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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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schwarzgekleideter Bogenschützen, ihre Gesichter waren unter Kapuzen verborgen. Bei ihnen war auch Patryous mit den Majunay und den Zhymaranern. Viele der Ostländer waren verletzt, ihre Wunden waren nur spärlich mit Stofffetzen verbunden. Zwei Majunaykrieger trugen Khorgo. Der alte Krieger regte sich nicht, sein Kopf glänzte feucht von Blut, sein Gesicht war blass, die Augen fest geschlossen wie in einem ewigen Schlaf. Larkyen erschrak. Mit schnellen Schritten trat er auf den treuen Freund zu.
    „Nein“, keuchte der Unsterbliche.
    Erst beim Näherkommen hörte er zu seiner Beruhigung Khorgos Herzschlag und Atmung.
    „Khorgo hat einen schweren Keulenschlag abbekommen“, beric htete ein Majunaykrieger. „Aber er wird wieder auf die Beine kommen.“
    „Und darüber bin ich froh“, flüsterte Larkyen. Er lächelte und sah den alten Krieger lange Zeit an. Dabei wusste er, wie sehr er den Tag verfluchen würde, an dem sich die Augen dieses guten Mannes für immer schlossen.
     
    Erst jetzt fühlte Larkyen eine abgebrochene Schwertspitze in der Brust. Diese Verwundung war so beiläufig geschehen, dass er sie nicht einmal zur Kenntnis genommen hatte. Er zog den Stahl aus se inem Fleisch. Die Verletzung blutete nur kurz und verheilte sofort.
    Die drei Zhymaraner musterten erst Larkyen und dann Patryous ungläubig. Die Frau nahm ihren Sohn in den Arm und wich einen Schritt zurück. Der Mann hingegen sagte aufgeregt:  „An den Feuern meines Volkes gab es Erzählungen über Wesen, die abseits der Stä dte und Siedlungen in der Wildnis bei den gefährlichsten Tieren leben. Sie sollen wilde Augen gleich den Wölfen und Tigern haben und übermenschlich stark sein und sind unverwundbar. Als ich dich im Wirtshaus ansprach, hätte ich nicht geahnt, dass ihr beide diesen Wesen angehört. Ich hätte euch mehr Respekt gezollt.“
    „Du schuldest mir nichts“, sagte Larkyen.
    „Meine Familie und ich, wir schulden dir Dank“, sagte Almaran. „Du hast an unserer Seite gekämpft und dadurch verhindert, dass wir aufgerieben werden. Die Krieger der Gilde waren uns bei weitem überlegen.“
    „Du redest wie ein Soldat.“
    „In Zhymara war ich so etwas wie ein Hauptmann, ein Anführer der Krieger und einst vor dem Krieg sogar ein Häuptling. Als ich hierherkam hatte ich mit vielem gerechnet, doch nicht  damit, wieder kämpfen zu müssen. Doch ich kämpfte an der Seite von Freunden, das erfüllt mich mit Stolz.“
     
    „Majunay und Zhymaraner kämpfen Seite an Seite, anstatt gegeneinander. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas je erleben würde“, sagte Lysar. „Ihr seid uns willkommen und ihr habt nun ein Anrecht darauf, zu erfahren wer wir sind.“
    Von nicht weit her erklangen plötzlich Schritte. Larkyen und Patryous konnten den Mann bereits sehen, ehe er in den Lichtkegel der Fackeln trat. Er ging auf einem Stock aus Wurzelholz gestützt. Seine Kleidung war aus pechschwarzem Stoff, ein Umhang verdec kte seine Statur. Das bleiche Gesicht war faltig und stark vernarbt, ein schütterer Haarkranz bedeckte seinen Kopf. Mit krächzender Stimme sagte er: „Ihr steht der Schattengilde gegenüber!“
    „Die Schattengilde gibt es nicht mehr“, sagte Wanar.
    „Weil ihr glaubtet, sie ausgelöscht zu haben“, sagte der alte Mann. „Und auch mich, Lemar, glaubtet ihr tot.“
    „Lemar der Schatten, einstiger Herr des Hafens und des Ostvie rtels“, murmelte Wanar.
    „Ja“, seufzte Lemar. „Einst war ich der Herr dieser Gegenden. Ich habe mich mit meiner Gilde immer für die Menschen dieser Stadt eingesetzt. Wir gaben den Hungernden Arbeit und Nahrung, und wir versuchten sie auch vor der Tyrannei des Rates zu beschützen. Der Rat will abhängige Bürger, keine freien Menschen. Und weil meine Gilde und ich uns seit jeher für die Freiheit eingesetzt hatten, wurden wir zum Feind des Rates erklärt. Die Neun hetzten die Velorgilde gegen mich auf, und gemeinsam mit euren Soldaten schlachteten sie meine Gilde nieder. Nur eine kleine Schar von fünfzig Männern und Frauen konnte fliehen, seitdem leben wir hier unten. Hier ist nun u nsere Welt.“
    „Davon wusste ich nichts“, gab Wanar zu. „Unter den Meridi anern gab es Gerüchte über einen Krieg zwischen beiden Gilden, doch schon während meiner Ausbildung zum Soldaten hieß es, die Schattengilde habe sich in Wahrheit aufgelöst und den Velors angeschlossen.“
    „Du weißt so vieles nicht“, seufzte Lysar. „Den Velors wurden uns ere Gebietsansprüche

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