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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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in Thailand und bumst Zwölfjährige. Wir bringen doch keinen Unschuldigen um.«
    »In Thailand ?«
    »Schmidt steht auf Nutten«, sagte Barber. »Junge, braunhäutige Nutten. Er hat außerdem eine Verbindung zu Goodman. Sie waren auf derselben Militärbasis in Latakia, zur gleichen Zeit. Er hat immer wieder versucht, bei den Watchmen einzutreten. Und er liebt Waffen.«
    »Waffen …«

    »Waffen. Und vor allem brauchte er dringend Geld. Wir haben ihm einen Job in Thailand angeboten, als Barkeeper in einem amerikanischen Lokal südlich von Bangkok. Er hat den Job angenommen. Wir hatten das über einen Kumpel von mir eingefädelt und mussten den größten Teil seines Gehalts zahlen, so dass der Thai, dem das Lokal gehört, für ein paar Monate praktisch einen kostenlosen amerikanischen Barkeeper hat.«
    Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte, doch sie fragte weiter. »Lincoln war also tot?«
    »Ich hab bei ihm gesessen, bis er aufgehört hat zu atmen. Er hat eine Überdosis Rinolat genommen.«
    »Und Schmidt?«
    »Schmidt ist in einem Strandort, der ungefähr so groß ist wie mein Pimmel«, sagte Barber. »Wir haben ihm erklärt, wir hätten ihn angeheuert, damit er sich als ehemaliger Chinahändler ausgibt. Er hat sich einen Bart wachsen lassen, mixt Drinks und kommt zum ersten Mal in seinem Leben richtig gut klar.«
    »Warum weiß das keiner? Warum weiß die Polizei das nicht?«
    Barber zuckte mit den Schultern. »Bisher wird man noch nicht generell kontrolliert, wenn man das Land verlässt. Nur bei der Einreise. Wir haben ihm das Ticket gegeben, also gibt es auch keinen finanziellen Nachweis.«
    »Howard, wenn du mich belügst …«
    »Ich lüge nicht. Schmidt hat keine Ahnung, wer wir sind, wer ihm das Ticket gekauft hat und wie das alles funktioniert«, sagte Barber. »Er hat nur den guten Deal gesehen, den ihm ein Typ in einer Bar anbot, und hat akzeptiert. Wenn jemand glaubt, wir hätten ihn umgebracht, wenn es irgendwelche juristischen Probleme geben sollte … wird er einfach von einem amerikanischen Touristen ›entdeckt‹.«
    »Mein Gott, Howard. Wie kannst du so etwas geheim halten? Da müssen doch etliche Leute drin verwickelt sein …«

    »Das sind die gleichen Leute, die all die Jahre über Linc und seine Freunde den Mund gehalten haben.«
    Sie trat ein paar Schritte zurück, um nachzudenken, weil sie sich von der Flut von Informationen erdrückt fühlte.
    »Jetzt erzähl mir von Winter«, sagte Barber. »Wie hat er von dem Dossier erfahren?«
    »Ich weiß nicht, wie er davon erfahren hat, aber er hat Tony Patterson aufgespürt, und Tony hat es ihm in Umrissen erzählt«, sagte Madison. »Er weiß nicht, wo es ist oder wer es hat. Er weiß noch nicht mal, ob es wirklich existiert. Ich hab ihn zu Al Green nach Wisconsin geschickt. Ein nutzloses Unterfangen. Ich wollte ihn in erster Linie von hier weghaben. Weg von dir. Das waren doch deine Leute, die ihn überfallen haben, stimmt’s? Ihr hättet ihn umbringen können …«
    »Hör mir zu … Wenn er zu Green fährt, sind das ein bis zwei Tage. Vielleicht kann ich mit ein paar Leuten reden, um ihn auf eine andere Spur zu lenken.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Deine Leute haben ihn überfallen …«
    Barber wich ihrem Blick aus. Das war auch eine Antwort. Sie ging wieder auf ihn zu, hob die Faust, doch er trat zur Seite, hielt eine Hand abwehrend hoch und fragte: »Hat er dir von dem Gehirntumor erzählt?«
    »Ja, er …« Sie wollte ihm schon von Rosenquist erzählen, doch dann hielt sie das plötzlich für keine so gute Idee mehr. Sie war sich immer noch nicht sicher, was mit Schmidt geschehen war, was Barber ihm möglicherweise angetan hatte. Und ihre Gefühle Jake gegenüber waren verwirrend. War er nicht eigentlich der Feind? »Anscheinend hat er irgendwo im Computer ein medizinisches Gutachten gefunden. Er hat Zugang zu allen möglichen Computern, selbst von Geheimdiensten und FBI.«
    »Das klingt ein bisschen dubios«, erwiderte Barber.
    »Das hat er mir erzählt.«

    »Du musst den Typ steuern, Maddy«, sagte Barber mit eindringlicher Stimme. »Er redet mit dir, er kommt zu dir, du musst ihn steuern.«
    »Ich versuch’s. Deswegen hab ich ihn nach Wisconsin geschickt.«
    Barber nickte. »Das war rasch gehandelt. Wenn ich Green nicht selbst in die Zange genommen hätte, würde ich sagen, er ist derjenige, der Bescheid weiß …«
    »Ich hoffe nur, dass er das nicht tut«, entgegnete Madison. »Ich hoffe, er hat dich

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