaroni-und Spaghettigerichten heraus. Als alle Fächer leer waren, klopfte er auf das billige laminierte Holz, um nach Hohlräumen dahinter und darunter zu suchen.
    Slidell schaute in den Abfallkorb. Leer. Zog die Decken von den Pritschen, die Bezüge von den Kissen. Nichts.
    Dann verschwand er ins Bad. Ich hörte den Toilettensitz schlagen, den Deckel des Spülkastens kratzen, den Duschvorhang über die Stange kreischen.
    Rodriguez öffnete den Kühlschrank. Fand Limonaden und Gewürze, ein paar Päckchen Käse. Slidell kam wieder aus dem Bad.
    »Sie werden hier nichts Illegales finden.« Mrs. Tarzecs Stimme klang jetzt hoch und angespannt. Entweder waren es die Nerven oder der Nikotinentzug.
    »Da haben Sie allerdings recht. Keine Kundenliste. Keine Rechnungen. Keine Steuerunterlagen.« Slidell durchbohrte sie mit einem Blick. »Das ist ein interessanter Punkt. Was nicht hier ist, kann so belastend sein wie etwas, das hier ist.«
    »Das bezweifle ich.«
    Slidell ging zu ihr.
    »Was ist SayDo?«
    Mrs. Tarzec zuckte die Achseln.
    »Für wen arbeiten Sie?«
    »Darth Vader.«
    »Sie sagen, geschäftlich läuft’s gerade schlecht? Mal sehen, ob die Geschäfte besser werden, wenn vierundzwanzig Stunden lang ein Streifenwagen vor der Tür steht. Glauben Sie, Darth schreibt Ihnen dann einen fetten Bonusscheck aus?«
    »Dafür gibt es Anwälte.«
    Slidell zog das Foto heraus, das ich von Candy gemacht hatte.
    »Kennen Sie sie?«
    Mrs. Tarzec schaute sich das Foto an, sagte aber nichts.
    »Die Kleine sieht nicht gerade tipptopp aus, so wie sie auf der Bahre in der Leichenhalle liegt.« Slidell wedelte mit dem Foto. »Sehen Sie noch mal genau hin.«
    Mrs. Tarzec schlug die Beine andersherum übereinander, mied aber den Blick auf das Foto.
    »Ja. Ich sehe auch nicht gerne tote Kinder.« Slidells Ton wurde härter als Granit. »Eine letzte Chance. Wohin haben Sie sie gebracht?«
    »Sie sind doch verrückt.«
    »Sagen Sie Darth Folgendes. Wohin Sie gehen, ich werde da sein, Tag und Nacht. Von jetzt an bin ich Ihr schlimmster Albtraum. Sie sind erledigt.«
    Keine Reaktion.
    »Und hier ist der Teil, der Ihnen wirklich nicht gefallen wird.«
    »Was das wohl sein könnte.«
    »Wir sehen uns morgen.« Slidell zog die Luft zwischen die Zähne und zwinkerte.
    Mrs. Tarzec stellte den Fuß auf die Zehenballen und fing an, mit dem Bein zu wippen. Aber sie sagte keinen Ton.
    »Jetzt raus hier«, sagte Slidell zu Rodriguez.
    Ich bekam nur ein wütendes Stirnrunzeln, als er sich an mir vorbeischob, um die Treppe hochzusteigen.
    Auch Rodriguez und ich gingen nach oben und zur Tür hinaus. Die SWAT -Männer bestiegen bereits ihre Fahrzeuge.
    Slidell saß im Streifenwagen, als Rodriguez und ich einstiegen. Seine Wut fühlte sich an wie Elektrizität in der Luft.
    »Wer zum Teufel hat denen den Tipp gegeben?« Slidell rammte den Handballen aufs Lenkrad.
    Ich hielt lieber den Mund. Rodriguez ebenfalls.
    Slidell drehte sich zu mir um.
    »Und verdammt noch mal, wer hat Ihnen erlaubt, das Fahrzeug zu verlassen?«
    »Ich habe eine ganze

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