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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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selben Zeit hier bei Ihnen war wie das Mädchen?«
    »Ja, war er. Ich war gerade beschäftigt.« Er deutete auf den Vorhang im hinteren Teil des winzigen Raums. »Mit einem anderen Kunden.« Er sah ins Buch. »Da steht’s ja. Ein Maori-Armring, fünfundsiebzig Pfund. Sie haben zusammen hier gewartet, bis ich fertig war.«
    »Haben Sie sich unterhalten?«, wollte Rick wissen und beugte sich erwartungsvoll vor.
    »Keine Ahnung. Wenn das Gerät brummt, höre ich nicht viel von dem, was draußen vor sich geht.«
    »Aber sie waren eine Weile hier. Saßen nebeneinander.«
    Jake nickte. »Bestimmt eine halbe Stunde.«
    Jon stand auf. »Besten Dank. Sie waren uns wirklich eine große Hilfe.«
    Als sie wieder die Treppe hinuntermarschierten, fing Rick an, in Vorfreude auf seinen Wettgewinn »I’m in the Money« zu summen.
    »Nur nicht übermütig werden«, mahnte ihn Jon mit erhobenem Zeigefinger. »Es gibt nichts, was ihn mit Angela Rowlands oder Carol Miller in Verbindung bringen würde.«
    »Stimmt. Aber Angela Rowlands war auf Partnersuche, und Carol Miller verschwand während einer mysteriösen Besorgung. Je eher und je mehr Information in HOLMES eingegeben wird, desto eher wird sich auch eine Verbindung zu Gordon Dean herausstellen. Warten Sie’s ab.«
    »Ich warte, aber nicht in atemloser Spannung.«
     
    Abgesehen von ein paar Kellnern, die die Tische deckten, herrschte in Don Antonio gähnende Leere. Der Geschäftsführer setzte sich an einen Tisch neben der Eingangstür und hielt Gordon Deans Foto schräg vors Fenster. Sein Akzent hatte die notwendigen verlängerten Vokale, die es brauchte, um italienische Authentizität zu demonstrieren.
    »Ah, ja, Mr. Dean, er speist regelmäßig hier. Aber auf diesem Foto hat er noch seine alte Frisur.«
    »Und wann war das letzte Mal, dass er hier war?«, fragte Rick.
    Der Geschäftsführer machte eine Handbewegung. »Vor vier, fünf Tagen?«
    »Fünf«, sagte Rick.
    Der Geschäftsführer sah ihn erstaunt an. »Sie wissen es schon?«
    Rick nickte. »Wo hat er gesessen?«
    Ein Finger zeigte auf die andere Seite des Raums. »An dem Ecktisch für zwei Personen. Aber er war allein.«
    »Und um wie viel Uhr ist er gegangen?«
    »Früh – er isst immer früh. Er hat seinen Tisch lange vor acht geräumt, da bin ich sicher.«
    »Wissen Sie noch, was er anhatte?«
    »Baumwollhosen vielleicht und ein schwarzes Hemd. Sportlich-elegant, wie es so schön heißt.«
    »Und was-für einen Eindruck hat er auf Sie gemacht? Sie erwähnten, dass er einen neuen Haarschnitt hatte?«
    »Ja. Sehr kurz und nach oben stehend. Auch sein Schnurrbart war weg. Er hat ganz anders ausgesehen. Viel jünger. Wie neu.«
    »Machte er einen glücklichen Eindruck?«
    »Natürlich.« Der Geschäftsführer spreizte die Finger. »Immer glücklich. Und, ja, er hat sich ein Glas Champagner bestellt, obwohl er niemanden zum Anstoßen hatte.«
    Sie kehrten aufs Revier zurück und fingen an zu tippen. Zwei Stunden später waren ihre Berichte fertig, und sie übergaben sie dem Informationskoordinator. Der würde sie lesen und auf wichtige Details überprüfen und diese schließlich dem Datentypisten weiterreichen, damit der sie in HOLMES, der zentralen Datenbank für Kapitalverbrechen, eingab.
    Rick lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und streckte die Arme über den Kopf. »So. Nächster Halt Gordons bevorzugte Nachtlokale?«
    Gay Village, ich komme, dachte Jon, und es war ihm nicht wohl bei dem Gedanken. »Ja, ich denke schon.«
    Rick sah hinaus auf den dunkler werdenden Himmel.
    »Jetzt zu gehen hat gar keinen Sinn – es ist noch viel zu früh. Wie wär’s mit einem schnellen Imbiss um die Ecke?«
    Jon rieb sich mit dem Handrücken den Mund und dachte an Pete Grays Dienstplan. Seine Schicht in Stepping Hill endete um acht. Weniger als eine Stunde Zeit. Er überlegte, ob er vorschlagen solle, ihm zu folgen, um zu sehen, was er nach Dienstschluss trieb.
    Doch dann stellte er sich vor, was Rick dazu sagen würde: Unser Auftrag lautet, Gordon Deans Verschwinden zu untersuchen, und daran sollten wir uns halten, bis wir neue Anordnungen bekommen.
    Jon schnalzte mit der Zunge. »Also, eigentlich müsste ich mich mal zu Hause blicken lassen. Meine bessere Hälfte vergisst sonst ganz, wer ich bin.«
    »Kein Problem, ich habe auch noch einiges zu tun.« Ricks Lächeln war übertrieben, und plötzlich kam Jon der Gedanke, ob auch bei Rick zu Hause jemand auf ihn wartete. Rick sah auf die Uhr. »Wann wollen wir uns treffen? So

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