Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
Vom Netzwerk:
per Handy in seinem Büro an. »Halten Sie alle Gespräche für mich fest,
stellen Sie nichts durch. Ich bin bei Madison Bowe, es könnte eine Weile dauern.«
    Seine Sekretärin sagte: »Sie haben um sechs einen Termin mit Price und Walton im Hay-Adams-Hotel. Nehmen Sie den trotzdem wahr?«
    »Ich werde dort sein. Und rufen Sie Colonel Lake an und sagen Sie ihm, was passiert ist, dass ich mich da nicht drücken kann. Ich rufe ihn morgen früh an.«
    Seufzend schaltete er das Telefon aus. Ihm graute vor dem, was ihm bevorstand. Er stieg aus dem Wagen, ging auf das Haus zu, begrüßte ein paar Leute auf der Veranda und erhielt von einem von ihnen einen kräftigen Armdruck, dann schob er sich durch die Menschen, die sich in Madison Bowes Wohnzimmer drängten. Madison redete gerade mit einem alten Bekannten aus Lincoln Bowes Golfclub, doch sie löste sich von ihm, kam auf Barber zu und umarmte ihn. »Danke, dass du gekommen bist, Howard.«
    »Mein Gott, Maddy …«
    »Wir müssen reden.« Von überall im Zimmer beobachteten die Leute, wie die Frau des jüngst verstorbenen Senators einen auffallend großen und gutaussehenden Schwarzen umarmte, der einen Anzug trug, der gut und gerne fünftausend Dollar gekostet haben mochte. Man konnte das Raunen beinahe hören. »Lass uns irgendwo hingehen«, sagte Madison, »bloß nicht in die Küche, da sind hundert Leute, irgendwo anders.«
    Er folgte ihr an der Treppe vorbei ins Arbeitszimmer. Die Tür war geschlossen. Sie öffnete sie, streckte den Kopf hinein und stellte fest, dass niemand drinnen war. »Hier rein.«
    Sie traten ins Zimmer. Madison zog die Tür hinter sich zu. »Linc … War es Goodman?«
    »Ich nehme es an«, sagte Barber.
    »Haben sie ihn gequält? Ich glaube nicht, dass er große Schmerzen hätte ertragen können …«

    »Maddy, ich weiß es einfach nicht«, sagte Barber. »Die meisten meiner Kontaktpersonen sitzen im Pentagon, nicht beim FBI. Ich hab einige der Stabsleute drüben auf dem Hügel angerufen, aber die konnten nicht viel herausfinden. Ich nehme an … Was hat das FBI dir erzählt?«
    »Die wissen nichts«, sagte sie. »Dieser Winter, der Typ, von dem ich dir erzählt habe – er war anscheinend dort. Ich hab versucht, ihn zu Hause anzurufen, aber er meldet sich nicht. Ich hab mehrere Nachrichten hinterlassen.«
    »Du hast gesagt, er arbeitet für Danzig.«
    »Das stimmt. Ich nehme an, er war mit dem FBI dort. Er hat gesagt, er wolle ein paar FBI-Bürokraten in den Hintern treten, damit die was unternehmen. Ich hab ihn auf Goodman gehetzt.«
    »Ich bezweifle, dass Goodman selbst etwas damit zu tun hat – vermutlich ein paar von den Watchmen, eventuell Darrell Goodman«, sagte Barber. »Aber Arlo Goodman ist zu clever … Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich glauben soll.« Er zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab.
    Und Madison dachte: Irgendwie lügt er . »Ich werde versuchen, mit Winter zu reden. Ich rufe ihn alle fünfzehn Minuten an, bis ich ihn erwische. Er ist so einer wie du, er war auch in Afghanistan.«
    »Ich hab von ihm gehört«, sagte Barber. »Er hat ein Buch über das Pentagon geschrieben.«
    Sie nickte. »Johnnie Black hat es mir erzählt. Winter’s Guide to the Inside .«
    »Ich glaube, ich sollte mit ihm reden«, sagte Barber. »An irgendeinem Punkt werden wir vielleicht … die Ermittlungen beeinflussen wollen. Es wäre wohl besser, wenn ich das mache, und nicht du.«
    »Okay. Wenn ich ihn erreiche, sag ich ihm, er soll dich anrufen.«

    »Ja, wäre besser, wenn er mich anruft«, sagte Barber. »Und ich denke, es wäre gut, wenn du ihm von Linc und mir erzählst. Die ganze Geschichte. Dann muss er irgendwie Stellung beziehen …«
    »Oh, Howard …« Sie war entsetzt.
    »Es wird doch ohnehin rauskommen. Besser so als auf eine andere Weise.«
    Barber wandte sich einen Moment von ihr ab und starrte auf das Fenster, dessen Rollo heruntergelassen war, als ob er hindurchsehen könnte. »Gott steh mir bei.« Er rieb sich das Gesicht, dann wandte er sich ihr wieder zu und fragte: »Wie fühlst du dich?«
    »Ich bin traurig, ich bin müde, und ich bin richtig wütend.«
    »Und du bist richtig, richtig reich.«
    »Howard …« Sie stützte die Hände in die Hüften.
    Er schüttelte den Kopf und hob eine Hand als Zeichen des Friedens. »Hey, Maddy. Linc hat mir mal erzählt, dass von allen Frauen, die er je kennen gelernt hat, du die Einzige warst, die es nicht auf sein Geld abgesehen hatte. Ich glaube, deshalb hat er dich

Weitere Kostenlose Bücher