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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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begraben? In der Zeit, die man braucht, um das ganze Holz aufzuschichten, hätten ihn zwei Männer einen Meter tief unter der Erde gehabt, wenn sie sich angestrengt hätten. Dann wäre er möglicherweise noch jahrelang nicht gefunden worden. War das Feuer wirklich gelegt worden, um ihn zu verbrennen? Oder sollte es Aufmerksamkeit erregen? Diese ganze Szene kommt mir so vor, als hätte sie jemand inszeniert, damit sich die Medien vor Begeisterung überschlagen.«
    Der Sheriff musterte ihn forschend und fragte dann: »Was genau machen Sie eigentlich?«
    »Weißt du, wenn das so ist, Jake«, sagte Novatny, »dann werden mindestens fünfzig Leute unsere Berichte lesen, den ganzen Tatortkram. Da wird was durchsickern.«
    »Das denke ich auch«, sagte Jake.
     
    Der Geruch der Leiche wurde allmählich unerträglich, und sie konnten eigentlich nicht viel tun, außer sie anzustarren. Als sie den Wald verließen, kam ihnen Clancy auf halbem Weg entgegen.
    Er nickte. »Es ist Bowe.«

    Der Abend dämmerte, und mit ihm kamen die Moskitos. Jake ging kleine Staubwolken aufwirbelnd die Straße hinunter und hantierte an seinem Handy. Novatny ging in die andere Richtung und hantierte ebenfalls an seinem Handy.
    »Verdammte Scheiße«, sagte Danzig zu Jake. »Moment mal, Jake. Verdammte Scheiße …«
    Jake hörte ihn auf einem anderen Apparat telefonieren. »Er ist es. Ja, zu neunzig Prozent, die haben einen DNA-Test gemacht. Nein, nein, er ist es.« Er sprach wohl mit dem Präsidenten.
    Dann meldete er sich wieder. »Können Sie der Sache noch weiter nachgehen?«
    »Äh … vielleicht.«
    »Will ich das wissen?«
    »Nein, das ist nicht notwendig – noch nicht. Außerdem rufe ich von einem Handy aus an.«
    »Okay. Sagen Sie’s mir, wenn es notwendig ist. Hat das FBI jemanden zu Madison Bowe geschickt?«
    »Soweit ich weiß, noch nicht.«
    »Sagen Sie diesem Novatny, dass ich den FBI-Direktor anrufe. Ich will, dass jemand von einigem Rang das erledigt. Ich möchte nicht, dass so ein hergelaufener Vertreter des Sheriffs sie anruft. Sagen Sie Novatny, er soll das mit dem Büro des Direktors absprechen. Ich rufe den Direktor sofort an.«
    »Ja, Sir.«
     
    Novatny, Parker und der Sheriff standen auf dem Parkplatz und warteten, dass Jake sein Telefongespräch beendete. Als er schließlich fertig war, fragte Novatny: »Was nun?«
    »Der Fall gehört euch«, sagte Jake. »Höchste Priorität. Du sollst mit dem Büro des Direktors absprechen, wer Mrs. Bowe informiert. Danzig ruft den Direktor gerade an. Vielleicht schickt er ihn persönlich vorbei, um es ihr zu sagen.«

    »Das wird seine Laune heben«, erwiderte Parker. »Wo der Direktor eh schon so ein warmherziger Mensch ist.«
    »Das wird die Horrorsondereinheit schlechthin«, sagte Novatny zu Parker. »Und wir haben sie am Hals. Wir brauchen hier sofort ein komplettes Spurensicherungsteam. Wir brauchen Leute, die die Virginia-Cops eingehend befragen. Wir brauchen alles.«
    Der Sheriff hob abwehrend die Hände. »Dann bin ich aus der Sache raus. Wenn Sie was brauchen, rufen Sie mich an.«
    »Sie klingen aber nicht gerade unglücklich«, sagte Parker. »Stört es Sie nicht, wenn ein Haufen Feds durch Ihren Zuständigkeitsbereich trampelt?«
    Der Sheriff grinste verkniffen. »Ich bin für fünfhundertneunundachtzig Quadratmeilen zuständig und nicht für US-Senatoren, die geköpft und verbrannt werden. Ich kümmere mich um die fünfhundertneunundachtzig, und Sie kümmern sich um den Senator. Wenn wir euch irgendwie helfen können, werden wir das natürlich tun, ihr armen Schweine.«
    Im Auto, auf dem Weg zum Hubschrauber, sagte Jake zu Novatny: »Dieser Tipp, den ich da bekommen hab, der Kerl mit den Waffen.«
    »Schmidt«, sagte Novatny. »An den hab ich auch schon gedacht, wollte ihn aber in Gegenwart der Cops nicht erwähnen. Was hast du rausgekriegt?«
    »Ich bin bei ihm zu Hause vorbeigefahren, aber es war niemand da. Ich hab durch die Fenster gesehen. In einem der Schlafzimmer stehen vier Waffensafes, die Türen sind offen, und es scheint nichts drin zu sein. Sieht so aus, als wäre schon länger niemand da gewesen. An der Tür hängt ein Zettel von den Watchmen mit der Bitte, er solle sich melden. Hat er anscheinend nicht gemacht.«
    »Okay.« Novatny nickte. »Du bist aber nicht reingegangen?«

    »Natürlich nicht. Ich hab mir nur gedacht, dass du vielleicht ein paar Leute vorbeischicken willst, die sich dort umsehen.«
    »Das werd ich machen«, sagte Novatny.
    »Ich meine am

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