Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
Vom Netzwerk:
machen lassen?«
    Jon zuckte die Achseln. »Könnte sich vielleicht lohnen nachzufragen, wie oft jemand von Jake eine Betty Boop verlangt.«
     
    »Wieder da, meine Herren? Die Versuchung lässt Sie also nicht ruhen? Wussten Sie, dass es bei allen Körper-Piercings zwei zum Preis von einem gibt? Sie könnten halbehalbe machen, jeder eine Brustwarze.«
    Jon beugte sich über den Tisch, so dass Jake nichts anderes mehr sah als seinen riesigen Oberkörper. Er wusste, dass seine Größe einschüchternd wirkte. Aber wenn jemand so nervig war wie dieser lächerliche Schwachkopf, wen kümmerte es? Er starrte ihn wortlos an, bis das provokante Grinsen in sich zusammenschrumpfte. Dann hob er eine Hand und holte damit in Richtung Jakes Kopf aus. Jake zog automatisch die Schultern hoch und kniff in Erwartung des Schlags die Augen zusammen. Doch Jons Hand fuhr über seinen Kopf hinweg und senkte sich auf das Buch mit den Beispieltätowierungen auf dem Regal daneben. »Immer locker, Mann, ich mach doch nur Spaß«, spottete Jon und setzte sich.
    Jake öffnete wieder die Augen. »Ah, Sie wollen lieber ein Tattoo?« Aber wirklich kess klang das diesmal nicht.
    Jon ignorierte den Kommentar und blätterte die Plastikhüllen durch, bis er auf die richtige Seite stieß. »Betty Boop. Wie oft haben Sie von der Tattoos gemacht?«
    Jake bog die Mundwinkel nach unten. »Keine Ahnung. Nicht sehr oft. Warum?«
    »Führen Sie Buch über die Tätowierungen, die Sie machen?«
    »Schon.«
    »Und wie sieht’s mit Papier aus? Quittungen, Laufzettel der Verkäufe, solche Sachen?«
    Er nickte. »Natürlich. Ich führe Buch und zahle meine Steuern. Alles, um meinen Beitrag zu leisten zur Finanzierung der Gehälter von Dienern des Staates wie Ihnen.«
    »Sehr brav.« Jon lächelte. »Wir wollen Folgendes wissen. Abgesehen von seiner letzten Lieferung, wann haben Sie das letzte Mal Handschuhe von Gordon Dean gekauft?«
    Jake holte einen Ordner aus dem Regal und fing an, ihn von hinten nach vorne durchzublättern. »Hier haben wir’s, am fünfzehnten Januar.«
    »Hervorragend. War das auch der Tag, an dem Sie ihm seinen Marienkäfer tätowiert haben?«
    Jake dachte nach. »Könnte sein. Ja, ich glaube, das war wirklich am selben Tag.«
    »Können Sie uns sagen, was für Tattoos Sie an diesem Tag sonst noch gemacht haben?«
    Jake nahm ein Hauptbuch aus dem Regal. Für jeden Monat gab es eine Seite. Darauf waren die Namen der Tätowierungen und die jeweiligen Preise aufgelistet. Sein Finger blieb in der Mitte der Liste für Januar stehen. »Ja, da ist der Marienkäfer. Fünfundzwanzig Pfund.«
    Jon sah sich die Seite an. Direkt darunter war ein Eintrag über eine Betty Boop und in der Spalte daneben stand der Preis, sechzig Pfund. »Ich weiß, das ist jetzt schon ein paar Wochen her, aber können Sie sich noch erinnern, wer sich das Betty-Boop-Tattoo hat machen lassen?«
    Jake schloss die Augen und hob eine Hand ans Gesicht.
    Daumen und Zeigefinger drehten an dem silbernen Bolzen auf seiner Nasenwurzel, als wäre er eine Drehscheibe, mit der man Erinnerungen einstellen konnte. »Ein junges Mädchen. Ich habe sie nach einem Ausweis gefragt, um zu sehen, ob sie schon achtzehn war.«
    Jon zog die Augenbrauen in die Höhe. »Und?«
    »Ja, war sie. Na ja, sie hatte eine von diesen Altersnachweiskarten für Kneipen.«
    »Können Sie sich an den Namen auf der Karte erinnern?«
    Jake runzelte die Stirn und schwieg ein paar Sekunden.
    »Nein, tut mir leid.«
    »Auf welchem Körperteil haben Sie das Tattoo gemacht?«
    Er klopfte sich auf die linke Gesäßtasche seiner Hosen.
    »Hier, direkt unter der Sliplinie.«
    »Wie hat sie ausgesehen?«
    »Keine Ahnung. Ungefähr einssiebzig groß. Schlank, hübsch. Stupsnäschen, braune Augen und kurze braune Haare.«
    »Wie kurz?«
    Jake hielt sich eine Hand direkt unters Ohr.
    »Irgendwelche besonderen Kennzeichen? Narben, Muttermale, Piercings, so was in der Art?«
    »Könnte sein, dass sie ein paar Piercings oben am rechten Ohr hatte.«
    Jon und Rick wechselten einen Blick.
    »Notieren Sie sich die Adressen Ihrer Kunden? Für Mailinglisten, zum Beispiel?«, fragte Rick.
    Jake schnaubte. »So hightech bin ich nicht. Das Ding hier auf dem neuesten Stand zu halten, ist so ziemlich das höchste der Gefühle«, sagte er, eine Hand auf dem Hauptbuch.
    »Wie hat sie bezahlt?«, erkundigte sich Jon mit einem Blick auf die Spalte mit den Zahlungen.
    »Bar. Ich nehme nur Bares.«
    »Können Sie sich erinnern, ob Gordon Dean zur

Weitere Kostenlose Bücher