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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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an oder stehen in ihren höheren Diensten. Khorgo ist nur ein einfacher Krieger. Du schützt ihn durch seine Unwissenheit.“
    „Ich würde Khorgo niemals diesem Risiko aussetzen. Es schmerzt mich bereits, dass ein solch harter Weg hinter dem alten Krieger liegt. Er musste aus seiner Heimat fliehen, obwohl er weise ist und Großfürst Sandokar ein guter Berater hätte sein können. Vielleicht hätte sich der Krieg dann weniger verheerend entwickelt, und es g äbe eine Aussicht auf Frieden. Doch es ist der Krieg der Menschen, und vielleicht muss er verheerend sein, damit sie daraus lernen können.“
    „Vielleicht hast du recht, die Zukunft wird es zeigen. Doch du bist eine Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben zwischen Sterbl ichen und Unsterblichen. Du bist die Brücke zwischen beiden Welten.“
    Sie küssten sich. Larkyen zog sie nahe zu sich heran. Er genoss ihren Geruch, die Wärme ihres Leibes und die pulsierende Leben skraft, die sie erfüllte. Seine Hände fanden unter ihre raue Lederkleidung, ihre rotbraune Haut war glatt und makellos, spannte sich über feste Muskeln. Er strich über ihre Brüste, die Brustwarzen waren längst hart. Ihr ganzer Leib bebte unter seiner Berührung. Er konnte ihre Erregung riechen. Widerstandslos ließ sie über sich ergehen, wie er ihre Kleidung abstreifte. In Momenten wie diesen waren sie allein auf der Welt, es gab nur ihre Leidenschaft, ihre Liebe füreinander. Und immer wenn sich ihre Leiber vereinten, kam es der Geburt einer Sonne gleich, deren feuriges Herz heißer brannte als die Glut in den Eingeweiden der Erde.
    Wie süß und verführerisch war doch die Ewigkeit, die Larkyen fortwährend in Patryous` Augen las und die sie bereit waren, mitei nander zu teilen.
     
    Nur langsam füllte sich der Saal im Wirtshaus zum wilden Eber mit Gästen. Unter ihnen befanden sich Tharländer, Bolwarier sowie einige Waldläufer aus dem Lande Wotar.
    Während sich Patryous mit dem Wirt unterhielt, sah sich Larkyen nach Khorgo um, aber der alte Krieger zeigte sich noch nicht. Beide Unsterblichen hatten ihre Gesichter wieder unter den Kapuzen ihrer Umhänge verborgen, in ihrem Auftreten unterschieden sie sich kaum von den Waldläufern.
    Es dauerte nicht lange, da war die Luft mit dem Geruch von Speisen und Pfeifentabak erfüllt.
    Aus dem Flur, der den Saal mit den Gästezimmern verband, tr aten drei Zhymaraner. Sie unterschieden sich in ihrem Auftreten nicht nur durch ihre ebenholzfarbene Haut von den anderen Gästen. Der Mann war hochgewachsen, überragte alle anderen Gäste um mindestens einen Kopf, seine Statur war so muskulös wie die eines Kedaniers, und er trug die prachtvollen Felle eines Tigers. Die Frau an seiner Seite war von drahtiger Statur und wunderschön anzusehen. Ihre Kleidung aus Fell und Leder zierten Perlen, die von der Küste des Südens stammen mussten. Der Junge, der sich unsicher an ihre Hand klammerte, konnte nur ihr gemeinsamer Sohn sein. Er zeigte bereits Anzeichen,  eines Tages so stark wie sein Vater zu werden, sein zartes Gesicht jedoch hatte er von der Mutter.
    Die Zhymaraner nahmen an einer langen Tafel Platz.
    Kurz darauf betraten einige Majunay den Saal. Larkyen rechnete bereits mit einem neuen Konflikt, stattdessen jedoch grüßten die Majunay die Familie aus Zhymara und setzten sich zu ihr. Sie sahen einander an wie Freunde und lachten gemeinsam. Larkyen erfreute dieser Anblick. Der Zusammenhalt der Völker war wichtig, denn die Welt hatte einen gemeinsamen Feind, und der Name dieses Feindes lautete Strygar. Wie konnten die Menschen einander bekriegen, wenn irgendwo im Verborgenen eine Macht lauerte, die die ganze Welt in eine tiefe Finsternis hüllen wollte?
    Die Majunay nickten Larkyen zu. Jetzt wurde auch der Zhymar aner auf den Unsterblichen aufmerksam. Er war mutig genug, Larkyen direkt anzusehen.
    „Willst du dich zu uns setzen?“ fragte der Zhymaraner mit einem südländischen Dialekt. „Speise mit uns, das Brot ist heute sehr gut.“
    „Ich bin nicht hungrig“, sagte Larkyen. „Ich warte auf einen Freund.“
    „Khorgo schläft noch“, sagte ein Majunaykrieger mit Namen A lrik grinsend. „Und er zersägt in seinen Träumen die Stämme der größten Eichen. Ich konnte es über den ganzen Flur hören.“ Er imitierte laute Schnarchgeräusche. Die anderen Majunay lachten. Alrik deutete auf den Zhymaraner und sagte: „Das ist unser Freund Almaran, er entstammt der Tigeroase im Herzen Zhymaras und hat einen ebenso weiten Weg

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