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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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Rick einen von ihnen.
    »Nein. McCloughlin hat die Hinweise im Fall Tyler Young zur Priorität erklärt.«
    Jon sah wütend aus dem Fenster und stellte fest, dass von der Helligkeit des Tages nicht mehr viel übrig war. Während sie sich unten im Vernehmungsbereich aufgehalten hatten, hatte sich lautlos eine graue Schicht über die Stadt gelegt.
    In der Ferne konnte er die dunklen Bänder eines feinen Nieselregens erkennen, die langsam herabsanken. Die abgekühlte Luft, die durch die Fenster ins Zimmer kroch, brachte Modergeruch wie aus einem feuchten Keller mit.
    Hinter ihm verkündete der Einsatzmanager. »Also dann, Leute, kommt her und holt euch eine Aufgabe.«
    Ein paar Sekunden später stellte Rick sich mit einem Zettel in der Hand zu Jon ans Fenster. Er las ihn durch und blickte dann mit einem Ausdruck von Fassungslosigkeit hoch.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Jon. Die ersten Tröpfchen klatschten auf die Scheibe und wühlten sich nach unten. Er kehrte dem Fenster den Rücken zu.
    »Wir sollen zum Beauty Centre. Tyler Young hat sich bei Dr. O’Connor nach Lippenimplantaten erkundigt. Dann hat er ihr gesagt, dass er auch Brustimplantate macht. Und wollte ihr einen verblüffend niedrigen Preis machen, wenn sie bar zahlt.«

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    I
    ch bin sicher, dass ich Ihnen da helfen könnte«, meinte Dr. O’Connor. »Kommen Sie doch vorbei, und wir besprechen das.« Er schwieg einen Augenblick, einen Bleistift zwischen den Fingern. »Morgen Nachmittag passt auch bei mir gut. Um halb vier hätte ich einen Termin frei … Okay, großartig. Und wie war der Name? … Fiona. Fiona Wilson.« Er schrieb ihn in sein Terminbuch. »Bis morgen, Fiona.«
    Er legte auf, drückte einen Knopf oben an der Telefonanlage und sah die Frau an, die ihm auf der anderen Seite des Schreibtischs gegenübersaß. »Entschuldigen Sie, bitte. Ich habe das Ding jetzt abgestellt. Wo waren wir stehen geblieben?«
    Sie schlug die Beine übereinander. »Ich habe gesagt, dass ich mit niemandem darüber gesprochen habe.«
    »Ich rate meinen Patienten normalerweise, sich anzuhören, was Familie und Freunde davon halten, bevor sie sich zu einem Eingriff entschließen«, erwiderte O’Connor.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte, dass es eine Überraschung wird. Darum geht es nämlich. Ich erzähle allen, dass ich Urlaub mache, und dann komme ich als neuer Mensch wieder.«
    »Sie haben nicht mal Ihren Partner in Ihre Pläne eingeweiht?«
    »Ich bin alleinstehend«, antwortete sie. Ein feuchter Schimmer trat in ihre Augen, doch sie blinzelte die Tränen weg und setzte sich kerzengerade hin.
    Ja, dachte O’Connor. Du hast eine traumatische Erfahrung gemacht, höchstwahrscheinlich aufgrund einer grundlegenden Schwäche deines Charakters. Vielleicht warst du zu eifersüchtig. Möglicherweise unsicher. Vermutlich einfach nur langweilig. Und jetzt, statt dich mit den wahren Gründen auseinanderzusetzen, warum alles schiefgegangen ist, gehst du her und erfindest dich neu, indem du einen Kredit aufnimmst und dir ein paar kosmetische Eingriffe kaufst. Wahrscheinlich leistest du dir auch noch eine neue Frisur. Und das war’s dann. Dein neues Ich wird ganz genauso weitermachen wie dein altes, weil du in Wirklichkeit überhaupt nichts geändert hast.
    Er rutschte ein wenig auf seinem Stuhl hin und her, weil ihm sein schlimmes Knie wie üblich zu schaffen machte. Er senkte den Blick auf den Patientenfragebogen vor sich auf dem Tisch und ging sofort zum letzten Abschnitt.
    »Dürfte ich Sie fragen, wie Sie vom Beauty Centre erfahren haben? Hat es Ihnen jemand empfohlen, oder haben Sie eine Anzeige gesehen?«
    »Ich habe Ihre Anzeige in der Rubrik ›Schönheit und Gesundheit‹ unserer Lokalzeitung gelesen. Dann habe ich gesehen, dass Sie ganz in der Nähe meines Büros sind, und da dachte ich, schau doch mal vorbei.«
    O’Connor nickte.
    »Heißt das also, dass Sie mich behandeln werden?«, wollte sie wissen, als er anfing, den Fragebogen auszufüllen.
    »Fangen wir zunächst mit einer Einschätzung an. Mit welchen Teilen Ihres Gesichts sind Sie unzufrieden?«
    Sie hob das Kinn und sah ihn an. »Meine Augen hängen immer mehr herab, besonders die Haut darunter. Und dann kommen langsam auch diese Falten über der Oberlippe dazu. Auch mein Hals macht mir Sorgen. Die Haut da muss gestrafft werden.«
    O’Connor betrachtete das Gesicht einer völlig normalen Fünfundvierzigjährigen. Abgesehen von den leicht geschwollenen Tränensäcken, die man mit einer

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