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Totenhauch

Totenhauch

Titel: Totenhauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Stevens
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bauschte und wellte den seidenen Stoff, der das Bett umgab. An den Wänden hing ein unheimliches Publikum aus afrikanischen Masken, und ihre hohlen Augen schienen mich zu beobachten, als ich durch den Raum zu Devlin ging.
    Er stand auf dem Balkon und schaute hinunter in den Garten. Er hatte das Hemd aufgeknöpft, und der Wind blies den Stoff nach hinten. Als er sich umdrehte, schwebte etwas Kaltes zwischen uns. Ich spürte ihre Berührung, ihren eisigen Atem und erschauerte. Doch ich hatte keine Angst. Das war seltsam, denn hier, in ihrem eigenen Haus, war sie am stärksten. Ich hatte schon erlebt, was sie anrichten konnte, und trotzdem   … hatte ich keine Angst.
    Ich schaute Devlin fest in die Augen, er erwiderte meinen Blick, und ein Hitzestrom jagte durch meinen Körper. Er spürtees auch. Ein Lodern lag in seinem Blick, und er bewegte sich nicht.
    Der Moment dehnte sich endlos.
    Und dann trat er auf mich zu, und ich hörte ihn murmeln: »Ich wusste, dass du kommst«, aber ich wusste nicht, ob er mich meinte.
    Ich griff nach dem silbernen Medaillon und strich mit den Fingerspitzen darüber. Es war ein Talisman, ein Symbol für seine mysteriöse Vergangenheit und für alle seine Geheimnisse. Das Metall war kalt, doch ich konnte die Hitze seiner Haut spüren, die mich genauso machtvoll anzog, wie seine Wärme seine Geister bezauberte.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und öffnete leicht den Mund, damit er mich küsste. Mit einem Aufstöhnen nahm er ihn, riss mich an sich und hielt mich in einer Umarmung, die vertraut und fremd zugleich schien, verzweifelt und verheerend beherrscht.
    Er schmeckte nach Whisky, nach Versuchung und nach meinen geheimsten Wünschen. Ich wollte, dass er meinen Namen sagte auf diese verführerische, dekadente, gedehnte Weise. Ich wollte mit meiner Zunge über seine heiße Haut streichen, wollte meinen Mund auf den pochenden Puls an seinem Hals pressen und mich um ihn schlingen, bis nichts mehr zwischen uns kommen konnte. Nicht Zeit, nicht Raum, nicht einmal der Tod.
    Er presste mich mit dem Rücken gegen die Wand und riss mir die Kleider herunter, gleich hier auf dem Balkon, und die ganze Zeit war diese Stimme in meinem Kopf, die mich warnte: Das bist nicht du, Amelia. Das bist nicht du.
    Doch das war ich. Es waren meine Hände, die sein Hemd wegschleuderten. Es war mein Mund, der sich seinem so bereitwillig öffnete. Es war meine Entscheidung, die Regeln über Bord zu werfen, die ich mein Leben lang befolgt hatte.
    Er legte meine Beine um seinen Körper, und wie trunkenvor Verlangen bog ich den Köpf zurück und lehnte ihn an die Wand. Er verschlang mich gierig, zupfte und biss mit den Zähnen an der empfindlichen Haut an meinem Hals, linderte den lustvollen Schmerz mit seiner Zunge.
    Durch halb geschlossene Augen sah ich unten im Garten eine ganz leichte Bewegung. Als ich noch einmal hinschaute, sah ich nur Blätter, die im Wind raschelten.
    Und dann sah ich gar nichts mehr, denn Devlin trug mich ins Schlafzimmer. Die aufgeladene Luft kitzelte auf der nackten Haut, als würde eine Feder über die erregten Nerven streichen.
    Von da, wo wir standen, konnte ich in Mariamas Ankleidespiegel blicken, ein ovales und kunstvoll verziertes Teil. Im Licht der Kerzen sah ich, wie Devlins Rückenmuskeln spielten, als er sich über mich beugte. Auf einmal hatte ich das seltsame Gefühl, als wäre ich außerhalb meines Körpers und als würde ich etwas Verbotenes sehen, etwas, das gefährlich und tabu war.
    Ich löste mich aus seiner Umarmung, und als er sich umdrehte, presste ich ihn gegen die Wand, glitt mit den Lippen über seine Brust, nestelte an seiner Gürtelschnalle und öffnete den Reißverschluss seiner Hose. Ich ließ mich auf die Knie sinken, lächelte zu ihm hinauf, und dann tat ich Dinge mit ihm, von denen ich bis dahin nicht gewusst hatte, dass ich dazu fähig war. Er erbebte, als ich sein Glied umfasste, und als ich spürte, dass er kurz vor dem Höhepunkt war, drehte ich den Kopf und sah in den Spiegel. Mein Lächeln war jetzt durchtrieben, lüstern. Die Einladung einer Verführerin.
    Ich stand auf und presste die Lippen an sein Ohr. »Ich werde dich nie verlassen«, flüsterte ich, und ich hatte keine Ahnung, woher diese Worte kamen.
    Devlins Augen glühten, und bevor ich einen Schritt zurückweichen konnte, streckte er die Hand aus und umfasste mein Kinn. Er bog meinen Kopf in den Nacken und schaute mir forschend ins Gesicht.
    »Amelia.« Es war fast wie eine Frage.
    Ich

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