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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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ihr mir ein Ticket für den Rückflug besorgen könntet. Entweder von Eau Claire, Madison, Milwaukee oder von St. Paul/ Minneapolis.«
    »Bleib, wo du bist«, sagte sie. »Es ist bereits ein Flugzeug für dich unterwegs.«

15
    Auf dem Weg zum Flughafen von Eau Claire hielt Jake bei einem Kinko’s Copyshop an, verbrachte eine halbe Stunde damit, das Dossier zu fotokopieren, und schickte die Kopie per FedEx an sich selbst nach Washington. Sein nächster Halt war ein OfficeMax-Laden, wo er eine billige Plastikaktentasche kaufte, in die er das Original des Dossiers hineinpackte. Das Flugzeug sollte um Viertel nach zwölf landen. Madison rief pünktlich um zwölf Uhr an.
    »Ich habe heute Morgen mit dem FBI gesprochen. Mit deinem Freund Novatny. Ich hab ihm nicht erzählt, dass Howard Linc getötet hat. Ich hatte Angst davor«, sagte sie. »Allerdings
glaube ich, dass sie es ohnehin wissen. Ich hab ihm ein paar Namen genannt, auch den von Howard Barber. Howard hab ich von einem öffentlichen Telefon aus angerufen, nachdem ich gestern Abend mit dir gesprochen hatte, und ihm gesagt, dass das FBI nichts von dem Dossier weiß.«
    »Okay. Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich habe über alles nachgedacht«, sagte Jake. »Kannst du heute Abend zu mir kommen? Und ein paar Sachen zum Übernachten mitbringen? Ich habe ein Gästezimmer.«
    »Nun ja … Warum?«
    »Ich möchte nicht, dass du allein in deinem Haus bleibst, aber ich brauche dich in Washington«, sagte Jake. »Ich möchte es dir lieber persönlich erklären. Versuch, das zu regeln.«
    »Okay, ich komme. Um wie viel Uhr?«
    »Ich sollte gegen sieben oder acht da sein. Sagen wir acht Uhr. Wenn ich es nicht schaffe, rufe ich dich an«, sagte Jake. »Madison, red über nichts Brisantes in deinem Wohnzimmer. Und benutz das Telefon im Flur neben der Küche nicht.«
    »Glaubst du, hier sind Wanzen?«
    »Das ist durchaus möglich. Bleib unter Leuten, isolier dich nicht. Ruf mich nur von öffentlichen Telefonen aus an. Wenn du heute Abend kommst, fahr zu dem Tor hinterm Haus wie letztes Mal. Ich lass dich dann rein.«
     
    Der Jet gehörte dem Heimatschutzministerium. Er war nichts Besonderes, doch die Abfertigung war sehr zügig. Während des Rückflugs ging Jake noch einmal das Dossier durch und überlegte sich, wie er es präsentieren sollte. Ab und zu blickte er hinaus auf die Landschaft unter ihm; meistens sah er dabei die Augen von Greens blonder Sekretärin.
    Um vier Uhr nachmittags landeten sie auf dem National Airport und rollten bis zu einem Regierungshangar. Jake wurde von einem Fahrer der Fahrbereitschaft des Weißen Hauses auf
dem Rollfeld erwartet und folgte ihm zu einem unauffälligen Mercedes Kombi, in dem es nach Zwiebeln und Motoröl roch. Eine halbe Stunde nachdem das Flugzeug gelandet war, betrat er das Blaue Zimmer.
    Ein Leutnant von der Marine erwartete ihn, um ihn zu Danzigs Büro zu begleiten. Dort winkte ihn Gina sofort durch.
     
    Danzig stand neben seinem Schreibtisch, die Hände in den Hosentaschen. Er sah aus, als hätte er nichts anderes getan als gewartet.
    »Haben Sie es?« Danzig war außergewöhnlich angespannt; er vibrierte förmlich.
    Jake nickte, ließ sich in einen Sessel fallen und behielt die Aktentasche auf dem Schoß. Er war müde. Der Stress machte ihm allmählich zu schaffen. »Die einzige Frage ist, ob es echt ist. Ich bin aber fast sicher, dass es das ist, und genauere Untersuchungen werden das vermutlich bestätigen. Aber ich bin in eine Morduntersuchung hineingeraten, und meine Aussage dem FBI und der Polizei von Madison gegenüber war ehrlich gesagt nicht ganz vollständig.«
    »Inwiefern nicht vollständig?«
    Jake klopfte auf das Dossier. »Die Morde hängen mit diesem Ding hier zusammen. Wir müssen es so bald wie möglich den Feds übergeben. Wir haben nur wenige Tage Zeit. Ich fühle bereits eine Anklage wegen Behinderung der Justiz über mir schweben.«
    »Wenn Sie es übergeben, können die höchstens sagen, dass Sie spät dran sind«, sagte Danzig.
    »Von wegen. Wenn die mich wollen, dann kriegen die mich auch«, erwiderte Jake. »Da braucht nur der Präsident mit sanfter Stimme jemandem etwas in den Nacken zu hauchen. Worte wie nationale Sicherheit. Da muss einer dran glauben, so was in der Art.«

    Danzig nickte, wich Jakes Blick aber aus. »Wie auch immer.«
    »Yeah.« Jake begann, die billige Aktentasche auszupacken. »Hier ist das Zeug. Die Sache funktionierte so …«
    Danzig wollte jedes einzelne Papier

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