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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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beenden. »Ich persönlich glaube, dass es Bowe ist. Wenn die Autopsie abgeschlossen ist, sollten wir es genau wissen. Ich habe gehört, man hätte Haarproben von seinem Kopfkissen, aus seinem Auto und so weiter genommen. Vielleicht auch von seiner Mutter. Sie werden es herausfinden.«
    Jake unterbrach ihn. »Ich muss Ihnen eine unangenehme Frage stellen, Governor. Wer ist Schmidt, und warum lassen Sie den ganzen Staat auf den Kopf stellen, um ihn zu finden?«

    Es wurden rasch einige Blicke getauscht, dann sagte Robertson: »Wir haben nicht den ganzen Staat auf den Kopf stellen lassen.«
    »An seiner Tür hing ein Brief …«
    »Bitte beweisen Sie mir …«, begann Robertson.
    »Wir haben nach ihm Ausschau gehalten«, sagte Goodman und brachte Robertson mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Er hat sich eine Zeit lang mit einigen Watchmen in Charlottesville herumgetrieben. Er wurde nie aufgenommen, nie ausgebildet, nie akzeptiert. Unsere Leute dort fanden ihn ein bisschen dubios. Dann …« Goodman zuckte mit den Schultern und sah Patricia an.
    »Er hat ein paar Mal unseren Männern gegenüber erwähnt, dass in Bezug auf Lincoln Bowe etwas unternommen werden sollte«, sagte Patricia.
    »Oje«, sagte Jake.
    »Yeah. Die Sache ist die, er war keiner von unseren Männern«, betonte Patricia. »Doch als wir davon hörten, wussten wir, dass das auf uns zurückfallen könnte. Deshalb haben wir nach ihm gesucht.«
    »Warum haben Sie das niemandem gesagt?«, fragte Jake. »Warum haben Sie es mir heute Morgen nicht gesagt?«
    »Weil es zu dem Zeitpunkt reine Politik war«, erwiderte Goodman. Jake nickte. Sie alle schwammen in einem Meer von Politik, und der Strom der Gezeiten ließ nie nach, nicht einmal bei Mord. »Niemand wusste, wo Bowe war. Er hätte durchaus zum Skilaufen in Aspen sein können. Es gab keine Beweise für eine Entführung, keine Beweise für irgendwas. Aber wir waren nervös, also haben wir nach Schmidt gesucht. Und jetzt das. Wir kommen uns vor, als hätte man uns … diese Suche regelrecht aufgenötigt. Als würde sich irgendwer wahnsinnig anstrengen, uns etwas anzuhängen.«
    Jake nickte erneut und dachte an die Waffe in Schmidts Haus.
Das roch tatsächlich nach einer abgekarteten Sache. Warum sollte er seine Waffensafes ausräumen und eine Waffe im Keller verstecken, wo selbst ein Amateureinbrecher sie leicht finden würde?
    »Nehmen Sie die Bowes unter die Lupe«, sagte Goodman mit eindringlicher Stimme. »Madison und Lincoln. Sehen Sie sich deren Freunde genauer an. Schauen Sie, ob Ihnen irgendetwas auffällt. Stellen Sie Hypothesen auf. Mutmaßen Sie irgendetwas. Versuchen Sie rauszukriegen, was passiert ist. Ja, was ist passiert?«
    Alle saßen da und sahen sich an, und schließlich sagte Jake: »Ich brauche alles, was Sie über Schmidt haben.«
    »Das bekommen Sie«, erwiderte Goodman. »Das FBI im Übrigen auch. Die haben bereits danach gefragt. Sie sind in seinem Haus.«
    »Wann kann ich die Sachen haben?«
    »Geben Sie uns eine E-Mail-Adresse, und wir schicken es Ihnen heute Abend oder morgen früh. Also – werden Sie es tun?«
    »Ich werde erst mit Danzig reden«, sagte Jake.
    »Reden Sie mit ihm, und melden Sie sich anschließend wieder bei uns. Ralph ist Ihr Verbindungsmann.« Er schnippte mit den Fingern in Richtung seines Assistenten. »Er steht rund um die Uhr zur Verfügung. Wenn Sie etwas brauchen – egal was -, rufen Sie ihn an. Hilfe bei den Nachforschungen, juristischen Rat …«
    »Muskeln …«, sagte Patricia grinsend.
    »Muskeln helfen hier nicht«, erwiderte Jake.
    »Vergessen Sie nicht, dass man Bowe den Kopf abgetrennt und seine Leiche verbrannt hat«, sagte Patricia.
    »Ich frage mich, ob dieser Schmidt ungefähr die gleiche Grö ße und das gleiche Gewicht hatte wie Bowe«, sagte Goines.
    »Das ist bescheuert«, entgegnete Robertson.

    »Hey, niemand hat irgendeine Idee«, sagte Goines, nahm einige M&Ms aus der silbernen Schale und warf sie sich in den Mund. »So wie die Dinge liegen, ist nichts zu weit hergeholt.«
    »Es gibt eine Sache«, sagte Jake, »die mir Sorgen macht; eine Zeile: Wer erlöst mich von diesem lästigen Priester?«
    »Das macht uns allen Sorgen«, sagte Goodman. »Wenn irgendein Schwachkopf glaubte, er hat es für mich getan, dann wird der Mord wie eine Makrele in der Sonne stinken und uns für immer das Leben vermasseln.«
    Sie redeten noch einige Minuten; schließlich stand Jake auf und sagte: »Ich muss jetzt weg. Ich hab alle möglichen Köder

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